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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Alten; außerdem würden die Folken keine richtige Ruhe finden, bevor nicht der Hügel niedergebrannt war. Und selbst dann würden nicht wenige Einwohner der Calla diesen Ort in Zukunft meiden.
    »Roland, sieh nur«, sagte Eddie mit einer Stimme, die irgendwo zwischen Kummer und Wut schwankte. »Ach, verdammt noch mal, sieh dir das an!«
    Am Ende des Pfades, ungefähr dort, wo Jake, Benny Slightman und die Zwillinge Tavery gewartet hatten, bevor sie über die Straße gehetzt waren, um sich in Sicherheit zu bringen, stand ein verkratzter und demolierter Rollstuhl. Das Chrom blitzte in der Sonne hell auf, und der Sitz war von Staub und Blut fleckig. Der linke Reifen war stark verbogen.
    »Weshalb sprecht Ihr im Zorn?«, wollte Henchick wissen. Um ihn herum standen Cantab und ein halbes Dutzend Ältester der »Umhangleute«, wie Eddie sie insgeheim manchmal nannte. Zwei dieser Männer schienen wesentlich älter als Henchick selbst zu sein, und Roland musste daran denken, was Rosalita vergangene Nacht gesagt hatte: Stell dir fünf Dutzend Männer vor, viele fast so alt wie Henchick, die den Weg nachts hinaufzuklettern versuchen. Nun, inzwischen war es zwar Tag, aber er fragte sich, ob einige dieser Männer tatsächlich überhaupt imstande sein würden, den Weg zur Torweghöhle bis dorthin zu schaffen, wo er wirklich steil wurde – vom letzten gefährlichen Wegstück ganz zu schweigen.
    »Man hat den rollenden Sitz Eures Weibes hergebracht, um sie zu ehren. Und um Euch zu ehren. Weshalb sprecht Ihr also im Zorn?«
    »Weil er nicht demoliert sein sollte und weil sie darin sitzen sollte«, sagte Eddie zu dem Alten. »Dünkt Euch das nicht auch, Henchick?«
    »Zorn ist das nutzloseste aller Gefühle«, sagte Henchick feierlich, »dem Verstand abträglich und schmerzlich fürs Herz.«
    Eddie spannte die Lippen zu einem schmalen weißen Querstrich und schaffte es irgendwie, sich eine Antwort zu verbeißen. Stattdessen trat er an Susannahs verkratzten Rollstuhl – der Stuhl war viele hundert Meilen weit gerollt, seit sie ihn in Topeka gefunden hatten, aber damit war es nun vorbei – und starrte missmutig auf ihn hinab. Als Callahan sich ihm nähern wollte, wies Eddie den Pere mit einer knappen Handbewegung zurück.
    Jake betrachtete die Stelle auf der Straße, wo Benny getroffen und getötet worden war. Der Leichnam des Jungen war natürlich abtransportiert worden, und jemand hatte sein vergossenes Blut mit einer frischen Lage des hierzulande als Oggan bezeichneten Lehms bedeckt, aber Jake stellte fest, dass er die dunklen Flecken trotzdem noch sehen konnte. Und Bennys abgerissenen Arm, der mit nach oben gekehrter Handfläche in der Nähe des Toten lag. Jake erinnerte sich daran, wie der Da’ seines Freundes aus dem Mais gestolpert war und seinen Sohn dort hatte liegen sehen. Ungefähr fünf Sekunden lang war er außerstande gewesen, irgendeinen Laut von sich zu geben, und Jake vermutete, in dieser Zeit hätte irgendjemand Sai Slightman mitteilen können, sie seien mit unglaublich leichten Verlusten davongekommen: ein Junge tot, die Frau eines Ranchers tot, ein weiterer Junge mit einem Knöchelbruch. Eigentlich kaum der Rede wert. Aber das hatte niemand getan, und dann hatte Slightman der Ältere zu kreischen angefangen. Jake glaubte zu wissen, dass er dieses Kreischen sein Leben lang nicht mehr vergessen würde, genau wie er stets das Bild vor sich haben würde, wie Benny mit abgerissenem Arm auf der dunklen und blutigen Erde vor ihm lag.
    Neben der Stelle, wo Benny gestorben war, lag etwas, was ebenfalls mit etwas Erde bedeckt war. Jake konnte gerade noch ein kleines Stück Metall blinken sehen. Er ließ sich auf ein Knie nieder, scharrte die Erde beiseite und grub eine der »Schnaatze« genannten Todeskugeln der Wölfe aus. Der Aufschrift nach handelte es sich um ein Exemplar des Modells Harry Potter. Gestern hatte er mehrere dieser Kugeln in der Hand gehalten und ihr Vibrieren gespürt. Hatte ihr schwaches, bösartiges Summen vernommen. Die jetzige hier war mausetot. Jake stand auf und warf sie in Richtung des Grabhügels aus Maisstängeln, unter dem die toten Wölfe lagen. Warf sie so fest, dass ihm der Arm wehtat. Morgen würde er wahrscheinlich eine Muskelzerrung spüren, aber das war ihm egal. Auch er hielt nicht viel von Henchicks Rat, sich jeglichen Zorns zu enthalten. Eddie wollte seine Frau zurückhaben; Jake wollte seinen Freund wieder. Während Eddie vielleicht irgendwann jedoch bekommen würde, was er sich

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