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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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besten wissen? Ihr seid doch mindestens… ich weiß nicht recht… fünfundzwanzig?«
    Erheitertes Kichern von den Manni, die nahe genug waren, um diesen Spott zu hören – obwohl einige von ihnen selbst noch keine fünfundzwanzig waren.
    Eddie, der auf den alten Kerl und sich selbst wütend war, griff in den Kasten. Henchick packte Eddies Hand.
    »Nicht das Lot selbst berühren. Nicht, wenn Ihr bei Gesundheit und Verstand bleiben wollt. Nur an der Kette, versteht Ihr?«
    Eddie hätte beinahe trotzdem nach dem Lot gegriffen – er hatte sich bereits vor allen diesen Leuten zum Narren gemacht, also hatte er keinen Grund, die Sache nicht zu Ende zu bringen –, aber nach einem Blick in Jakes ernste graue Augen kam er davon ab. Hier oben blies ein starker Wind, der seine nach dem Aufstieg schweißnasse Haut abkühlte und ihn frösteln ließ. Er streckte wieder die Hand aus, griff nach der Kette und wickelte sie behutsam von der Öse.
    »Hebt es heraus«, wies Henchick ihn an.
    »Was passiert dann?«
    Henchick nickte, als wäre Eddie endlich zur Vernunft gekommen. »Das bleibt abzuwarten. Hebt es heraus.«
    Das tat Eddie. Da die beiden jungen Männer den Kasten mit offenkundiger Anstrengung geschleppt hatten, verblüffte es ihn, wie leicht das Lot selbst war. Er hatte das Gefühl, eine Feder herauszuheben, die am Ende einer etwa armlangen feingliedrigen Silberkette hing. Er schlang sich die Kette über die Fingerrücken und hob die Hand vors Gesicht. Auf diese Weise erinnerte er ein wenig an einen Puppenspieler, der eine Marionette tanzen lassen wollte.
    Eddie wollte Henchick gerade noch einmal fragen, was seiner Ansicht nach passieren werde, aber bevor er dazu kam, begann das Lot mit bescheidenen Ausschlägen vor und zurück zu pendeln.
    »Das bin nicht ich«, sagte Eddie. »Ich glaub’s zumindest nicht. Das muss der Wind sein.«
    »Wie soll er’s sein können?«, wandte Callahan ein. »Hier gibt es keine Wirbel, die…«
    »Pst!«, sagte Cantab mit so strengem Blick, dass Callahan augenblicklich verstummte.
    Eddie stand so vor der Höhle, dass das gesamte Arroyo-Gebiet und der größte Teil der Calla Bryn Sturgis unter ihm ausgebreitet lagen. In weiter Ferne träumten blaugrau die Wälder, durch die sie auf ihrem Weg hierher gezogen waren – der äußerste Rand von Mittwelt, in die sie nie mehr zurückkehren würden. Der böige Wind frischte auf, blies Eddie das Haar aus der Stirn, und plötzlich hörte er ein Summen.
    Nur hörte er es nicht wirklich. Dieses Summen kam aus der Hand vor seinen Augen, aus der Hand, über deren Fingerrücken die Silberkette lief. Es war in seinem Arm. Und vor allem in seinem Kopf.
    Am unteren Ende der Kette, ungefähr vor Eddies rechtem Knie, schwang das Lot jetzt nachdrücklicher und mit der Regelmäßigkeit eines Pendels. Dabei wurde Eddie auf eine seltsame Erscheinung aufmerksam: Immer wenn das Lot auf seiner Bahn umkehrte, wurde es schwerer. Er hatte den Eindruck, etwas hochzuhalten, was von einer ungewöhnlich starken Zentrifugalkraft angezogen wurde.
    Die Ausschläge wurden größer, das Lot schwang schneller, der nach unten gerichtete Zug nahm zu. Und dann…
    »Eddie!«, rief Jake mit einer Mischung aus Besorgnis und Entzücken. »Siehst du das auch?«
    Natürlich sah er es. Das Lot verschwamm am Ende jedes Pendelschwungs. Der Zug an Eddies Arm – das Gewicht des Lots – nahm rasch zu, während das passierte. Er musste den rechten Arm mit der linken Hand stützen, um ihn noch hochhalten zu können, und schwang jetzt bei jedem Ausschlag mit den Hüften mit. Plötzlich fiel Eddie ein, wo er sich befand – am Rand eines mindestens zweihundert Meter tiefen Abgrunds. Wenn dieses Dingsbums nicht bald gestoppt wurde, würde es ihn demnächst über den Rand schleudern. Was war, wenn es ihm nicht gelang, die Kette von der Hand zu wickeln?
    Das Senkblei schwang nach rechts, zeichnete den Umriss eines unsichtbaren Lächelns in die Luft und wurde nochmals schwerer, während es sich dem Ende seines Bogens näherte. Das lächerliche Stück Holz, das er mit solcher Leichtigkeit aus dem Kasten gehoben hatte, schien plötzlich sechzig, achtzig, hundert Pfund zu wiegen. Und als es am Ende seines Pendelschwungs einen Augenblick lang unbeweglich zwischen Schwung und Anziehungskraft verharrte, konnte er durch das Lot hindurch die Oststraße sehen – nicht etwa nur deutlich, sondern sogar vergrößert. Dann kehrte das Branni-Lot um, sank in die Tiefe und wurde wieder leichter. Als es dann aber

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