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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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irgendeiner Art Efeu umwuchert. Wohl nicht wild wachsend, sondern angepflanzt, fand Susannah, berücksichtigte man die Kahlheit der umliegenden Landschaft. Auf dem Westturm saß ein Kerl in einem Sessel, möglicherweise sogar einem La-Z-Boy. Am Geländer des Ostturms standen ein Taheen mit einem Biberkopf und ein niederer Mann (falls er ein Hume war, sagte Susannah sich, war er potthässlich); die beiden unterhielten sich und warteten offensichtlich auf das Hornsignal, mit dem sie abgelöst wurden und zum Frühstück in die Kantine gehen konnten. Zwischen den beiden Wachttürmen war der Dreifachzaun zu erkennen, dessen Elemente so viel Abstand zueinander hatten, dass zwischen ihnen Fußstreifen patrouillieren konnten, ohne fürchten zu müssen, einen tödlichen Schlag abzubekommen. An diesem Morgen war jedoch keine Patrouille zu sehen. Die wenigen Folken, die im Innenraum unterwegs waren, ließen sich Zeit, schienen es nicht sonderlich eilig zu haben, irgendein Ziel zu erreichen. Falls die lustlose Szene vor ihr nicht das größte Täuschungsmanöver des Jahrhunderts war, lag Roland richtig. Sie waren so verwundbar wie eine Herde Mastschweine, die außerhalb des Schlachtpferchs zum letzten Mal gefüttert wurde: Come-come-commala, bald gibt’s Spareribs für alle. Und während die Revolvermänner bei der Suche nach ferngesteuerten Waffen keinen Erfolg gehabt hatten, hatten sie entdeckt, dass drei der futuristischer aussehenden Gewehre Schalter mit der Aufschrift INTERVALL aufwiesen. Eddie behauptete das seien Lazer, was Susannah zunächst verblüffte, bis ihr klar wurde, dass kein Zusammenhang mit lesen bestand. Jake hatte vorgeschlagen, sie außer Sicht des Devar-Toi auszuprobieren, worauf Roland sofort sein Veto eingelegt hatte. Das war gestern Abend gewesen, als sie ihren Plan scheinbar zum hundertsten Mal durchgesprochen hatten.
    »Er hat Recht, Kleiner«, hatte Eddie gesagt. »Die Clowns dort unten würden vielleicht wissen, dass wir mit diesen Waffen schießen, selbst wenn sie’s nicht sehen oder hören könnten. Wir wissen nicht, welche Impulse ihre Telemetrie aufzeichnen kann.«
    Im Schutz der Dunkelheit hatte Susannah alle drei »Lazer« aufgebaut. Wenn es dann so weit war, würde sie die Intervallschalter betätigen. Vielleicht funktionierten die Waffen und verstärkten so den Eindruck, den sie hervorzurufen gedachten; vielleicht aber auch nicht. Susannah würde sie zur rechten Zeit ausprobieren – mehr konnte sie nicht tun.
    Mit laut klopfendem Herzen wartete Susannah nun auf das Hornsignal. Auf die Musik. Und wenn die Schnaatze, die der Rod versteckt hatte, so funktionierten, wie Roland glaubte, dass sie es tun würden – dann auch auf die Brände.
    »Im Idealfall werden sie alle während des fünf bis zehn Minuten dauernden Wachwechsels aktiv«, hatte Roland gesagt. »Jedermann flitzt geschäftigt umher, winkt Freunden zu, bleibt vielleicht zu einem Schwätzchen stehen. Das können wir zwar nicht erwarten – nicht so recht –, aber wir können darauf hoffen.«
    Ja, das konnten sie tun … aber Wunsch in der einen Hand, Scheiße in der anderen, mal sehen, welche sich schneller füllt. Jedenfalls lag die Entscheidung, wann der erste Schuss abgegeben werden musste, heute bei Susannah. Danach würde alles jin-jin ablaufen.
    Bitte, Gott, hilf mir, den richtigen Zeitpunkt zu wählen.
    Sie wartete und hielt dabei die Stütze einer der Coyote-Maschinenpistolen in die rechte Schulter eingezogen. Als die Musik einsetzte – mit etwas, was sie für eine Aufzeichnung des Uraltschlagers »That’s Amore« hielt –, fuhr Susannah auf dem Sitz des Geländedreirads zusammen und betätigte unwillkürlich den Abzug. Wäre die Waffe nicht gesichert gewesen, hätte sie einen Feuerstoß ins Dach des Lagerschuppens gejagt und damit bestimmt alles verdorben. Aber Roland hatte sie gut ausgebildet, und der Abzug unter ihrem Zeigefinger bewegte sich nicht. Trotzdem hatte ihre Pulsfrequenz sich verdoppelt – vielleicht verdreifacht –, und sie konnte spüren, wie ihr der Schweiß über die Rippen lief, obwohl es wieder ein kühler Tag war.
    Die Musik hatte eingesetzt. Gut. Aber die Musik allein genügte nicht. Sie saß auf dem Dreirad und wartete auf das Hornsignal.
     
     
    3
     
    »Dino Martino«, flüsterte Eddie fast unhörbar leise.
    »Hä?«, sagte Jake.
    Sie waren zu viert hinter dem alten Güterwaggon mit der Aufschrift SOO LINE, nachdem sie sich durch den Friedhof aus ausgedienten Loks und Waggons bis zu dieser

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