Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
Vom Netzwerk:
bildeten, aus Holz bestanden. Aus altem Holz, WIR MÜSSEN ALLE ZUSAMMENARBEITEN, UM EINE FEUERFREIE UMGEBUNG ZU SCHAFFEN stand darauf.
    Irgendwo in der Nähe – auf dem rückwärtigen Flur – gellte einer der noch funktionierenden Rauchmelder beängstigend los. Tammy lief in die Speisekammer, um sich den dort hängenden Feuerlöscher zu schnappen.
    »Hol den aus der Bibliothek!«, rief sie, worauf Tassa ohne ein Wort des Widerspruchs loshetzte. Feuer war die große Gefahr, die sie alle fürchteten.
     
     
    5
     
    Gaskie o’ Tego, der stellvertretende Sicherheitschef, stand im Eingangsbereich von Feveral Hall, des Wohnheims unmittelbar hinter Damli House, und sprach mit James Cagney. Cagney war ein rothaariger Can-Toi, der mit Vorliebe Westernhemden und Cowboystiefel trug, die seine eins fünfundsechzig um drei Fingerbreit vergrößerten. Beide hielten ein Klemmbrett in der Hand und sprachen über bestimmte Änderungen des Wachdiensts im Damli House, die kommende Woche erforderlich sein würden. Sechs der für die zweite Schicht eingeteilten Männer waren an etwas erkrankt, das Gangli, der Lagerarzt, als die Hume-Krankheit »Momps« bezeichnete. Krankheiten waren in Donnerschlag alltäglich – sie lagen in der Luft, wie jeder wusste, und in den giftigen Hinterlassenschaften des Alten Volkes –, aber sie waren immer lästig. Gangli betonte, sie könnten von Glück sagen, dass hier noch nie eine wirkliche Seuche wie der Schwarze Tod oder das Heiße Grausen aufgetreten sei.
    In einiger Entfernung, auf dem gepflasterten Spielfeld hinter dem Damli House, fand ein frühmorgendliches Basketballspiel statt, bei dem mehrere Taheen und Can-Toi-Wächter (die offiziell im Dienst sein würden, sobald das Hornsignal ertönte) gegen ein zusammengewürfeltes Team aus Brechern spielten. Gaskie beobachtete, wie Joey Rastosovich fast von der Mittellinie aus warf … wusch! Trampas schnappte sich den Ball, spielte ihn über die Auslinie und nahm kurz seine Kappe ab, um sich darunter zu kratzen. Gaskie machte sich nicht viel aus Trampas, der eine völlig unangebrachte Vorliebe für die begabten Tiere hatte, für die er zuständig war. Etwas näher saß Ted Brautigan auf der in die Feveral Hall führenden Treppe und verfolgte ebenfalls das Spiel. Wie immer mit einer Dose Nozz-A-La in der Hand.
    »Scheiß drauf«, sagte James Cagney mit der Stimme eines Mannes, der eine langweilige Diskussion beenden wollte. »Wenns dir nichts ausmacht, für zwei, drei Tage ein paar Humies von der Zaunpatrouille abzuziehen …«
    »Wieso ist Brautigan so früh auf den Beinen?«, unterbrach Gaskie ihn. »Normalerweise kommt der doch nie vor Mittag aus den Federn. Und bei dem Knaben, mit dem er immer rumhängt, ist es sonst nicht anders. Wie heißt der gleich wieder?«
    »Earnshaw?« Brautigan hing auch oft mit diesem Halbidioten Ruiz rum, aber Ruiz war kein Knabe mehr.
    Gaskie nickte. »Aye, Earnshaw, den meine ich. Er hat heute offenbar schon morgens Dienst. Ich hab ihn jedenfalls im Studiersaal gesehen.«
    Cag (wie seine Freunde ihn nannten) war es scheißegal, warum Brautigan mit den Vögelein aufgestanden war (von denen es ohnehin nicht mehr viele gab, zumindest nicht in Donnerschlag); er wollte nur schnell diese Dienstplansache abschließen, damit er zum Damli House hinüberschlendern konnte, um sich eine Portion Rührei zu bestellen. Einer der Rods hatte irgendwo frischen Schnittlauch gefunden, wie er mitbekommen hatte, und …
    »Riechst du auch was, Cag?«, fragte Gaskie o’ Tego plötzlich.
    Der Can-Toi, der sich für James Cagney hielt, wollte fragen, ob Gaskie etwa gefurzt habe, aber dann sparte er sich diese humorvolle Erwiderung. Er roch nämlich tatsächlich auch etwas. War das etwa Rauch?
    Cag glaubte, dass es welcher war.
     
     
    6
     
    Ted saß auf der kalten Steintreppe vor Feveral Hall, atmete die übel riechende Luft und hörte zu, wie Humes und Taheen sich auf dem Spielfeld mit wenig feinen Ausdrücken belegten. (Nicht jedoch die Can-Toi; sie weigerten sich, solch ordinäre Wörter zu benutzen.) Sein Herz schlug kräftig, aber nicht hektisch. Falls es hier einen Rubikon gab, der überschritten werden musste, hatte er ihn schon vor einiger Zeit überschritten, das war ihm jetzt klar. Möglicherweise in jener Nacht, in der die niederen Männer ihn aus Connecticut hierher zurückgeschleppt hatten; wahrscheinlicher aber noch an dem Tag, an dem er Dinky vorgeschlagen hatte, sich mit den Revolvermännern, von denen Sheemie Ruiz

Weitere Kostenlose Bücher