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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Erklärungen schuldig. Von gottverdammt fleißiger Arbeit als Brecher ganz zu schweigen.
    Tschum-tschum-tschum. Um ihn herum pfiffen Kugeln. Überall um ihn herum waren rennende Hume-Wachen, Taheen und Can-Toi unterwegs. Jesus, wie wenige doch von ihnen bewaffnet waren … wenn, dann vor allem Humes, die am Zaun hätten patrouillieren sollen. Die Bewacher von Brechern brauchten eigentlich keine Waffen: Brecher waren im Allgemeinen zahm wie Papageien, und der Gedanke an einen Überfall von außen war einem lächerlich erschienen, bis …
    Bis er passiert, dachte er. Dann sah er Trampas.
    »Trampas!«, brüllte er. »Trampas! He, Cowboy! Schnapp dir Earnshaw und bring ihn zu mir! Earnshaw zu mir!«
    Hier mitten auf der Promenade herrschte etwas weniger Lärm, und Trampas konnte Sai Prentiss recht deutlich hören. Er spurtete sofort hinter Dinky her und packte den jungen Mann am Arm.
    Und …
    Die elfjährige Daneeka Rostov kam aus dem wogenden Rauch, der jetzt die gesamte untere Hälfte von Damli House verdeckte, und zog zwei rote Wägelchen hinter sich her. Daneekas Gesicht war rot und geschwollen; helle Tränen liefen ihr über die Wangen; sie ging weit vornüber gebeugt und musste sich gewaltig anstrengen, um den einen Radio-Flyer-Wagen mit Baj und den anderen mit Sej zu ziehen. Beide Brecher hatten den riesigen Schädel und die winzigen, klugen Augen wasserköpfiger Gelehrter, aber Sej besaß zudem kleine, bewegliche Armstummel, während Baj gar keine hatte. Jetzt hatten beide Schaum vor dem Mund und gaben heisere Würgelaute von sich.
    »Helft mir!«, brachte Dani heraus und hustete dann noch schlimmer als zuvor. »Helft mir, irgendwer, bevor sie ersticken!«
    Earnshaw sah sie und wollte zu ihr hinüber. Aber Trampas hielt ihn zurück, obwohl er sichtlich nicht mit dem Herzen dabei war. »Nein, Dinky«, sagte er. Seine Stimme klang entschuldigend, aber fest. »Lass das jemand anders machen. Der Boss will dich sprechen. Ich soll …«
    Dann war Brautigan wieder da: mit bleichem Gesicht, sein Mund mit den zusammengepressten Lippen eine schmale Linie in der unteren Gesichtshälfte. »Lass ihn los, Trampas. Ich mag dich, alter Junge, aber heute solltst du dich nicht in unsere Angelegenheiten einmischen.«
    »Ted? Was …«
    Als Dinky wieder zu Dani hinüberwollte, riss Trampas ihn abermals zurück. Vor Damli House wurde Baj ohnmächtig und kippte kopfüber von seinem Wägelchen. Obwohl er in weichem Gras landete, machte sein Kopf dabei ein schreckliches platzendes Geräusch. Dani Rostov kreischte auf.
    Dinky machte einen Satz in ihre Richtung. Trampas riss ihn wieder zurück, diesmal kräftiger. Gleichzeitig zog er die ‚22er Colt Woodsman, den er in einer Dockerschlinge trug.
    Die Zeit reichte nicht, um vernünftig mit ihm zu reden. Ted Brautigan hatte den Gedankenspeer nicht mehr geworfen, seit er ihn damals in Akron im Jahr 1935 gegen den Geldbörsendieb eingesetzt hatte; obwohl er sehr versucht gewesen war, hatte er ihn nicht einmal benutzt, als die niederen Männer ihn im Bridgeport, Connecticut, des Jahres 1960 wieder eingefangen hatten. Er hatte sich vorgenommen, ihn nie mehr einzusetzen, und ganz bestimmt wollte er damit nicht
    (lächle, während du das sagst)
    Trampas treffen, der ihn immer anständig behandelt hatte. Aber er musste das Südende des Komplexes erreichen, bevor hier wieder Ordnung hergestellt wurde, und war entschlossen, dabei Dinky an seiner Seite zu haben.
    Außerdem war Ted wütend. Der arme kleine Baj, der immer für jedermann ein Lächeln parat gehabt hatte!
    Er konzentrierte sich und fühlte einen übelkeiterregenden Schmerz durch den Kopf zucken. Trampas ließ Dinky los und warf Ted einen ungläubig vorwurfsvollen Blick zu, der diesen bis ans Ende seiner Tage verfolgen würde. Dann fasste Trampas sich wie jemand mit den schlimmsten Thomapyrin-Kopfschmerzen des Universums mit den Händen an den Kopf und brach mit geschwollenem Hals und heraushängender Zunge tot auf dem Rasen zusammen.
    »Los, komm!«, rief Ted und packte Dinky am Arm. Prentiss, der durch eine weitere Explosion abgelenkt war, sah Gott sei Dank gerade nicht zu ihnen herüber.
    »Aber Dani … und Sej!«
    »Sie kann sich um Sej kümmern!« Den Rest sendete er mental:
    (da sie jetzt nicht auch noch Baj ziehen muss)
    Ted und Dinky flüchteten, während Pimli Prentiss sich hinter ihnen umdrehte, den toten Trampas ungläubig anglotzte und ihnen dann nachbrüllte, sie sollten stehen bleiben – im Namen des Scharlachroten

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