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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Leben schwer machten! Die Pest über sie alle!
    »Wie kommen wir also durch?«, rief Flaherty aus. »Und wie ist übrigens der Balg durchgekommen?«
    »Weiß nicht, wie der Balg das geschafft hat«, antwortete Lamla, »aber wir brauchen nur die Projektoren zu zerschießen.«
    »Welche beschissenen Projektoren?«
    Das Hermelinwesen deutete nach unten … beziehungsweise auf gleicher Höhe den Korridor entlang, wenn das, was dieser hässliche Teufel sagte, zutraf. »Dort«, sagte Lamla. »Ich weiß, dass Ihr sie nicht sehen könnt, aber glaubt mir, sie sind da. Auf beiden Seiten.«
    Flaherty beobachtete mit gewisser Faszination, wie Jakes neblige Dschungellichtung sich vor seinen Augen weiter in einen dunklen, tiefen Märchenwald verwandelte – wie in Es war einmal zu einer Zeit, als jedermann im Wald und niemand woanders lebte, dass ein Drache das Land verwüstete …
    Was Lamla und die anderen sahen, konnte Flaherty nicht sagen, vor seinen Augen jedenfalls begann der Drache (der vor kurzem noch ein Tyrannasorbet gewesen war) gehorsam sein Verwüstungswerk, setzte Bäume in Brand und hielt Ausschau nach kleinen katholischen Jungen, die er fressen konnte.
    »Ich sehe NICHTS!«, brüllte er Lamla zu. »Ich glaube, du hast deinen beschissenen VERSTAND verloren!«
    »Ich habe sie einmal im abgeschalteten Zustand gesehen«, antwortete Lamla gelassen, »und weiß noch ungefähr, wo sie sind. Wenn Ihr mich vier Männer darauf ansetzen lasst, die beide Seiten unter Feuer nehmen, dürfte es nicht lang dauern, sie außer Betrieb zu setzen.«
    Und was wird Sayre sagen, wenn ich ihm berichte, dass wir seine kostbare Gedankenfalle zerschossen haben?, hätte Flaherty sagen können. Und überhaupt, was wird Walter o’ Dim dazu sagen? Was einmal hin ist, lässt sich nämlich nie mehr instand setzen, jedenfalls nicht von Leuten wie uns, die mit knapper Not gerade einmal wissen, wie man zwei Stöcke aneinander reibt, um Feuer zu machen, aber nicht viel mehr.
    Das hätte er sagen können, tat es aber nicht. Weil es wichtiger war, den Jungen zu fassen, als irgendeine technische Spielerei des Alten Volks zu erhalten, selbst wenn sie so erstaunlich wie diese Gedankenfalle war. Und Sayre hatte sie schließlich selbst eingeschaltet, oder nicht? In der Tat! Falls es irgendwas zu erklären gab, war Sayre dafür zuständig! Sollte er doch sein Knie vor den großen Bossen beugen und reden, bis sie ihm das Maul stopften! Unterdessen baute der Rotzlümmel, den die Götter verdammen sollten, wieder seinen Vorsprung aus, den Flaherty (der sich schon vorgestellt hatte, wie er für sein promptes Eingreifen belobigt werden würde) und seine Männer so dramatisch verringert hatten. Hätte nur einer von ihnen den Jungen zufällig getroffen, als er und sein wuscheliger kleiner Freund in Sichtweite gewesen waren! Ach, Wünsche in der einen Hand, Scheiße in der anderen! Rate mal, welche sich schneller füllt!
    »Bring deine besten Schützen nach vorn«, sagte Flaherty mit seinem Back-Bay-/John-F.-Kennedy-Akzent. »Legt los!«
    Lamla beorderte drei niedere Männer und einen Vampir nach vorn, teilte für beide Seiten je zwei Schützen ein und redete kurz in einer anderen Sprache mit ihnen. Flaherty bekam mit, dass einige von ihnen schon einmal hier unten gewesen waren und sich wie Lamla halbwegs daran erinnerten, wo die Projektoren in die Wände eingebaut waren.
    Unterdessen wütete Flahertys Drache – oder genauer gesagt der Drache von seinem Da’– weiter im tiefen, dunklen Wald (der Dschungel war jetzt völlig verschwunden) und setzte alles Mögliche in Brand.
    Endlich – obwohl Flaherty das Gefühl hatte, dass eine Ewigkeit verstrichen war, waren vermutlich weniger als dreißig Sekunden vergangen – fingen die Scharfschützen zu schießen an. Fast sofort begannen Wald und Drache vor Flahertys Augen zu verblassen; sie wurden zu etwas, das wie überbelichteter Kinofilm aussah.
    »Einen hat’s schon erwischt, Kameraden!«, schrie Lamla, dessen Stimme sich unglücklicherweise zu einem Blöken verzerrte, wenn er sie erhob. »Haltet weiter drauf! Haltet um der Liebe eurer Väter willen drauf!«
    Die Hälfte seiner Truppe hat wahrscheinlich nie einen gehabt, dachte Flaherty mürrisch. Dann folgte das deutlich hörbare Klirren zersplitternden Glases, und sofort erstarrte der Drache zur Bewegungslosigkeit, während ihm aus Maul, Nasenlöchern und den Kehllappen an den Seiten seines gepanzerten Halses weiter Feuerodem quoll.
    Dadurch ermutigt, begannen die

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