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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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staunte darüber, wie rasch und leicht John das alles erfasst hatte, obwohl das möglicherweise doch nicht gar so verwunderlich war. Frische Augen sehen klar, sagte Susannah gern. Und Cullum war ganz entschieden das, was die Grauen von Lud als »cleveren Burschen« bezeichnet hätten.
    »Ja«, sagte Roland. »Ihr sprecht wahr.«
    »Die Rose behütet einen Balken. Stephen King ist für den anderen zuständig. Zumindest glaubt ihr das.«
    »Richtig«, sagte Eddie. »Er hätte einen Aufpasser nötig, John – allein schon deshalb, weil er ein paar schlechte Angewohnheiten hat –, aber sobald wir das Jahr 1977 dieser Welt verlassen, können wir nie mehr zurückkommen, um nach ihm zu sehen.«
    »Und King existiert in keiner dieser anderen Welten?«, fragte John.
    »Ziemlich sicher nicht«, antwortete Roland.
    »Und selbst wenn’s ihn gäbe«, warf Eddie ein, »würde es keine Rolle spielen, was er dort tut. Dies hier ist die entscheidende Welt. Die hier und die eine, aus der Roland stammt. Seine Welt und die hiesige sind Zwillinge.«
    Er sah zu Roland hinüber, um sich das Gesagte bestätigen zu lassen. Roland nickte und zündete sich die letzte der Zigaretten an, die John ihm am Vormittag gegeben hatte.
    »Vielleicht könnte ich ja ein Auge auf diesen Stephen King haben«, sagte John. »Er müsste nicht mal erfahren, dass ich’s tu. Immer unter der Voraussetzung natürlich, dass ich mit eurem Auftrag in New York irgendwann fertig bin. Ich hab schon eine ziemlich gute Vorstellung davon, woraus der besteht, aber ich möchte die Einzelheiten lieber von euch hören.« Aus seiner Hüfttasche zog er einen abgewetzten Notizblock mit den Worten Mead Memo auf dem grünen Vorderdeckel. Er blätterte darin herum, bis er eine freie Seite gefunden hatte, fischte einen Bleistift aus der Hemdtasche, leckte dessen Spitze an (Eddie hatte Mühe, sich nicht zu schütteln) und sah die beiden dann so erwartungsvoll an wie ein Neuling am ersten Unterrichtstag an der Highschool.
    »Also, meine Lieben«, sagte er, »wollt ihr eurem Onkel John nicht auch den Rest erzählen?«
     
     
    5
     
    Diesmal sprach vor allem Roland, und obwohl er weniger als Eddie zu sagen hatte, brauchte er doch eine halbe Stunde, weil er sich sehr präzise ausdrückte, wobei er sich ab und zu an Eddie wandte, wenn ihm ein Wort oder ein Ausdruck fehlte. Den Killer und den Diplomaten, die in Roland von Gilead lebten, kannte Eddie bereits, aber jetzt sah er erstmals den Abgesandten, den Roten, der großen Wert darauf legte, dass jedes Wort stimmte. Draußen weigerte der Sturm sich noch immer, loszubrechen oder weiterzuziehen.
    Schließlich lehnte der Revolvermann sich zurück. Im gelblichen Kerzenschein wirkte sein Gesicht uralt und zugleich eigenartig liebenswert. Als Eddie ihn so betrachtete, hatte er erstmals den Verdacht, Roland könnte mehr fehlen als das, was Rosalita Munoz als »Gelenkstarre« bezeichnet hatte. Roland war abgemagert, und die dunklen Ringe unter den Augen flüsterten von Krankheit. Er leerte ein ganzes Glas des roten Tees auf einen Zug und fragte dann: »Habt Ihr verstanden, was ich Euch erzählt habe?«
    »Haja.« Das war alles.
    »Ihr habt alles genau verstanden?«, fasste Roland nach. »Keine Fragen dazu?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann erzählt es uns also.«
    John hatte zwei Blätter des Notizblocks mit seiner großen Krakelschrift voll geschrieben. Jetzt blätterte er hin und her, nickte dabei mehrmals und steckte den Notizblock dann wieder ein. Er mag ein Junge vom Lande sein, aber er ist keineswegs dumm, sagte Eddie sich. Und dass wir ihm begegnet sind, hat nichts mit Glück zu tun, sondern damit, dass unser Ka einen guten Tag hatte.
    »Ich fahre nach New York«, sagte John, »finde diesen Burschen Aaron Deepneau. Sorge dafür, dass sein Kumpel außen vor bleibt. Überzeuge Deepneau davon, dass die Sorge um die Rose auf dem unbebauten Grundstück ungefähr der wichtigste Job der Welt ist.«
    »Das ›ungefähr‹ können Sie streichen«, sagte Eddie.
    John nickte, als verstünde sich das von selbst. Er griff nach dem Blatt Papier mit dem Cartoon-Biber in der Kopfleiste und steckte es zusammengefaltet in seine große Geldbörse. Cullum den Kaufvertrag zu überlassen hatte zu den schwierigsten Dingen gehört, die Eddie hatte tun müssen, seit die nichtgefundene Tür sie eingesaugt und in East Stoneham wieder abgesetzt hatte, und er war dicht davor gewesen, ihn wieder an sich zu reißen, bevor er im verkratzten alten Portemonnaie des

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