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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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sagte John, »wer die Firma führt, ist völlig egal, aber ihr wollt, dass die Tet die Firma Holmes schluckt, weil der Job in Zukunft nichts mit der Herstellung von Zahncreme und dem Überkronen von Zähnen zu tun hat, auch wenn’s eine Zeit lang noch so aussehen dürfte.«
    »Und was …«
    Weiter kam Eddie nicht. John hob seine knorrige Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. Eddie versuchte, sich einen Taschenrechner in der Hand seines Gegenübers vorzustellen, und merkte, dass er das konnte – recht gut sogar. Verrückt.
    »Geben Sie mir ’ne Chance, junger Mann, dann erzähl ich’s Ihnen.«
    Eddie lehnte sich zurück und machte eine Bewegung, als zöge er einen Reißverschluss vor seinen Lippen zu.
    »Die Rose beschützen, das kommt als Erstes. Den Schriftstella beschützen, das kommt als Zweites. Außerdem sollen dieser Kerl Deepneau und dieser andere Kerl Carver und ich einen der mächtigsten Konzerne der Welt aufbauen. Wir handeln mit Immobilien, wir arbeiten mit … äh …« Er zog seinen abgewetzten grünen Notizblock heraus, warf kurz einen Blick hinein und steckte ihn dann wieder weg. »Wir arbeiten mit ›Software-Entwicklern‹ zusammen – was immer das sein soll –, weil da die nächste Revolution drinsteckt. Wir sollen uns an drei Wörter erinnern.« Er zählte sie an den Fingern ab. »Microsoft. Microchips. Intel. Und unabhängig davon, wie groß wir werden – oder wie schnell wir wachsen –, bleiben unsere drei Aufgaben immer gleich: die Rose beschützen, Stephen King beschützen und zwei anderen Firmen möglichst viele Knüppel zwischen die Beine werfen. Die eine heißt Sombra. Die andere …« Ein ganz kurzes Zögern. »Die andere North Central Positronics. Sombra macht eurer Auskunft nach hauptsächlich Grundstücksgeschäfte. Positronics … na ja, wissenschaftliche und technische Geräte, das ist sogar mir klar. Sobald die Sombra auf ein Stück Land aus ist, versucht die Tet, es zuerst zu bekommen. Sobald die North Central ein Patent beantragt, versuchen wir, es früher zu bekommen oder zumindest für sie wertlos zu machen. Indem wir es beispielsweise einem Dritten zuschanzen.«
    Eddie nickte anerkennend. Von Letzterem war zuvor gar nicht die Rede gewesen; darauf war der alte Knabe selbst gekommen.
    »Wir sind die Drei Zahnlosen Musketiere, die Alten Furzer der Apokalypse, und wir sollen mit fairen oder unfairen Mitteln verhindern, dass diese beiden Organisationen bekommen, was sie wollen. Schmutzige Tricks sind ausdrücklichst erlaubt.« John Cullum grinste. »Ich war nie an der Harvard Business School …« Haa-vid Bi’ness School. »… aber ich glaub, dass ich einen Kerl so gut zwischen die Beine treten kann wie jeder andere.«
    »Gut«, sagte Roland und machte Anstalten aufzustehen. »Ich glaube, es wird Zeit, dass wir …«
    Eddie hob abwehrend eine Hand. Ja, auch er wollte dringend zu Susannah und Jake; konnte es kaum erwarten, seine Liebste in die Arme zu reißen und ihr Gesicht mit Küssen zu bedecken. Seit er sie zuletzt in Calla Bryn Sturgis auf der Oststraße gesehen hatte, schienen Jahre vergangen zu sein. Dennoch konnte er diese Sache nicht einfach so als besiegelt hinnehmen wie Roland, dem sein Leben lang gehorcht worden war und der sich angewöhnt hatte, es für selbstverständlich zu halten, dass völlig Unbekannte ihm treu bis in den Tod dienten. Was Eddie auf der anderen Seite von Dick Beckhardts Tisch sah, war kein weiteres Werkzeug, sondern ein unabhängiger Yankee, hart und blitzgescheit … aber eigentlich schon zu alt für das, was sie von ihm verlangten. Und wo gerade von »zu alt« die Rede ist: Was war mit Aaron Deepneau, dem Chemotherapy Kid?
    »Mein Freund will weiter, und ich möchte das auch«, sagte Eddie. »Vor uns liegt noch ein gewaltiger Weg.«
    »Das weiß ich. Es steht Ihnen ins Gesicht geschrieben, mein Junge. Wie eine Narbe.«
    Eddie fand die Vorstellung faszinierend, dass Pflichterfüllung und das Ka Spuren hinterließen, die dem einen schmückend und dem anderen entstellend erscheinen konnten. Draußen zuckten Blitze herab, grollte Donner.
    »Warum wollt Ihr das alles tun?«, fragte Eddie. »Das möchte ich noch wissen. Weshalb wollt Ihr Euch das alles für zwei Männer antun, die Ihr erst heute Vormittag kennen gelernt habt?«
    John dachte darüber nach. Er berührte das Kreuz, das er jetzt trug und bis zu seinem Tod im Jahr 1989 tragen würde – das Kreuz, das Roland von einer alten Frau in einer vergessenen Stadt überreicht worden war.

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