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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Genau auf die gleiche Weise würde er es in den kommenden Jahren berühren, wenn er über eine wichtige Entscheidung nachdachte (wobei die wichtigste vermutlich die war, die Beziehungen der Tet zu IBM abzubrechen, weil diese Firma immer mehr Bereitschaft erkennen ließ, Geschäfte mit North Central Positronics zu machen) oder irgendein Geheimunternehmen vorbereitete (beispielsweise den Brandanschlag auf Sombra Enterprises in Neu-Delhi im Jahr vor seinem Tod). Das Kreuz würde zu Moses Carver sprechen, aber danach nie mehr, auch wenn Cullum noch so eifrig darauf blies. Aber manchmal, wenn er es beim Einschlafen in der Hand hielt, würde er denken: ’s ist ein Sigul. ’s ist ein Sigul, mein Lieber – etwas aus einer anderen Welt.
    Wenn er gegen Ende seines Lebens etwas bedauerte (außer einigen seiner Tricks, die wirklich schmutzig gewesen waren und mehr als nur ein Menschenleben gefordert hatten), war es die Tatsache, dass er nie Gelegenheit hatte, jene andere Welt zu besuchen, auf die er einmal an einem stürmischen Abend in der Turtleback Lane in der Kleinstadt Lovell einen flüchtigen Blick erhascht hatte. Von Zeit zu Zeit schickte Rolands Sigul ihm Träume von einem mit Rosen bestandenen Feld und einem rußig schwarzen Turm. Manchmal plagten ihn schreckliche Visionen von einem körperlos schwebenden scharlachroten Augenpaar, das unaufhörlich den Horizont absuchte. Manchmal hatte er Träume, in denen er einen Mann unablässig ein Horn blasen hörte. Aus letzteren Träumen wachte er stets mit tränennassem Gesicht auf: mit Tränen, die von Sehnsucht und Trauer und Liebe kündeten. Dann lag er mit dem Silberkreuz in der Hand da und dachte: Ich habe Discordia geleugnet und bereue nichts; ich habe in die körperlosen Augen des Scharlachroten Königs gespuckt und frohlocke darüber; ich habe mich mit dem Ka-Tet des Revolvermanns und dem Weißen zusammengetan und meine Entscheidung kein einziges Mal infrage gestellt.
    Trotzdem wünschte er sich, er hätte wenigstens einmal jenes andere Land betreten können: das jenseits der Tür.
    Jetzt sagte er: »Ihr Jungs wollt all die richtigen Dinge. Klarer kann ich’s nicht ausdrücken. Ich glaub euch.« Er zögerte. »Ich glaub an euch. Was ich in euren Augen sehe, ist wahr.«
    Eddie glaubte schon, sein Gegenüber sei fertig, aber dann grinste Cullum wie ein kleiner Junge.
    »Außerdem glaub ich, dass ihr mir die Schlüssel zu ’nem großmächtigen Motor anbietet.« Motoah. »Wer würde den nich anlassen und sehen wollen, was er leisten kann?«
    »Habt Ihr Angst?«, fragte Roland.
    John Cullum dachte darüber nach. Schließlich nickte er. »Haja«, sagte er.
    Roland nickte ebenfalls. »Gut«, sagte er.
     
     
    7
     
    Sie fuhren unter einem schwarzen, von Blitzen erhellten Himmel mit Cullums Wagen wieder zur Turtleback Lane hinauf. Obwohl die Sommersaison sich auf dem Höhepunkt befand und die meisten Landhäuser am Kezar Lake vermutlich bewohnt waren, sahen sie in beiden Richtungen kein einziges Auto. Die Boote auf dem See lagen alle längst in sicheren Häfen.
    »Ich hab doch gesagt, dass ich da noch was für euch hab«, sagte John und ging zur Ladefläche seines Pick-ups, auf der hinter dem Fahrerhaus eine Stahlbox festgeschraubt war. Inzwischen hatte der Wind doch zu wehen begonnen. Er zerzauste jetzt den schütteren weißen Haarkranz des Alten. John stellte eine Zahl ein, öffnete das Vorhängeschloss und klappte den Deckel auf. Er holte zwei staubige Bündel heraus, die den Wanderern sehr vertraut waren. Das eine sah fast neu aus, wenn man es mit dem abgewetzten anderen verglich, das die undefinierbare Farbe von Wüstenstaub hatte und auf gesamter Länge mit Rohlederriemen verschnürt war.
    »Unsere Gunna!«, rief Eddie aus, der so begeistert – und verblüfft – war, dass er fast schrie. »Wie zum Teufel haben Sie …?«
    John bedachte sie mit einem Lächeln, das Gutes für seine Zukunft als Mann der schmutzigen Tricks verhieß: an der Oberfläche nachdenklich, darunter umso listiger. »Nette Überraschung, was? Das find ich auch. Ich war drüben, um mir Chips Laden anzusehen – oder was davon übrig ist –, als noch ein großes Durcheinander geherrscht hat. Massenhaft Leute sind durcheinander gerannt, will ich damit sagen, haben Tote zugedeckt, ihr gelbes Absperrband gespannt und Fotos gemacht. Irgendjemand hatte eure Sachen auf die Seite gestellt, und sie haben so einsam ausgesehen, dass ich …« Er zuckte mit seinen knochigen Schultern. »Na ja, ich hab sie

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