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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dem Boden des Delta-Fluges 901 wälzen, während ihm die Haut im Gesicht kochte.
    3 A machte den Reißverschluß der Tasche auf. Jane machte sich bereit.
     
     

3
     
    Der Revolvermann war der Überzeugung, Gefangener oder nicht, daß dieser Mann in der hohen Kunst des Überlebens wahrscheinlich besser war als alle anderen Männer in der Himmelskutsche, die er gesehen hatte. Die anderen waren größtenteils dicke Wesen, und selbst die, die hinreichend fit aussahen, waren offen, unbedacht, mit den Gesichtern verzogener und verhätschelter Kinder, mit den Gesichtern von Männern, die letztlich kämpfen konnten – die vorher aber endlos lamentieren würden; man könnte ihre Eingeweide auf ihre Schuhe fallen lassen, und ihr letzter Gesichtsausdruck wäre wahrscheinlich nicht Wut oder Schmerz, sondern dümmliche Überraschung.
    Der Gefangene war besser… aber nicht gut genug.
    Die Armeefrau. Sie hat etwas gesehen. Ich weiß nicht was, aber sie hat gesehen, daß etwas nicht stimmt. Sie achtet in einer Weise auf ihn, wie sie auf die anderen nicht achtet.
    Der Gefangene setzte sich. Betrachtete ein weich eingebundenes Buch, das er als ›Magda-Zin‹ bezeichnete, wenngleich es Roland keinen Pfifferling interessierte, wer Magda gewesen war. Der Revolvermann wollte kein Buch ansehen, so erstaunlich es sein mochte; er wollte die Frau in der Armeeuniform beobachten. Der Drang, nach vorne zu kommen und zu übernehmen, war sehr stark. Aber er hielt sich zurück… wenigstens vorerst.
    Der Gefangene war irgendwohin gegangen und hatte eine Droge genommen. Nicht die Droge, die er selbst nahm, und keine Droge, mit der der Revolvermann seinen kranken Körper heilen konnte, aber eine, für die die Menschen viel Geld zahlten, weil sie gegen das Gesetz war. Er wollte diese Droge seinem Bruder geben, der sie wiederum einem Mann namens Balazar geben wollte. Der Handel würde abgeschlossen sein, wenn Balazar ihnen die Droge dafür gegeben hatte, die sie statt dieser nahmen – das hieß, wenn der Gefangene imstande war, ein dem Revolvermann unbekanntes Ritual auszuführen (und eine Welt, die so seltsam war wie diese, mußte zwangsläufig viele seltsame Rituale haben); es hieß ›durch den Zoll kommen‹.
    Aber die Frau sieht ihn.
    Konnte sie ihn daran hindern, durch den Zoll zu kommen? Roland dachte, daß die Antwort wahrscheinlich ja lautete. Und dann? Gefängnis. Und wenn der Gefangene ins Gefängnis kam, hatte er keine Möglichkeit, die Medizin zu bekommen, die sein von der Infektion befallener, sterbender Körper brauchte.
    Er muß durch den Zoll kommen, dachte Roland. Er muß. Und er muß mit seinem Bruder zu diesem Mann namens Balazar gehen. Das gehörte nicht zum Plan, und dem Bruder würde es nicht gefallen, aber er muß es tun.
    Denn ein Mann, der mit Drogen handelte, würde auch einen Mann kennen oder ein Mann sein, der die Kranken heilte. Ein Mann, der sich anhören würde, was nicht in Ordnung war, und dann… vielleicht.
    Er muß durch den Zoll kommen, dachte der Revolvermann.
    Die Antwort war so groß und einfach, so nahe, daß er sie beinahe überhaupt nicht gesehen hätte. Die Droge, die der Gefangene schmuggeln wollte, machte es so schwierig, durch den Zoll zu kommen, natürlich; es könnte eine Art Orakel geben, das zu Rate gezogen wurde, wenn Leute verdächtig schienen. Ansonsten, erkannte Roland, würde die Zollzeremonie die Einfachheit selbst sein, so. wie in seiner Welt das Überqueren einer Grenze in befreundetes Land. Man machte das Ehrenzeichen für den Herrscher dieses Landes – eine einfache vereinbarte Geste – und durfte passieren.
    Er konnte Gegenstände von der Welt des Gefangenen in seine eigene nehmen. Der Tun-Fisch-Belegte hatte das bewiesen. Er würde die Beutel mit den Drogen nehmen, wie er den Belegten genommen hatte. Der Gefangene würde durch den Zoll gehen. Und dann würde Roland ihm die Beutel mit der Droge zurückgeben.
    Kannst du das?
    Ah, das war eine Frage, die hinreichend beunruhigend war, ihn vom Anblick des Wassers unter sich abzulenken. Sie flogen über einem offenbar riesigen Meer und wendeten jetzt wieder in Richtung Küste. Während sie das taten, kam das Wasser immer näher. Die Himmelskutsche kam herunter (Eddies Blick war flüchtig, nebensächlich; der des Revolvermanns so gebannt wie der eines Kindes, das seinen ersten Schnee fallen sieht). Er konnte Gegenstände mit in seine Welt nehmen, das wußte er. Aber sie wieder zurückbringen? Das war etwas, das er bisher noch nicht

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