Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
unserem Himmel gestanden. Lydias Wagen, so hat es geheißen. Und jetzt ist’s wieder da.« Er wandte sich ihr lächelnd zu. »Ein weiteres Zeichen für Leben und Erneuerung. Wie der Scharlachrote König es hassen muss, aus seinem Gefängnis aufzublicken und es wieder am Himmel stehen zu sehen!«
     
     

6
     
    Wenig später schlief Susannah. Und träumte.
     
     
7
     
    Sie ist wieder im Central Park, unter einem hellen grauen Himmel, aus dem abermals die ersten Schneeflocken herabwirbeln; die Weihnachtssänger in der Nähe singen nicht »Stille Nacht« oder »What Child Is This«, sondern das Reislied: »Rice be a green-o, See what we seen-o, Seen-o the green-o, Come-come-commala!« Sie nimmt ihre Mütze ab, weil sie befürchtet, sie könnte sich irgendwie verändert haben, aber dort steht weiter FRÖHLICHE WEIHNACHT!, und
    (keine Zwillinge da)
    sie ist beruhigt.
    Als sie sich umsieht, stehen dort Eddie und Jake, die sie angrinsen. Ihre Köpfe sind unbedeckt, weil sie doch ihre Mützen hat. Sie hat ihre beider Mützen vereinigt.
    Eddie trägt ein Sweatshirt mit dem Aufdruck ICH TRINKE NOZZ-A-LA!
    Auf Jakes Sweatshirt steht: ICH FAHRE DEN TAKURO SPIRIT!
    Das alles ist nicht gerade neu. Aber was sie hinter ihnen in der Nähe eines zur Fifth Avenue zurückführenden Kutschenweges sieht, ist es sehr wohl. Es ist eine etwa zwei Meter hohe Tür, die aus massivem Eisenholz zu bestehen scheint. Der Türknopf ist aus massivem Gold und trägt eine Gravur, die sie endlich erkennt: zwei gekreuzte Bleistifte. HB-Bleistifte von Faber, daran zweifelt sie nicht. Und die Radiergummis sind abgeschnitten.
    Eddie hält ihr einen Becher heiße Schokolade hin. Einen perfekten Becher mit Schlag obendrauf und Schokostreuseln auf dem Schlagrahm. »Hier, hab dir heiße Schokolade mitgebracht.«
    Sie beachtet den hingehaltenen Becher nicht weiter. Die Tür fasziniert sie. »Sie ist wie die am Strand, oder?«, sagt sie.
    »Ja«, sagt Eddie.
    »Nein«, sagt Jake gleichzeitig.
    »Du wirst es schon rauskriegen«, sagen sie gemeinsam und grinsen sich begeistert an.
    Sie geht an ihnen vorbei. Auf den Türen, durch die Roland sie gezogen hat, stand DER GEFANGENE und HERRIN DER SCHATTEN und DER SCHUBSER. Auf dieser hier steht. Und darunter:
     
    DER KÜNSTLER
     
    Sie dreht sich wieder nach den beiden um, aber sie sind verschwunden.
    Der Central Park ist verschwunden.
    Vor sich hat sie die Ruinen von Lud, die sich aus dem Wüsten Land erheben.
    Ein bitterkalter Wind trägt sieben geflüsterte Worte an ihr Ohr: »Die Zeit ist fast um … beeil dich …«
     
     

8
     
    Sie schrak in einer Art Panik hoch und dachte: Ich muss ihn verlassen … und das tue ich am besten, bevor ich den Dunklen Turm auch nur am Horizont sehe. Aber wohin soll ich mich wenden? Wie kann ich ihn mit Patrick als einzigem Verbündeten gegen Mordred und den Scharlachroten König antreten lassen?
    Diese Vorstellung brachte es mit sich, dass sie über eine bittere Gewissheit nachdachte: Wenn es zu einem Showdown kam, konnte Oy ihm bestimmt mehr helfen als Patrick. Der Bumbler hatte mehr als einmal gezeigt, dass er Mumm besaß, und wäre des Titels Revolvermann würdig gewesen, hätte er nur einen Revolver besessen – und eine Hand, um einen solchen zu führen. Patrick dagegen … Patrick war ein … nun, ein Bleistiftschwinger. Bewundernswert flink, aber mit einem Stift konnte man nicht viel umbringen, außer er war sehr spitz.
    Sie setzte sich auf. Roland, der an die andere Seite ihres Elektrorollers gelehnt Wache hielt, merkte nichts davon. Und er sollte nichts davon merken. Das hätte zu Fragen geführt. Sie legte sich wieder hin, zog die Felle um sich und dachte an ihre erste Jagd zurück. Sie erinnerte sich daran, wie der einjährige Hirsch seine Richtung geändert hatte, um dann geradewegs auf sie zuzukommen, und wie sie ihn mit dem Oriza enthauptet hatte. Sie glaubte, das Heulen des Tellers in der kalten Luft zu hören – jenes Heulen, das entstand, wenn der Wind durch den kleinen Aufsatz, der Patricks Bleistiftspitzer so ähnlich sah, auf der Unterseite des Tellers pfiff. Sie glaubte, dass ihr Verstand versuchte, hier irgendeine Verbindung herzustellen, aber sie war zu müde, um dahinterzukommen. Möglicherweise bemühte sie sich auch zu angestrengt. Aber was sollte sie dagegen tun, falls Letzteres zutraf?
    Zumindest eines wusste sie aus ihrer Zeit in Calla Bryn Sturgis. Die Hieroglyphen auf der Tür bedeuteten NICHTGEFUNDEN.
    Die Zeit ist fast um. Beeil dich.
    Am

Weitere Kostenlose Bücher