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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Jonas…!«
    »Keiner von uns hat sich heute mit Ruhm bekleckert, aber du warst der Narr, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.« Er sah Depape an, aber Depape schaute nur auf den Boden zwischen ihnen. »Du wirst ihre Spur zurückverfolgen, Roy, und du wirst Fragen stellen, bis du die Antworten bekommen hast, von denen du glaubst, dass sie meine Neugier befriedigen können. Clay und ich werden hauptsächlich warten. Und aufpassen. Eine Partie Kastell mit ihnen spielen, wenn du so willst. Wenn ich denke, es ist genug Zeit vergangen und wir können ein bisschen herumschnüffeln, ohne aufzufallen, werden wir es möglicherweise tun.«
    Er biss auf den Grashalm, der ihm aus dem Mund ragte. Das größere Stück fiel herunter und blieb zwischen seinen Stiefeln liegen.
    »Wisst ihr, warum ich ihm die Hand geschüttelt habe? Die Hand dieses verdammten Dearborn? Weil wir das Boot nicht zum Kentern bringen dürfen. Nicht jetzt, wo es gerade in den Hafen einläuft. Latigo und die Leute, auf die wir gewartet haben, werden sehr bald zu uns stoßen. Bis sie in diese Gegend vorgedrungen sind, ist es in unserem Interesse, Frieden zu halten. Aber ich sage euch eins: Niemand hält Eldred Jonas ein Messer an den Rücken und überlebt das lange. Und jetzt hör mir gut zu, Roy. Ich will nichts zweimal sagen müssen.«
    Jonas fing an zu sprechen und beugte sich dabei über die Knie zu Depape. Nach einer Weile nickte Depape. Vielleicht fand er sogar Spaß an seinem kleinen Ausflug. Nach der Komödie im Traveller’s Rest konnte ein Tapetenwechsel genau das Richtige sein.
     
     

11
     
    Die Jungs hatten die Bar K Ranch fast erreicht, und die Sonne kam gerade über den Horizont, als Cuthbert endlich das Schweigen brach. »Mann! Das war ein amüsanter und lehrreicher Abend, was?« Weder Roland noch Alain antwortete, daher beugte sich Cuthbert über den Vogelschädel, der wieder seinen Platz am Sattelknauf eingenommen hatte. »Was sagst du dazu, mein alter Freund? Hat uns der Abend Spaß gemacht? Ein Festessen, ein Tanz, und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wären wir beinahe umgebracht worden. Hat dir das nicht auch gefallen?«
    Der Wachposten starrte nur mit seinen großen, dunklen Augen über Cuthberts Pferd hinweg.
    »Er sagt, dass er zu müde zum Reden ist«, sagte Cuthbert und gähnte. »Ich im Übrigen auch.« Er sah Roland an. »Ich konnte Mr. Jonas genau in die Augen sehen, nachdem er dir die Hand geschüttelt hatte, Will. Er will dich töten.«
    Roland nickte.
    »Sie wollen uns alle töten«, sagte Alain.
    Wieder nickte Roland. »Wir werden es ihnen nicht leicht machen, aber sie wissen jetzt immerhin mehr über uns als noch beim Abendessen. Auf diese Weise werden wir sie nicht noch einmal übertölpeln können.«
    Er hielt an, genau wie Jonas keine drei Meilen von der Stelle entfernt angehalten hatte, wo sie sich jetzt befanden. Aber statt auf das Reine Meer hinausschauen zu können, sahen Roland und seine Freunde den langen Hang der Schräge hinab. Eine Pferdeherde zog von Westen nach Osten, bei diesem Licht kaum mehr als Schatten.
    »Was siehst du, Roland?«, fragte Alain fast zaghaft.
    »Ärger«, sagte Roland, »und das mitten in unserem Weg.« Dann trieb er sein Pferd an und ritt weiter. Sie hatten das Schlafhaus der Bar K noch nicht erreicht, da musste er schon wieder an Susan denken. Fünf Minuten nachdem er auf sein flaches Sackleinenkissen gesunken war, träumte er von ihr.

Kapitel 7

A UF DER S CHRÄGE
     
1
     
    Drei Wochen waren seit dem Willkommensessen im Haus des Bürgermeisters und dem Zwischenfall im Traveller’s Rest vergangen. Es war zu keinerlei Schwierigkeiten mehr zwischen Rolands Ka-Tet und dem von Jonas gekommen. Am Nachthimmel hatte der Kussmond abgenommen und der Hausierermond seinen ersten schmalen Auftritt gehabt. Die Tage waren hell und warm. Selbst die alten Leute gestanden ein, dass es einer der schönsten Sommer war, an die sie sich erinnern konnten.
    An einem Vormittag, der so schön wie jeder andere in diesem Sommer war, galoppierte Susan Delgado mit einem zweijährigen rosillo namens Pylon an der Schräge entlang nach Norden. Der Wind trocknete die Tränen auf ihren Wangen und ließ ihr offenes Haar hinter ihr wehen. Sie drängte Pylon, noch schneller zu laufen, indem sie ihm sanft die Absätze – ohne Sporen – in die Seiten drückte. Pylon erhöhte unverzüglich das Tempo, legte die Ohren an und peitschte mit dem Schwanz. Susan, die Jeans und das ausgebleichte, zu große Khakihemd

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