Der dunklen Tugend (German Edition)
sichtlich über meine devote Haltung und begannen derbe Scherze über mich zu reißen. Sie schlugen mir auf den Arsch, zogen an meinen Brüsten und schon kurze Zeit später hatte Caro mich mit der Leine angebunden. Dabei verwendete sie einen ganz gemeinen Trick. Sie schlang das Leder erst um meine Hände und knotete es dann an einen Laternenpfahl. Auf diese Weise meiner Vorderpfoten beraubt, lag ich mit meinem Gesicht im Dreck, während sich die Meute meiner Kollegen über mich hermachte.
In jenem Moment erwachte ich.
Durch Hingabe erlangte ich einen sexuellen Horizont, der den meisten fremd ist. Die Freiheit zu besitzen, ohne Rücksicht auf Stand, eigenen Besitz oder Meinung von anderen, alles mit sich geschehen zu lassen, ist eine besondere Art der Freiheit, die ich genießen darf.
Latex und die Verwandlung
Ich will dich! So einfach diese Worte klingen, es waren die wichtigsten Worte, die ich jemals aus dem Mund eines Partners vernommen habe. Doch wie er sie sagte, bekamen die gleichen Worte, die identischen Silben einen völlig neuen Charakter.
Er wollte, dass ich meiner wahren Natur folgte, ihm gehörte und mein selbstbestimmtes, mein eigenes, mein früheres Leben aufgab, mich ganz ihm hingab, ohne Vorbehalte.
Anfangs bezeichnete er mich stets als Raupe auf dem Weg in die Verpuppung. Auf dem Weg in die Freiheit der Unmündigkeit.
In verschiedenen philosophischen Schriften heißt es, die Unmündigkeit sei kein Schicksal, vielmehr sei sie selbstverschuldet. Ja! Aber ist es nicht meine Freiheit, über mein Schicksal zu entscheiden? Wenn ich mich in die Unmündigkeit begebe, tue ich dies, um die wahre Freiheit zu erlangen.
In meiner selbstgewählten und von fremder Hand geschaffenen Unmündigkeit gibt es keine Grenzen mehr, denn mein Wille existiert nicht mehr. Ich gehe dorthin, wo meines Meisters Wille mich sehen will.
Mein eigenes Begehren existiert nun nicht mehr ... hier muss ich gestehen, bin ich noch nicht absolut perfekt, denn ich begehre meinen Meister.
Ich begehre ihn aus Dankbarkeit, dass er mich aus dem Gefängnis meiner gewöhnlichen Existenz geführt hat.
Anfangs habe ich noch gearbeitet und bin einer gewöhnlichen Tätigkeit nachgegangen. Doch ließ mein Leben dies eines Tages nicht mehr zu. So begab ich mich alsbald auch in dieser Hinsicht in die Fänge meines Meisters.
Zu der Zeit, da ich noch einer regelmäßigen Tätigkeit nachging, bereitete es ihm Freude mich in vertrackte Situationen zu bringen.
Sein Fetisch für Latex brachte mich schon in so manch prekäre Lage. Er schenkte mir einen Catsuit aus transparentem Latex, ein wunderschönes Kleidungsstück, doch für mich sollte es mehr als nur Kleidung sein.
Meine neue zweite Haut, so stellte er es mir vor. Die Füße waren frei, ebenso Hände und der Kopf. Der Rest wurde von diesem dünnen Film aus Gummi umschlossen. Ein DreiWegeReißverschluss machte den Einstieg leicht, doch ein Schloss meines Meisters machte ein Entkommen nahezu unmöglich.
Es ging durch die Ösen aller drei Reißverschlüsse und verwehrte mir so das selbstständige Entledigen meiner Haut.
An dem Tag, da ich diese neue Haut erhielt, ging er mit mir spazieren. Ich trug den Catsuit und darüber einen Hosenanzug und einen Mantel. So würde niemand erfahren, was für ein Geheimnis sich auf meiner Haut verbarg. So dachte ich zumindest.
Gemeinsam fuhren wir in den nahe gelegenen Wald.
Hier hatte ich schon große Teile meiner Kindheit verbracht, spielend und nacktbadend in einem kleinen Weiher.
Aus Erfahrung wussten wir, dass es hier relativ ruhig war. So gehorchte ich auch, als mein Meister mir befahl, mich bis auf meinen Catsuit zu entkleiden. Er legte mir eine Leine an und führte mich daran spazieren.
Es war ein überaus erregendes Gefühl und durch das transparente Latex blieb es meinem Meister auch nicht verborgen. Neben dem Schweiß sammelte sich in meinem Schritt noch ein anderer Saft.
Lächelnd legte er mir Handschellen an und schränkte so meine Bewegungsfreiheit immer mehr ein. Kurz darauf folgten ein Knebel und schließlich noch eine Augenbinde.
Nun war ich wirklich ganz auf meinen Herrn angewiesen. Ich muss gestehen, dass ich ihm stets vertraute. Ich hatte keine Angst. Aber das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein besonders Gefühl war, beinahe nackt, blind und gefesselt in einem kleinen Wäldchen zu stehen. Ein wirklich erregender Gedanke. Zu jeder Zeit könnte uns jemand entdecken, aber ich würde es nicht einmal sehen.
Ein solches
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