Der Eden Effekt
zu und fragte sich, was Schott wohl durch den Kopf ging. Das Ende eines Albtraums?
Ein leises Zischen, gefolgt von einem dumpfen Knall, ließ Skip zusammenzucken. Es dauerte eine halbe Sekunde, bis er begriff, was das bedeutete. Doch da hatte er sich schon instinktiv auf die Erde geworfen und kroch nun in Deckung. Eine Stimme rief: »Keine Bewegung!«
Skip warf einen Blick über seine Schulter und sah Stephanie Huntz in Begleitung von zwei Männern aus der Werkstatt kommen. Als er die Maschinenpistolen sah, die alle drei im Anschlag hielten, erstarrte er.
Li, in deren Augen sich Fassungslosigkeit spiegelte, hockte mit ausgestreckten Armen auf dem Boden. Ihre beiden Sicherheitsleute waren ausgeschaltet worden. Einer keuchte, und aus seinem Mund rann blutiger Schaum. Der andere starrte mit leerem Blick in den Himmel. Unter ihm bildete sich eine Blutlache.
Als Stephanie sich überzeugt hatte, dass ihre Bodyguards Murphy und Li in Schach hielten, trat sie einen Schritt zur Seite und schaute auf den sterbenden Wachmann. Kaltblütig schoss sie ihm eine Kugel in den Kopf und lud die Waffe durch.
Skip schluckte. Sein Herz raste. Welche Alternativen hatte er? Er warf einen Blick auf die Tannen am Hang, doch dann schüttelte er unwillkürlich den Kopf.
»Auf die Knie! Alle beide!«, befahl Stephanie.
Zögernd kniete Skip sich hin. Li, die der Anordnung ebenfalls gefolgt war, warf ihm einen vielsagenden Blick zu, worauf Skip unmerklich nickte.
Tun Sie nichts Unüberlegtes! Bitte!
Stephanie ging auf Skip zu und richtete die Pistole auf seinen Kopf. »Ganz ruhig«, sagte sie. »Pfeifen Sie Ihren Mann zurück, der sich gestern Nacht zwischen den Bäumen auf dem Hang versteckt hat. Sonst sind Sie in wenigen Augenblicken tot, und die Schotts sterben gleich nach Ihnen.«
Skip atmete tief ein und rief dann: »Major? Kommen Sie herunter! Wir haben keine andere Wahl.«
Fassungslos blickte Li zum Hang, als ein Mann in einem Tarnanzug aus seinem Versteck zwischen den Tannen hervorkroch und mit erhobenen Händen den Hang hinunterlief.
»Meine Lebensversicherung«, brummte Skip. »Für den Fall, dass etwas schiefgeht.«
»Das hat ja gut geklappt«, murmelte Li.
Stephanie trat lächelnd zurück, während sie Skip weiterhin mit der Pistole bedrohte. Mit den Maschinenpistolen im Anschlag gingen ihre beiden Killer auf Red French zu, der sich ihnen langsam mit erhobenen Händen näherte.
»Stephanie«, sagte Skip in lockerem Ton, »wie haben Sie das denn herausgefunden?«
»Als wir den Reifen in Schongau wechselten, habe ich gehört, wie ein Motorrad weggefahren ist.« Sie drehte sich um und schaute die Zufahrtsstraße hinunter. In diesem Augenblick fuhr eine schnittige schwarze Limousine zur Werkstatt hinauf. »Die Sache ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Warum ein Motorrad?« Sie zuckte mit den Schultern. »Dann fiel der Groschen. Sie haben einen ganzen Laden voll mit Motorrädern und mit einem riesigen Schild, das man sogar auf der anderen Seite des Tales lesen kann. Ein guter Posten, um den Firmenkomplex zu beobachten.«
Mit unbewegter Miene und zusammengepressten Lippen erreichte Red French den Parkplatz vor der Werkstatt im selben Moment wie der Wagen. Dem ehemaligen Marine war anzusehen, dass er seine Wut kaum zügeln konnte.
Stephanie musterte ihn nachdenklich. »Sie waren also der mysteriöse Scharfschütze in den Bergen?«
»Wenn jemand meiner Tochter auch nur ein Haar krümmt, kriegt er es mit mir tun!«, stieß der Major aufgebracht hervor.
Stephanie lachte auf. Ihre Augen strahlten vergnügt.
Schließlich wandte sie sich wieder Skip zu. »Ihre Mechaniker sind nicht in die Sache verwickelt, nicht wahr? Wir haben ihnen immer wieder Motorräder gebracht, sodass sie vollauf beschäftigt waren. Kennen Sie die Falltür im Büro? Es waren zwei unangenehme Tage dort in der Dunkelheit.«
Skip holte tief Luft, als die Tür der Limousine geöffnet wurde und Michail Kasperski ausstieg. Der Fahrer folgte ihm mit einer Beretta 92 in der Hand.
Kasperski, in dessen weißem Haar das Sonnenlicht schimmerte, schenkte Stephanie ein zufriedenes Lächeln. »Hallo, meine Liebe! Jetzt weiß ich wieder, dass ich mich auf dich verlassen kann. Rache ist süß, wie wir schon im Großen Vaterländischen Krieg gesagt haben.« Er runzelte die Stirn. »Und Garibaldi, dieser Mistkerl?«
»Herzprobleme. Leider tödlich«, entgegnete Stephanie mit einem Schulterzucken.
»Und wer sitzt in dem Van?«, fragte Kasperski.
Einer der Schützen ließ
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