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Der einsame Weg

Der einsame Weg

Titel: Der einsame Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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ebenso menschlich wie du. Mein Name lautet Stella Eleroid. Ich bin die Tochter Dr. Max Eleroids – der von dem Basilisken ermordet wurde.“
    Ein kaltes Licht blitzte in ihren violetten Augen auf, und ihr weißes Gesicht verhärtete sich.
    „Als ich wußte, daß die Legion versagt hatte“, fuhr ihre leise Stimme fort, „ging ich daran, seinen Mörder aufzuspüren und den Geofraktor wieder an mich zu bringen – der seine letzte und größte Erfindung war und für den er von Derron getötet wurde.“
    „Geofraktor?“ echote Giles Habibula. „Was ist das?“ Er beugte sich schwerfällig vor, und seine kleinen Augen spähten in ihr Gesicht. „Du bist jedenfalls Luroa“, bestand er. „Ich habe dein Gesicht auf dem Steckbrief gesehen. Der einzige Unterschied liegt in deinen Augen und deinem Haar.“
    „Ich kann diese Tatsachen erklären.“
    Mit einer ungeduldigen Geste ergriff das Mädchen seine Schulter. Der alte Mann blickte lange Zeit in die Schönheit ihrer Züge, und endlich schmolz aller Zweifel aus seinen Augen, und ei lächelte.
    „Mein Vater und Dr. Arrynu waren Freunde von Kindheit an, Giles“, begann sie. „Manchmal stattete Arrynu während seiner langen Verbannung der Erde insgeheim Besuche ab, und mein Vater nahm ihn stets auf. Ich glaube, er hoffte, Arrynu endlich doch überreden zu können, seine illegalen Forschungen aufzugeben und seine Gaben etwas Besserem zuzuwenden.“
    Sie hielt einen Augenblick inne und biß sich auf die vollen Lippen.
    „Ich hatte ihn bewundert, seit ich ein Mädchen war“, fuhr sie langsamer fort. „Und bei seinem letzten Besuch entdeckte er mich. Er hatte mich zuvor nie beachtet, aber diesmal war ich älter. Siebzehn. Er begann ein Liebesverhältnis mit mir. Er erzählte mir von dem Luxus und der Schönheit des unbekannten Asteroiden, auf dem er sein geheimes Bollwerk besaß, und bat mich, mit ihm dorthin zurückzukehren.
    Und ich wäre ihm gefolgt, denn ich glaubte ihn zu lieben.“ Ihre violetten Augen sahen an Giles Habibula vorbei.
    „Aber ich beichtete meinem Vater am letzten Tage mein Vorhaben. Er geriet in furchtbare Erregung. Er begann mir Dinge zu erzählen, die ich zuvor nur vermutet hatte, über die unerfreuliche Seite von Arrynus Charakter – die illegalen Forschungen, die Herstellung verbotener Rauschgifte, den Ring von Verbrechern, den Arrynu um sich gesammelt hatte und beherrschte.
    Trotz alledem war ich jung und toll genug, um immer noch auf meiner Absicht zu beharren, bis mein Vater mich über den Androiden aufklärte – die synthetischen Wesen vom Schlage Stephan Orcos, zumeist allerdings weiblich, die Arrynu geschaffen und verkauft hatte. Liebliche, aber seelenlose verbrecherische Sklavinnen, die gewöhnlich ihre vergnügensuchenden Käufer ausraubten und ermordeten und dann zu Arrynu zurückkehrten, um an ein neues Opfer verkauft zu werden.
    Das überzeugte mich. Ich weigerte mich, Arrynu noch einmal zu sehen. Mein Vater hatte eine letzte Aussprache mit ihm. Ich weiß nicht, welche Worte dabei gefallen sind, aber das war das Ende ihrer seltsamen Freundschaft. Arrynu kehrte zu seinem verborgenen Planetoiden zurück. Ich weiß jetzt, was er dort tat.“
    Grauen überschattete die Augen des Mädchens.
    „Er schuf das Wesen, das er Luroa nannte. Ihrem Gehirn wohnte dieselbe unmenschliche, mitleidlose Verschlagenheit inne, die er Stephen Orco mitgegeben hatte. Aber sie wurde nach mir geformt. Nach Fotografien und aus seinem eigenen Gedächtnis erreichte er eine fast genaue Ähnlichkeit.“
    „Ah“, hauchte Giles Habibula, „Ah so! Aber Mädchen, wie kommt es, daß du die Rolle dieser tödlichen Androidin gespielt hast?“
    „Arrynu behielt Luroa bei sich“, sagte das Mädchen, „bis die Kometier, geführt von dem Ungeheuer, das er selbst geschaffen hatte, über seine kleine Welt herfielen. Arrynu fand den Tod. Luroa entkam. Wagemutig, gerissen und erbarmungslos übernahm sie die Führung der interplanetarischen Bande ihres Schöpfers. Ihre Taten führten bald die Legion auf ihre Spur. Zu diesem Zeitpunkt ersann sie ihren diabolischen Plan.“
    Die Augen des Mädchens waren fast schwarz geworden. Sie machte eine Pause und schauderte.
    „Luroa wußte, daß sie nach mir geschaffen worden war. Sie hegte die Absicht, meine Identität zu rauben. Sie wollte sich mein Gehirn mit Drogen unterwerfen, mich durch Angehörige ihrer Bande der Legion ausliefern lassen und ihre eigene Belohnung kassieren. Dann wollte sie an meine Stelle

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