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Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman

Titel: Der einzige Mann auf dem Kontinent - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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irgendwo. Das Loch, das rot-weiße Absperrband und die Männer mit den Schaufeln waren nicht mehr da. Er segelt. Wieso segeln die eigentlich alle? Wo kann man in den Staaten segeln? Immer an der Küste entlang oder auf den Seen. Während ich weg war, haben sie das Loch zugemacht. Das erfüllte Darius Kopp mit Zufriedenheit. Er wandte sich zurück an die Abrechnung.
     
    Darmstadt - eine Allee - Leipzig - eine alte Leuchtreklame - Hannover - eine Apotheke, ein Parkhaus, eine Pizzeria - Hildesheim - ein holzgetäfeltes Mansardenzimmer bei Hitzewelle - Stuttgart - Wurstsalat - Dresden - Wiesbaden - Bielefeld - Paderborn - Graupel - München - eine Angina - Ludwigsburg - Hamburg - Rantum, Jakobsmuschel auf Orangenrisotto , Mr. Grunow, Mrs. Grunow, Die Leute sind strunzdumm und
wollen immer nur haben, was sie schon kennen, aber gerade deswegen muss man … . - Sulzbach - Garmisch-Partenkirchen …
     
    Unterbrechung: Juri am Telefon.
    Mahlzeit! Wo isst du gerade?
    Hahaha! Im Büro.
    Juri war sehr viel besserer Laune als bei ihrer letzten Begegnung Dienstagnacht, dabei war die Kacke gerade mächtig am Dampfen bei ihnen! In letzter Minute noch eine Krisensitzung. Jemand hat einen Memorystick auf dem Gehsteig vor unserem Haus gefunden, hat ihn in seinen Arbeitsplatz eingestöpselt und jetzt ist das ganze Netzwerk mit irgendeiner Krätze verseucht, und in Kundengesprächen sind Präsentationen fies und heftig abgestürzt. Kam nicht gut an. Jetzt ist die Paranoia ausgebrochen, es wird niemand gefeuert, aber in Zukunft heißt es: keiner fasst einen Memorystick auch nur an! Außerdem keine CD-Brenner mehr, keiner nimmt Arbeit mit nach Hause, keine Überstunden. Fine with me, hab ich als Betriebsrat gesagt, also stellen wir 5 Leute mehr ein? Et cetera blablabla. Mindestens. Wird sicher ein Späßchen. Juri jedenfalls lacht ziemlich viel. Und jedenfalls wird er übermorgen in den Urlaub abdüsen, Kuba all inclusive und wollte fragen, ob man sich nicht vorher noch sehen wolle, Teller Schnitzel, Flasche Bier.
    Ach, na ja, Kopp wusste nicht so genau.
    Du weißt nicht so genau?!?!
    Es gibt grad viel zu tun.
    ...
    Ja, in der Tat. Bei uns .
    ...
    Ich gebe zu, es gab einen Moment diese Woche … Aber es ist Flora. Sie ist ausgezogen.
    ...

    Ja, aufs Land.
    ...
    Ja, aber sie ist keine Lesbe.
    ...
    Ja, ich fahr’ eventuell heute noch hin.
    ...
    Ja, ich weiß, du würdest das nicht tun. Du hast ja auch keine Ahnung.
    ...
    Nein, noch nicht.
    ...
    Mit dem Zug, womit sonst?
    ...
    Ich werd’s überleben.
    ...
    Was stört dich daran so? Was geht’s dich, mit Verlaub, überhaupt an?
    ...
    Wie ich bereits sagte: Du hast keine Ahnung.
    ...
    Gern geschehen. (Du gehst mir auch schon seit einer Weile auf die Nerven.) Ja, man sieht sich. Irgendwann.
     
    Konstanz - Erlangen - Hof - Passau - Mainz - Göttingen - Loccum - Köln - Freiburg - Köln - München - Schwerin - Prag, panierter Käse, Mr. Dimter, Das war das Lieblingslokal von Bohumil Hrabal, 0-24 - Oldenburg - Lübeck - Lüneburg - Hannover - Münster - Pula …
     
    Unterbrechung: Herr Leidl am Telefon.
    Herr Leidl! Wie geht es Ihnen, wie geht es Ihrer Hand?
    Die Hand wird schon wieder, was nicht wird, ist das Projekt
mit der Uni. Das hat nichts mit Ihrem Auftritt da zu tun, Herr Kopp, d. h. man hat ausgehend davon um eine Kalkulation gebeten, und das Ingenieurbüro Leidl hat, mit den Preisen, die Sie uns genannt haben, 900 000 angesagt für 450 000 qm mit 802.11.n. Und deren Budget liegt wo? Bei 600 000. Für alles . Da sind Gebäude dabei, für die gibt es noch nicht einmal Pläne, die müssten wir ausmessen, die spinnen doch. Selbst wenn Sie doch noch weiter runtergehen würden, ich weiß, ich weiß, das war sowieso schon schwierig, würde uns das nichts nützen. Sie müssten ja quasi zum Einkaufspreis anbieten, und wir auch. Das sieht Herr Leidl nicht ein. Da könnte er sich aufregen. Die Leute haben keinen Anstand mehr, Herr Kopp, wollen immer alles umsonst und aus Gold. Qualität interessiert die einen Dreck, sie erkennen sie nicht einmal, alles, worauf sie anspringen, ist der Preis, umsonst sagt man ihnen, dass das Teure das Billige ist, weil es eventuell a) tatsächlich funktioniert und b) eine Weile hält. Sie kaufen lieber irgendeinen Schrott, und dann noch den nächsten Schrott dazu, damit es läuft, und fühlen sich auch noch gut dabei, weil sie denken: schon wieder das Neueste ergattert. Und dass sie für Dienstleistung überhaupt gar nichts zahlen wollen, ist ja allgemein

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