Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Aussprache mit dem gegenwärtigen Partner, um die Zukunft der
Partnerschaft klarer zu definieren. Manchmal ist es leichter, das Augenmerk auf
die sexuelle Unzufriedenheit zu richten, als auf die größeren Probleme
einzugehen, für die das sexuelle Nichtbefriedigtsein nur symptomatisch ist.
Wenn dies der Fall ist und die Situation hoffnungslos erscheint, mag eine
Diskussion über eine mögliche Trennung oder Scheidung vom gegenwärtigen Partner
wünschenswert erscheinen.
Der erste wichtige Schritt ist,
Sexualprobleme von partnerschaftlichen Problemen zu trennen. Hier ein Beispiel:
Eine Frau, die von ihrem Ehemann sexuell nicht erregt wird, aber alle Tage
herumläuft und sich sexuell erregt fühlt, dabei auch von anderen Männern
träumt, hat ganz sicher keinerlei Problem mit ihrer sexuellen Begierde. Davon
hat sie mehr als genug. Aber warum ist sie dann bei ihrem Ehemann nie erregt?
Haßt sie vielleicht die Art, wie sie Liebe machen und findet diese
unbefriedigend oder ist sie ständig ärgerlich über ihn, so daß ihre sexuellen
Gefühle für ihn ausgebrannt sind? Wenn hier ausgedehnte, nichtsexuelle Probleme
zugrunde liegen, die auf den sexuellen Bereich übergreifen, wäre es vielleicht
gut, einen Therapeuten in Anspruch zu nehmen.
Besteht dagegen der Eindruck,
daß die Basis der Schwierigkeiten vorwiegend im Bereich der sexuellen
Partnerschaft zu suchen ist, empfehlen wir das folgende Verfahren, um genau
festzustellen, welche Änderungen der Verhaltensweise den größten Erfolg
erzielen könnten. Zu Beginn sollte man erst einmal einige besonders gute
sexuelle Erlebnisse zusammenstellen. Dann nehme man jedes Erlebnis für sich und
rufe es von Anfang bis Ende genau ins Gedächtnis. Dieses Verfahren darf man
nicht im Eiltempo versuchen. Es kann fünf oder zehn Minuten in Anspruch nehmen,
um sich jedes Detail wieder ins Gedächtnis zurückzurufen. Mit wem hat man
Geschlechtsverkehr gehabt? Wie steht man zu diesem Menschen? Wie waren die
Stunden vor diesem Geschlechtsakt? Wie fühlte man sich selbst während dieser
Zeit? Was hat man selbst dazu getan? Hat man sich während dieser Zeit mit dem
Partner beschäftigt? Wenn ja, welche Art der gegenseitigen Beschäftigung war
das? Wer war der Initiator, als das eigentliche Liebemachen begann? Worin
bestand diese Initiative? Wo befand man sich zu dieser Zeit? Wie gestaltete
sich die Umgebung? In welcher Weise hat man sich berührt? Wer war der
bestimmende, wer der passive Partner? Welcher Sexpraktiken hat man sich
bedient? Oralsex, Analsex? Welche Sexstellungen, Phantasien oder Sexgespräche
spielten bei diesem Erlebnis eine Rolle? Wie endete das Erlebnis? Was tat man
danach? Wie empfand man sich selbst, wie den Partner während des ganzen Aktes?
Anschließend sammelt man drei
negative Sexerlebnisse. Man wiederholt auch bei ihnen das oben beschriebene
Verfahren, um festzustellen, was diese gemeinsam haben. Versteht man nun
besser, welche Faktoren dem Erreichen eines positiven Sexualerlebnisses im Wege
stehen?
Nehmen wir als Beispiel, man
hätte herausgefunden, der Sex sei derzeit nicht so erfreulich wie er früher
war. Er sei zu ernsthaft und stehe zu stark unter dem Druck des Fertigwerdens.
Ein Riesenschritt, der zum Fall führen müßte, wäre der, daß man für sich und
seinen Partner die Teilnahme an einer Sexparty arrangieren würde, ohne sich
darüber vorher ausgiebig zu unterhalten. Der Partner könnte darauf absolut
negativ reagieren. Oder, wenn der Partner zu positiv reagieren würde, könnte
man selbst ängstlich und unsicher werden, was für ein Risiko man da eingegangen
sei. Oder seine Reaktion könnte immerhin so viele Bedenken bei einem selbst
wachrufen, daß man durch sie gehindert wäre, ein Erlebnis zu genießen, das man
selbst eingefädelt hat. Immerhin wäre es doch möglich, diesen Riesenschritt in
mehrere kleinere Schritte aufzuteilen. Zunächst könnte man mit seinem Partner
darüber reden, daß man den Geschlechtsverkehr mit ihm wieder erfreulicher
gestalten möchte. Der Partner hat dazu vielleicht auch einige nützliche
Einfälle, die zum wünschenswerten Erfolg beitragen können, vor allem wenn beide
gemeinsam auf das angestrebte Ziel hinarbeiten.
Vielleicht würde man sich aber
auch entscheiden, ganz offen den Versuch zu machen, etwas mehr Phantasie in
sein Sexualleben zu bringen. Aber weil man so etwas noch nie versucht hat,
fühlt man sich unsicher. Man kann langsam und vorsichtig damit beginnen, daß
man mit seinem Partner darüber spricht.
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