Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der elektrische Mönch

Der elektrische Mönch

Titel: Der elektrische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
Vom Netzwerk:
Hoffnung, die diese Maschine mir gibt, daß Sie dann auch verstehen, warum ich so gehandelt habe, und mir ganz von selbst vergeben. Und mir helfen. Darum bitte ich Sie.«
    »Gebt dem Mann einen Whisky«, sagte Dirk schroff.
    »Habe keinen Whisky«, sagte Reg. »Ah, Port? Es ist auch die eine oder andere Flasche Margaux da, die ich aufmachen könnte. Sehr feiner Wein. Sollte freilich eine Stunde tempe­riert werden, aber das könnte ich natürlich tun, das ist ganz einfach, ich -«
    »Wollen Sie mir helfen?« unterbrach der Geist.
    Reg eilte nach dem Port und ein paar Gläsern.
    »Warum haben Sie sich des Körpers
dieses
Mannes be­mächtigt?« fragte Dirk.
    »Ich brauche eine Stimme zum Reden und einen Körper zum Handeln. Ihm wird kein Schaden zugefügt, kein Scha­den -«
    »lch möchte Ihnen die Frage nochmal stellen. Warum ha­ben Sie sich des Körpers dieses Mannes bemächtigt?« bohrte Dirk nach.
    Der Geist ließ Michaels Körper mit den Achseln zucken.
    »Er war bereit. Die beiden Herren hier widersetzten sich ganz begreiflicherweise, sich ... nun ja, hypnotisieren zu lassen - Ihr Vergleich ist recht gut. Der hier? Tja, ich glaube, sein Selbstgefühl ist auf einem Tiefpunkt angelangt, und er hat sich stillschweigend gefügt. Ich bin ihm sehr dankbar und werde ihm keinen Schaden zufügen.«
    »Sein Selbstgefühl«, wiederholte Dirk nachdenklich, »ist auf einem Tiefpunkt angelangt.«
    »Das stimmt wahrscheinlich«, sagte Richard leise zu Dirk. »Er erschien mir gestern abend sehr deprimiert. Das einzige, was ihm wichtig war, war ihm genommen worden, weil er, naja, weil er wirklich nicht gut drin war. Obwohl er voller Dünkel ist, war er wohl dem Gedanken recht zugetan, tat­sächlich zu etwas gebraucht zu werden.«
    »Hmmm«, sagte Dirk, und sagte es noch einmal. Er sagte es ein drittes Mal mit Gefühl. Dann fuhr er herum und brüllte die Gestalt auf dem Hocker an.
    »Michael Milton-Innerwoakes!«
    Michaels Kopf zuckte zurück und zwinkerte mit den Au­gen.
    »Ja?« sagte er mit seiner normalen, kummervollen Stim­me. Seine Augen folgten Dirk, als der sich bewegte.
    »Kannst du mich hören«, fragte Dirk, »und für dich ant­worten?«
    »Oh, ja«, sagte Michael, »natürlich kann ich das.«
    »Dieses ... Wesen, dieser Geist. Du weißt, daß er in dir sitzt? Du akzeptierst seine Anwesenheit? Du machst bereit­willig mit, was er von dir verlangt?«
    »Das ist richtig. Seine Geschichte hat mich tief bewegt, und ich bin gerne bereit, ihm zu helfen. Ich glaube zudem, es ist richtig für mich, es zu tun.«
    »Na schön«, sagte Dirk und schnippte mit den Fingern, »Du kannst gehen.«
    Michaels Kopf sank plötzlich nach vorn, aber nach kurzer Zeit hob er sich langsam wieder, als werde er von innen wie ein Reifen aufgepumpt.
    Der Geist hatte ihn wieder im Griff.
    Dirk nahm sich einen Stuhl, drehte ihn herum und setzte sich rittlings darauf, so daß er dem Geist in Michael gegen­übersaß, wobei er ihm fest in die Augen blickte.
    » Nochmal«, sagte er, »erzählen Sie sie mir noch mal. Eine kurze Zusammenfassung.«
    Michaels Körper spannte sich leicht. Er streckte die Hand nach Dirks Arm aus.
    »Nicht - berühren!« zischte Dirk. »Erzählen Sie mir nur die Fakten. Sobald Sie versuchen, bei mir Mitleid zu erzeu­gen, kriegen Sie eins aufs Auge. Das heißt, zumindest auf das geborgte. Also, lassen Sie den ganzen Krempel weg, der sich anhörte wie ... äh -«
    »Coleridge«, sagte Richard mit einemmal, »es hörte sich genau wie Coleridge an. Genau wie >Die Ballade vom alten Seemann<. Also, gewisse Teile waren daraus.«
    Dirk legte die Stirn in Falten. »Coleridge?« fragte er.
    »Ich versuchte, ihm meine Geschichte zu erzählen«, gab der Geist zu. »Ich -«
    »Verzeihung«, sagte Dirk, »Sie müssen mich entschuldi­gen - ich habe noch nie einen vier Milliarden Jahre alten Geist ins Kreuzverhör genommen. Reden wir hier von Sa­muel Taylor? Wollen Sie sagen, Sie haben Ihre Geschichte Samuel Tavlor Coleridgc erzählt?«
    »Ich war ... mitunter in der Lage, von seinem Geist Besitz zu ergreifen. Wenn er in einem aufnahmebereiten Zustand war.«
    »Sie meinen, wenn er Laudanum genommen hatte?« fragte Richard.
    »Das ist richtig. Er war dann entspannter.«
    »Ich muß sagen«, prustete Reg, »ich habe ihn manchmal getroffen, wenn er ganz erstaunlich entspannt war. Hören Sie, ich mache etwas Kaffee.« Er verschwand in der Küche, aus der man ihn leise lachen hörte.
    »Eine völlig andere Welt«, murmelte Richard vor

Weitere Kostenlose Bücher