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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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fragte sie, was sie dann nach dem Examen machen wolle.
    Wieder hob sie die Schultern. »Wie ich schon sagte, ich bin kaum im zweiten Studienjahr. Ich habe noch etwas Zeit.« Sie war eine ganze Zeit lang schweigsam, dann platzte es aus ihr heraus: »Ich würde gerne schreiben.«
    Er nickte. »Wenn man deine Eltern betrachtet, kommt das nicht überraschend.«
    Was daran überraschend ist, dachte Gabbie, ist, daß ich es überhaupt gesagt habe. Sie hatte es nie jemandem erzählt, nicht mal Jill Moran, ihrer besten Freundin. »Das ist das Problem, nehme ich an. Jeder wird etwas Brillantes erwarten. Was, wenn es nicht so gut ist?«
    Jack sah sie mit einem ernsten Ausdruck an. »Dann ist es eben nicht gut.«
    Sie zügelte das Pferd, während sie versuchte, Jacks Gedanken zu lesen. Er wandte sein Gesicht nachdenklich ab, sein Profil wurde von Sonne erhellt, die von hinten durch die Bäume schien. »Ich habe lange Zeit versucht, zu schreiben, bevor ich es aufgab. Einen historischen Roman, Durham County sollte er heißen. Er spielte zur Jahrhundertwende. Es gab Stellen, von denen ich annahm, daß sie wirklich gelungen seien.« Er machte eine Pause. »Es war wirklich schrecklich. Schwierig, es letztendlich zu akzeptieren, weil die meisten meiner Freunde mich ermutigten, so daß ich lange Zeit dachte, es sei wirklich gut. Ich weiß nicht. Ich nehme an, du mußt es einfach tun.«
    Sie seufzte, während sie den Hals des Pferdes streichelte. Ihr dunkles Haar fiel herunter und verdeckte ihr Gesicht, als sie sagte: »Dennoch, du hast nicht zwei Schriftsteller als Eltern. Meine Mutter gewann den Pulitzer, und mein Vater wurde für den Oscar nominiert. Alles, was ich geschafft habe, wirkt dagegen dümmlich.«
    Er nickte, wendete dann sein Pferd und begann den Pfad entlangzureiten. Nachdem sie lange geschwiegen hatten, sagte er: »Ich denke immer noch, du solltest es einfach tun.«
    »Vielleicht hast du recht«, antwortete sie. »Schau, hast du noch etwas von dem Zeug, das deine Freunde so gut fanden?«
    Mit einem verlegenen Lächeln sagte er: »Alles. Die Hälfte dieses verdammten Romans.«
    »Ich schlage dir einen Handel vor. Du läßt mich deins sehen, und ich laß dich meins sehen.« Jack lachte trocken über diese Schulmädchen-Phrase und schüttelte seinen Kopf. »Was ist los? Ängstlich?«
    »Nein.« Jack schaffte es kaum, auch nur krächzend zu sprechen, während er unkontrolliert loslachte.
    »Angsthase«, äffte Gabbie nach, was Jack noch ausgelassener lachen ließ. Endlich sagte Jack: »Okay, ich gebe auf. Ich lasse dich meine Sachen lesen… vielleicht.«
    »Vielleicht!«
    Die Debatte wurde fortgeführt, während sie eine kleine Erhebung erklommen und hinter ihr verschwanden. Tief in den Wäldern beobachtete ein Paar hellblaue Augen, wie die beiden vorbeiritten. Eine Gestalt tauchte aus dem Unterholz auf, eine geschmeidige, jugendliche Gestalt, die leuchtend, mit nackten Füßen zur höchsten Stelle des Pfades ging. Hinter einem Baumstamm verborgen, beobachtete der Junge Gabbie, die sich den Weg hinunterbewegte. Seine Augen streichelten ihren jungen Rücken, saugten den Anblick ihres langen, dunklen Haares, ihrer schmalen Taille und des runden Gesäßes auf. Sie saß in guter Haltung auf dem Rücken des Pferdes. Das Lachen des Jugendlichen klang exaltiert und melodisch. Es war ein fremdes Geräusch, kindlich und doch uralt, enthielt es etwas von ungezähmten Liedern, primitiven Gelagen und mit Musik gefüllten, heißen Nächten.
    Sein lockiges, rotbraunes Haar umschloß ein Gesicht, das sich ein Michelangelo oder ein präraffaelitischer Maler ausgedacht haben könnte.
    »Hübsch«, sagte der junge Mann zu dem Baum und tätschelte die alte Rinde, als könnte sie ihn verstehen. »Sehr hübsch.« Dann trillerte ein Vogel in der Nähe, und der Junge blickte auf. Seine Stimme war durchdringend, mit unmenschlichen Tönen, ein pfeifendes Rascheln, als wenn eine Spottdrossel den Ruf imitiert hätte. Der kleine Vogel schoß davon und suchte den Eindringling. Der Jugendliche kreischte vor Fröhlichkeit über den harmlosen Spaß, während der Vogel weiterhin den Einbrecher suchte. Dann seufzte der Jugendliche, als er über das schöne Mädchen nachdachte, das weitergezogen war.
    Hoch oben zwischen den Blättern hing etwas Schwarzes, haftete fest an der Unterseite der Zweige. Es hatte die beiden Reiter ähnlich interessiert beobachtet wie der Jugendliche. Aber seine Gedanken waren weder fröhlich noch spielerisch. Ein dringendes

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