Der Elfenhuegel
der Welt befindet.«
Mark zitierte Shakespeare noch einmal:
Wir können den Erdball bald umkreisen, schneller als der wandernde Mond.
»Deshalb sind Elfen-Geschichten überall reichlich vorhanden. Im Laufe der Generationen haben Elfen in jedem Teil der Welt gelebt«, meinte Aggie. »Wenn man an sie glaubt.«
»Und heute nacht ist für sie eine besondere Nacht?« fragte Gabbie mit einem etwas spöttischem Lachen.
»Gemäß der Legende, ja«, stimmte Agatha zu. »Sie geben heute nacht eine große Party.«
Gabbie drehte sich zu Jack und sagte: »Laß uns zu diesem Elfenhügel gehen, den wir letztens gesehen haben. Vielleicht sehen wir die Party.«
»Das würde ich nicht«, sagte Mark. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. »Im Dunkeln sind diese Wälder ziemlich gefährlich.«
Gloria schien alarmiert zu sein. »Wie meinen Sie das, gefährlich?«
Gabbie zog ein Gesicht. »Gespenster? Indianische Geister?«
»Gabbie, laß ihn doch antworten«, stieß Gloria hervor. Gabbie wurde rot und wollte gerade eine schlagfertige Antwort geben, als sie sah, daß Jack den Kopf schüttelte und auf die Jungen deutete, die in entzückter Aufmerksamkeit zuhörten.
Plötzlich verstand sie Glorias Sorge und kam sich lächerlich vor.
»Warum sind die Wälder gefährlich, Mark? Wilde Tiere?«
Mark lächelte und versuchte entspannter dreinzuschauen. »Nein, nichts dergleichen. Keine Bären oder Wölfe seit Generationen.
Höchstens mal ein Wiesel oder ein Fuchs. Es ist nur so, daß man sich dort leicht verlaufen kann, und die Wälder sind viel größer, als Sie sich vorstellen können, und sie sind dort ziemlich dicht bewachsen.« Mark wandte sich an Aggie. »Erinnerst du dich an Reno McManus? Er kam abhanden, als er im Dunkeln eine Abkürzung nehmen wollte, fiel eine Uferbefestigung hinunter und brach sich die Hüfte. Es hat zwei Tage gedauert, bis man ihn gefunden hat. Ist erfroren. Und er verbrachte sein ganzes Leben in dieser Gegend. Es ist einfach eine schlechte Idee, nach Anbruch der Dunkelheit in den Wäldern herumzustöbern, das ist alles, was ich meinte.«
»Reno McManus war ein Trinker«, antwortete Agatha, »und er hätte in seiner eigenen Badewanne verlorengehen können. Wenn Jack und Gabbie eine Lampe mitnehmen und auf dem Weg bleiben, dürften sie keine Schwierigkeiten haben.« Sie machte einen glücklichen Eindruck, als sie einen Blick auf die Jugendlichen warf, und schien anzudeuten, daß Mark zu gefühllos sei, um zu bemerken, daß die beiden einige Zeit allein verbringen wollten.
»Nun ja, es ist wahr.« Mit diesem Satz beendete Mark die Unterhaltung.
Agatha erhob sich. »Laßt uns ins Wohnzimmer zurückgehen, wie es sich für zivilisierte Leute gehört, damit wir diesen schönen Abend fortsetzen können.« Sie schaute Jack an. »Holst du den Brandy, bitte?«
Sie verließen das Eßzimmer, und bald saßen alle gemütlich im Wohnzimmer, wo sich das Gespräch anderen Themen zuwandte.
Gloria, die neben Phil saß, betrachtete die Jungen, die beträchtlich weniger widerspenstig waren als sonst. Da war noch etwas, das sie vorher bei Tisch fragen wollte, aber sie konnte sich nicht erinnern, was es war. Sie ließ diesen Gedanken fallen.
13
Gabbie und Jack wanderten langsam den Weg entlang, während der Lichtkreis vor ihnen hin und her schaukelte und einen einfacheren Durchgang zwischen Ästen und anderen Hindernissen enthüllte.
Gabbie hatte darauf bestanden, daß Jack mit ihr in die Wälder ging, um die Elfenparty zu suchen. Die Taschenlampe flackerte, wurde aber nach einer Minute etwas dunkler. »Shit!« fluchte Jack. »Die verdammten Batterien sind zu schwach.«
»Na, so etwas«, sagte sie mit einem breiten südlichen Akzent, »solch eine Sprache! Und das bei einem Gentleman, Sir!« Jack grinste, was man in der Dunkelheit nur teilweise erkennen konnte. »Ist gut, Lancelot. Ich habe schon ein paar angelsächsische Flüche gehört. Ich bin ein emanzipiertes Mädchen.«
Jack lachte still vor sich hin. »Das habe ich bemerkt. Und auch etwas Besonderes.«
Gabbie schwieg, während sie weitergingen. »Du sagst das nicht nur so, oder?« meinte sie schließlich.
Er hielt an und richtete das Licht nach unten. Im Licht, das von dem Weg reflektiert wurde, taxierten sie sich gegenseitig. Er sagte nichts, lehnte sich aber nach vorne und küßte sie zärtlich. Einen Augenblick fröstelte sie, dann trat sie auf ihn zu, so daß er sie in seine Arme nehmen konnte. Sie spürte die Kraft seines Körpers, und ihr Herz schlug in
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