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Der Elfenhuegel

Der Elfenhuegel

Titel: Der Elfenhuegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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in ein paar Tagen. Ich will Ihnen etwas sagen: wenn es Sie nicht stört, daß Gary und ich einige Zeitlang bei Ihnen herumschleichen, katalogisieren wir die Bibliothek, so daß Sie ein vollständiges Inventar haben, sobald wir durch sind. Und wenn mir etwas angenehm auffällt, bekomme ich die erste Gelegenheit, es zu kaufen.«
    »Die haben Sie.«
    Gloria sagte: »Es gibt einen Haufen alter Koffer auf dem Dachboden und auch im Keller.«
    Grays Augen hellten sich auf. »Wundervoll, wer weiß schon, welche ungewöhnlichen Teile eines Schatzes in der Dunkelheit auf der Lauer liegen!«
    Gabbie lachte. »Jack sagt, daß es in den Wäldern spukt; jetzt auch noch vergrabene Schätze. Du wirst sicher wissen, wie man sie findet, Dad.«
    Agatha kehrte zurück und verlangte nach Hilfe, also erhoben sich Jack und Gabbie und gingen hinaus, um den Tisch zu decken. Gary erwähnte einen Film von Phil, und das Gespräch wendete sich Geschichten aus Hollywood und der Frustration des Filmemachens zu.
    Gloria lehnte sich zurück und ließ die Unterhaltung an sich abgleiten.
    Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gespräch über vergrabene Schätze und Wälder, in denen es spukt, beunruhigt. Und aus irgendeinem unerklärlichen Grund fragte sie sich, wie es den Jungen gehe.

12
    Das Abendessen war superb. Jacks Ankündigung, Agatha Grant sei eine außergewöhnliche Köchin, war also kein hohles Gerede gewesen.
    Jedes Gedeck war mit jener Aufmerksamkeit fürs Detail hergerichtet, die ein Festessen erst so richtig abrundete. Selbst die Zwillinge, normalerweise schwer zufriedenzustellen, beendeten ihr Essen ohne Beschwerden.
    Gloria hatte bemerkt, daß sie mit den Gedanken woanders waren, und erwischte sie gelegentlich dabei, wie sie sich Blicke zuwarfen, als ob sie einander etwas mitteilten. Sie erkundigte sich, wie es ihnen auf Aggies Farm gefallen hatte, und die beiden antworteten unisono, sehr gut! »Barney hat uns die Lämmer gezeigt«, rief Sean.
    »Wer ist Barney?« fragte der Vater.
    »Er ist ein Mann«, sagte Sean. »Er hat die Rohre repariert.«
    »Jaaa, und er riecht wie Onkel Steve«, fügte Patrick hinzu, während er ein Stück Brokkoli mit seiner Gabel durchbohrte. ›Onkel‹ Steve Owinski war ebenfalls Drehbuchautor von Beruf, ein enger Freund von Phil, aber auch ein chronischer Trinker.
    Jack erhob sich, räumte schnell das Eßgeschirr ab und trug es in die Küche. Agatha sagte vor sich hin: »Barney Doyle. Er ist der örtliche Gelegenheitsarbeiter.« Als sie einen Anflug von Besorgnis auf Glorias Gesicht erkannte, fügte sie hinzu: »Er ist ein kleiner Gewohnheitstrinker, aber er ist vollkommen harmlos. Nach dem, was ich gehört habe, war er als junger Mann ein toller Kerl und hatte dem Trinken vor Jahren entsagt. Plötzlich trinkt er wieder. Ich kann mir nicht vorstellen, warum.«
    Gary sagte: »Nun ja, du weißt, daß man sagt, Alkoholiker seien nie wirklich trocken.« Gloria nickte.
    »Wie auch immer«, meinte Agatha, »er ist ein netter Tausendkünstler, und wenn Sie irgendwelche Probleme haben, rufen Sie ihn an. Der Reparaturdienst im Einkaufszentrum braucht ewig, möchte alles ins Geschäft mitnehmen, wo es dann monatelang herumliegt. Barney ist zuverlässig und billig. Er hat einen Arbeitsschuppen, etwas mehr als eine Hütte, auf der anderen Seite meines Grundstücks, genau am Ende der Williams Avenue. Sie können auf dem Weg quer durch die Wälder bei Ihrem Haus zu ihm kommen.« Agatha lächelte zärtlich. »Ein Mensch wie Barney kommt natürlich meiner Sehnsucht nach den unkomplizierten Zeiten entgegen, als alles, was man hatte, der örtliche Reparaturladen war. Er ist ein lebendes amerikanisches Artefakt.
    Nebenbei gesagt, ich brauche ihn ebenso für Nachforschungen wie für Reparaturen. Der Mann wurde in Irland geboren und ist ein großartiger Kenner irischer, mündlich überlieferter Mythen und Sagen. Wenn man das, was er weiß, mit dem vergleicht, was die zweite, dritte und vierte Generation der Iren hier weiß, kann man den Traditionsverlust in Irland und Amerika nur bedauern.«
    Jack steckte seinen Kopf durch die Tür. »Kaffee?« Er machte den Eindruck, als würde er nur ein Ja als Antwort akzeptieren, und verschwand wieder in der Küche.
    Gabbie erhob sich. »Ich glaube, ich werde Jack helfen.«
    »Aggie hat sich ein hartes Geschäft ausgesucht«, sagte Mark. »Irische Überlieferungen sind, wie die meisten in Europa, von den Druckereien sozusagen ›eingefroren‹ worden. Heutzutage lesen Kinder lieber

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