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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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neuesten Stand bringen, in Ordnung?«
    Blue fragte sich, warum selbst so vernünftige Leute wie Madame Cardui sich genötigt sahen, einen wie einen Idioten zu behandeln, wenn man sich schlecht fühlte. Sie konnte Oberzauberarztheiler Danaus nun sehen: ein hoch gewachsener bulliger Kerl mit dem für seinen Beruf typischen geschorenen Kopf und der blauen Kleidung. In der einen Hand hielt er eine Energiekugel, in der anderen ein Fläschchen mit winzigen Elementarteilchen.
    »Versucht Euch zu entspannen, Majestät«, dröhnte er mit Donnerstimme. »In einem entspannten Körper ist kein Platz für negative Emotionen.« Ein professionelles Lächeln legte sein Mondgesicht in Falten. »Wir werden uns gleich besser fühlen, dass versichere ich Euch.«
    Blue überlegte kurz, ob sie ihn köpfen lassen sollte. Aber als er das Fläschchen aufbrach und die Elementarteilchen in ihren Körper strömen ließ, fühlte sie sich in der Tat fast schlagartig besser.
    Madame Cardui hatte die Veränderung offensichtlich bemerkt, denn sie legte warnend einen Finger über Blues Lippen (die nun nicht mehr geschwollen waren, unglaublich) und sagte sanftmütig: »Vielleicht warten wir mit unserer Unterhaltung lieber, bis wir allein sind …?«
    Blue nickte und wartete. Oberzauberarztheiler Danaus prüfte seine Arbeit, erklärte sich zufrieden, warnte Ihre Majestät, sich nicht zu überanstrengen, und verließ mit unbeholfenen Verbeugungen rückwärts den Raum.
    Als er die Tür schloss, sagte Madame Cardui: »Ich habe das Zimmer sichern lassen – wir können jetzt frei reden.«
    »Das war heftig«, sagte Blue. »Wo ist Henry? Ist er mitgekommen?« Es war seine Idee gewesen, den Transporter der Dämonen zu benutzen, um Blue direkt in den Palast zurückzubeamen. Danach, sobald sie in Sicherheit war, wollte er versuchen, auf Automatik umzustellen, damit er nachkommen konnte.
    »Er kam gleich nach dir«, sagte Madame Cardui ein wenig grimmig. »Wo hatte er dich denn bloß hingebracht?«
    Blue stützte sich ab, um sich aufzurichten, und stellte überrascht fest, dass sie sich nicht mehr sonderlich schwach fühlte. »Ich bin mir nicht sicher. Irgendwo in einen Würfel.« Die Wahrheit war, dass sie trotz der Elementarteilchen in ihrem Blutkreislauf immer noch etwas benommen war. Aber Henry hatte es geschafft, dann war ja alles in Ordnung.
    Madame Cardui runzelte die Stirn. »Was meinst du denn damit – in einen Würfel?«
    Blue schüttelte den Kopf. »Nicht wichtig.« Doch, doch, sie fühlte sich jetzt ganz eindeutig besser, schlug die Decke zur Seite und schwang ihre Füße aus dem Bett. »Wo sind meine Kleider?«
    »Die, die du anhattest, hatten bessere Tage gesehen, fürchte ich«, sagte Madame Cardui. »Ich habe sie vernichten lassen. Im Schrank hängen ein paar neue Sachen.« Sie zögerte, aber kaum länger als für den Bruchteil einer Sekunde. »Du siehst wirklich sehr viel besser aus, Liebes, seit Danaus seine kleinen Helfer freigelassen hat. Ich möchte wirklich nicht, dass du es gleich übertreibst, nach allem, was du durchgemacht hast, aber es gibt da ein oder zwei dringende Angelegenheiten …«
    »Gleich«, sagte Blue mit Nachdruck. Zunächst einmal musste sie zur Besinnung kommen. Sie musste ihre Leute zusammenrufen und sie über Beleths Plan aufklären. »Wo ist Pyrgus?«, fragte sie.
    »Er ist gerade nicht im Palast, Liebes. Wir mussten ihn fortschicken, und zwar…«
    »Wo ist Henry?«, unterbrach Blue sie.
    »Im Kerker«, sagte Madame Cardui. »Ich habe ihn natürlich verhaften lassen. Er ist wegen Verrat angeklagt und wartet auf seine Hinrichtung.«

 
SIEBZIG
     
    W er zum Teufel bist du denn?«, fragte Fogarty gereizt. Er wollte gerade im Wald eine neue Gesprächsrunde mit Königin Kleopatra beginnen, daher kamen ihm Störungen denkbar ungelegen. Sie hatte bereits zugestimmt, ihm bei dem Zeitblumen-Kommando behilflich zu sein – schließlich konnte sie die Blumen unmöglich Hairstreak überlassen, selbst wenn Blue inzwischen zurückgekehrt war. Wenn Fogarty noch ein wenig mehr von seinem Charme spielen ließ, willigte sie vielleicht sogar in eine offizielle Allianz ein.
    »Nyman, Sir«, sagte der Störenfried. »Madame Carduis neuer Zwerg, Sir.«
    Fogarty runzelte die Stirn. »Wo ist Kitterick?«
    »Nach wie vor vermisst, Sir. Aufenthaltsort unbekannt. Madame Cardui selbst hat mich aufgrund dieser Notlage pro tempore befördert. Ich habe bislang immer alles hervorragend erledigt, Botschaften überbracht und dergleichen. Wenn

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