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Der Elfenpakt

Titel: Der Elfenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Kleider einer emsigen Hausfrau. Sie hätte vielleicht noch ein paar Kinder mitnehmen können, die an ihren Röcken zerrten, andererseits … Blue erschauderte … Zum Glück blieb ihr das erspart. Aber sie sah aus, als wäre es durchaus möglich gewesen, wodurch sie sicher sein konnte, dass niemand auf die Idee kam, vor seiner Herrscherin zu stehen. Die meiste Zeit konnte sie sogar sicher sein, von niemandem beachtet zu werden.
    Das einzige Problem war ihr Haar. Blue hatte in einem Anfall von Eitelkeit das hüftlange, gebürstete blonde Haar einer Sexgöttin bestellt, was dummerweise den Tarneffekt ruinierte, deswegen war sie gezwungen gewesen, es hochzustecken. Illusion hin oder her, dieses Haar war wirklich schwer! Sie hatte das Gefühl, einen Armeehelm zu tragen. Würde dem Gewürzmeister etwas auffallen? Sein Ruf war Furcht einflößend. Würde er in der Lage sein, ihren Illusionszauber so einfach zu durchschauen, wie er angeblich auch … andere Dinge sah? Nicht, dass es irgendeine Rolle spielte. Schließlich wurde sie erwartet.
    Fast rechnete sie damit, dass er eine Bemerkung dazu machte, ihr Fenchel oder Chili oder irgendein Pulver zum Probieren anbieten würde, doch er starrte sie einfach nur an. »Soweit ich weiß, hat die Bemalte Dame Ihnen von mir erzählt, Gewürzmeister«, sagte Blue ganz leise.
    Einen Moment lang blickte er sie verständnislos an. Dann murmelte er »Ah« und kam langsam hinter dem Tresen hervor, um den Riegel der Tür vorzulegen. Sie hörte, wie magische Sicherheitsschlösser einrasteten. Das Schaufenster färbte sich dunkel. Sie waren allein im Laden, und niemand konnte hereinsehen.
    Der Gewürzmeister drehte sich zu ihr um. »Eure Majestät …«, entfuhr es ihm. Nur die winzige Andeutung eines Fragezeichens schwang in seiner Stimme mit, dennoch verneigte er sich tief vor ihr. Die Krümmung seiner Wirbelsäule lenkte die Verbeugung seitwärts.
    »Kann man uns hier belauschen?« fragte Blue.
    Er richtete sich unter Schmerzen wieder auf und schüttelte den Kopf. »Die Geheimhaltungszauber wurden aktiviert, als ich die Tür geschlossen habe.«
    »Gut«, sagte Blue. »Gewürzmeister, ich…«
    »Memnon«, murmelte er. Er sah ihre Miene und fügte hinzu: »Vergebt mir, Majestät, aber es ziemt sich nicht, dass die Kaiserin mich mit meinem Titel anredet.« Er schlug die Augen nieder. »Mein Name ist Memnon.«
    Blue unterdrückte ein Lächeln. Gewürzmeister Memnon war eine zweite Madame Cardui, einer, der es mit den guten Manieren sehr genau nahm und sich exakt ans Protokoll hielt. Kein Wunder, dass Madame Cardui sich so lobend über ihn geäußert hatte.
    »Meister Memnon«, sagte Blue und gewährte ihm statt der einen ehrenvollen Anrede einfach eine andere. »Hat Madame Cardui Ihnen gesagt, warum ich hier bin?«
    Er nickte. »Ja, Majestät.«
    »Und Sie wissen, dass Sie über diesen Besuch hier niemals ein Wort verlieren dürfen?«
    »Ja, Majestät.«
    »Und Sie können mir meinen Wunsch erfüllen?«
    Sie nahm die winzige Andeutung eines Zögerns wahr, ehe er antwortete: »Ja, Majestät.«
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Blue sofort.
    »Majestät, dürfte ich mich in Eurer Gegenwart setzen?«
    Blue sah ihn erstaunt an, dann wurde ihr klar, wonach er verlangte. Memnon war ein sehr alter Mann, und die verkrümmte Wirbelsäule bereitete ihm offensichtlich Probleme beim Stehen.
    »Aber natürlich.«
    Diesmal bewegte er sich noch viel langsamer. »Ich habe einen Hocker hinter der Ladentheke, Majestät.« Als er sich darauf niedergelassen hatte, fuhr er fort: »Ich kann alles tun, was Ihr wünscht, aber die Bemalte Dame sagte mir, dass ich ohne Assistenten arbeiten müsste.«
    »Die Angelegenheit ist vertraulich«, sagte Blue. »Niemand außer Ihnen und mir darf davon erfahren.« Und auch Sie werden nichts davon erfahren, dachte sie, wenn es stimmt, was Madame Cardui mir erzählt hat.
    Er wandte den Blick verlegen ab. »Dann müsst Ihr mir assistieren, Majestät«, murmelte er.
    Man hatte sie bereits vorgewarnt, dass dies wahrscheinlich der Fall sein würde.
    »Kein Problem, Meister Memnon«, sagte sie mit fester Stimme. »Sagen Sie mir nur, was ich tun muss, und ich tue es.«
    »Ja, Majestät.«
    Es gab da noch etwas; sie hörte es an seinem Tonfall. »Was ist?«
    Der Gewürzmeister hob den Kopf und sah ihr direkt in die Augen. »Majestät. Mit mir allein in dem Labyrinth zu sein könnte sich als gefährlich erweisen.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Sogar als sehr

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