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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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hatte er auch wieder begonnen zu essen? Henry war sich ziemlich sicher, dass die kleine Ratte, als sie noch ein Kopf auf einem Kubus gewesen war, bloß von Sonnenlicht gelebt hatte.
    »Papa!«, zischte Mella dringlich.
    Henry wandte sich wieder seiner Tochter zu. »Wir können noch nicht gehen«, flüsterte er. »Es wäre unhöflich Lord Hairstreak gegenüber. Und deine Mutter wird auch gleich mit dir sprechen wollen.« Der Wortwechsel erregte die Aufmerksamkeit Lord Hairstreaks. Überrascht bemerkte Henry, dass seine Tochter im gleichen Moment zu Hairstreak schaute und einen sehr merkwürdigen Blick mit ihm wechselte. Dann drehte sich Lord Hairstreak weg und der Moment war verstrichen.
    Mella stellte sich auf die Zehenspitzen und beugte sich vor, bis ihr Mund sein Ohr erreichte. »Wenn du mich nicht sofort hier herausbringst, Papa, dann werde ich dir in aller Öffentlichkeit auf die Füße pinkeln.«

Einundfünfzig
    Pyrgus hatte so etwas schon einmal als Junge gemacht und er fand es auch jetzt wieder wunderbar. Corins Männer waren ganz anders als erwartet. Er hatte sich vorgestellt, dass sein alter Freund Mitglieder der Gesellschaft mobilisieren würde, wahrscheinlich nicht einmal Aktivisten. Stattdessen hatte er Soldaten herbeigeschafft   – harte Männer mit militärischer Ausbildung. Sie trugen keine Waffen (jedenfalls keine sichtbaren), was eine kleine Enttäuschung war, aber sie schwangen ihre Fackeln wie Profis. Corin stellte ihnen Pyrgus als neuen Anführer vor, und alle nahmen Habachtstellung ein, salutierten zackig und stampften so heftig mit den Kampfstiefeln auf, dass die Nägel in den Sohlen Funken stoben. Dann stellten sie sich in Marschformation auf und reihten sich hinter ihm ein. Es war ein fantastisches Gefühl, das nur durch die Tatsache getrübt wurde, dass er Corin fragen musste, wohin sie eigentlich gingen.
    Der Marsch   – mit richtigen Marschliedern und allem   – stellte sich als recht leicht heraus, was ganz in Ordnung war, da Pyrgus schnell entdeckte, dass er schändlich untrainiert war, zumindest im Vergleich zu diesen Männern. Er verspürte ein starkes Gefühl der Erleichterung, als Corin ihm zuflüsterte, dass sie nun die Mantikor-Ebene an der Grenze erreicht hatten. Aber als sie einen Hügel bestiegen und über die Ebene selbst blickten, war sofort klar, dass etwas nicht stimmte.
    »Wo sind die Mantikore?«, fragte Pyrgus. Kein einziges Biest war zu sehen, geschweige denn eine ganze Herde.
    Corin sah genauso überrascht aus wie er selbst. »Ich weiß es nicht.«
    »Bist du sicher, dass dies der richtige Ort ist?«
    »Ja«, sagte Corin. »Hundertprozentig.« Er deutete in eine Richtung. »Da drüben ist die Grenze. Wenn du genau hinschaust, kannst du das Schimmern der Sicherheitsvorrichtungen sehen.«
    »Aber es sind keinerlei Mantikore da.«
    »Ja, das sehe ich auch«, sagte Corin. »Sie müssen   … verschwunden sein.«
    »Das hier wird zu einem richtig blöden Gespräch«, grummelte Pyrgus. »Natürlich sind sie verschwunden, sonst wären sie ja noch hier. Die Frage ist, wohin? Sie hatten sich an der Grenze gesammelt, Corin, das garantiere ich dir. Wir hatten ja darüber gesprochen.« Er sah Corin eindringlich an. Er musste vorsichtig mit seinen Formulierungen sein, wegen der Männer, die nun hinter ihnen herandrängten. Aber sobald Corin darüber nachdachte, musste ihm doch klar werden, dass eine Mantikor-Herde, die als Waffe gezüchtet und für eine Invasion in Stellung gebracht worden war, nicht einfach irgendwohin davonwanderte. Wenn es irgendein Zeichen größerer Bewegung gegeben hatte, irgendein Zeichen überhaupt, hätte die Tafel der Sieben sofort den Befehl gegeben, sie wieder an ihre ursprüngliche Position zurückzubringen.
    Corin senkte die Stimme. »Vielleicht hat die Invasion begonnen.«
    Pyrgus starrte ihn in plötzlichem Schock an. Es besagte eine Menge über seine Naivität, dass ihm dieser Gedanke noch gar nicht gekommen war. Aber nun, da Corin ihn zum Ausdruck gebracht hatte, begriff Pyrgus mit einem Frösteln, dass das die offensichtlichste Erklärung war. »Glaubst du das wirklich?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Corin. Seinem Gesichtsausdruck nach war er genauso schockiert und besorgt wie Pyrgus selbst. »Aber ich denke, wir sollten es herausfinden.«
    »Und wie machen wir das?«
    »Wir gehen da runter und schauen uns die Spuren an.«
    »Mantikore sind nicht leicht aufzuspüren.« Pyrgus runzeltedie Stirn. Er hatte sein Weibchen nur mit großen

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