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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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anstarrte. Henry ignorierte beide. Er hatte beschlossen, Schritt für Schritt vorzugehen. Der erste Schritt war, Blue zu erzählen, was Mella ihm gerade erzählt hatte. Der nächste und dringlichste Schritt war, zu entscheiden, wie sie reagieren sollten. Wenn Blue ihm überhaupt glaubte. Henry war nicht einmal sicher, dass er selbst es glaubte. Er holte tief Luft. »Dies ist ein bisschen kompliziert«, begann er. »Mella hat mir gerade erzählt   …«
    Die Türen des Thronsaals sprangen auf und die magischen Sicherheitsmaßnahmen heulten auf. Aber Pyrgus war immer noch Kronprinz und so konnten sie nicht eingreifen. Er knallte die Türen mit seinem Fuß zu und eilte aufgeregt auf sie zu. »Ihr werdet nicht glauben, was in Haleklind pass…«, begann er, dann fiel sein Blick auf Mella. »Wie bist du denn schneller als ich hierhergekommen? Das ist unmöglich!«
    Mella lächelte ihn freundlich an. »Hallo, Onkel Pyrgus.«
    »Hat sie es euch erzählt?«, fragte Pyrgus. Er sah von Blue zu Henry und lächelte plötzlich breit. »Hat sie euch erzählt, was sie mit der Tafel der Sieben gemacht hat?«
    »Das war ich nicht, Onkel Pyrgus«, sagte Mella. »Das war die andere Mella.«
    »Das ist ja lächerlich!«, schnauzte Blue. »Was hast du denn nun gemacht mit der Tafel der   …«
    »Wenn ihr einfach mal ruhig sein würdet, dann könnte ich erklären, dass Mella behauptet, es gibt zwei   …« Henry hielt inne, als sich die Türen des Thronsaals erneut öffneten. Er starrte dorthin. Es war
eine
Sache, dass Mella ihm diese absolut fantastische Geschichte von Lord Hairstreak und seinem Klon erzählt hatte. Aber es war etwas ganz anderes, den lebenden Beweis dafür von Angesicht zu Angesicht zu sehen.
    »Hallo«, sagte die Gestalt in der Tür. »Ich bin Mella II.«

Dreiundfünfzig
    Es war so cool! Erstens gab es haufenweise wirklich leckeres Essen, einschließlich ihres Lieblingsgerichts: kandierte Pilze. Dann durfte sie am Toptisch sitzen und die andere Mella neben ihr. (Sie selbst trug ihre offizielle Prinzessinnenkrone und für Mella II hatten sie, was wirklich lieb war, eigens eine Kopie angefertigt, was bewies, dass ihre Eltern richtig nett sein konnten, wenn sie sich bloß Mühe gaben.) Und dann war da noch die Tatsache, dass jeder, aber wirklich jeder ihre Geschichte hören wollte, obwohl sie doch schon Stadtgespräch war und sie ohnehin schon jeder kannte. Aber das Beste war Victorinus   – Papilio Victorinus   – der Enkel des Herzogs, der einen so athletischen Körper hatte, dass es einfach der Hammer war. Sie konnte es kaum erwarten, ihn mit nacktem Oberkörper bei den Festspielen zu sehen. Er saß neben ihr, starrte ihr in die Augen und bat sie, ihm (noch mal!) zu erzählen, wie sie das Elfenreich gerettet hatte. Sie konnte sich schon vorstellen, dass Victorinus einen klitzekleinen, winzigen Streit zwischen ihr und ihrer neuen Schwester hätte auslösen können, wenn er nicht einen Zwillingsbruder gehabt hätte. Sein Bruder Papilio Pharnaces saß neben Mella II und war versunken in ihren Anblick.
    »Ich bin völlig verwirrt, meine Holde«, gestand Victorinus. »Ich hörte, dass du von der Bestie gefressen wurdest.« Er breitete die Hände aus und lächelte. »Und doch bist du hier und so schön, dass mein armes Herz schmerzt.« Seine Augen waren riesig und braun, und er hatte lange Wimpern. Er war zwei Jahre älter als sie   – wie großartig war das denn?
    Mella stieß ein brüchiges, kleines Lachen aus. »Ich wurde nicht gefressen, Dummkopf«, sagte sie fröhlich. »Das war alles getürkt, um Lord Hairstreak irrezuführen.« Ihre Mutterhatte sie ermahnt, den Namen Lord Hairstreaks nicht zu erwähnen, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie die Geschichte ohne ihn erzählen sollte. Außerdem wusste sowieso jeder von Lord Hairstreaks Beteiligung, obwohl er hartnäckig leugnete. »Mella II und ich haben unsere Kleider getauscht, damit er glaubte, dass sie ich bin und ich sie, und der Yidam   – du weißt doch, wer der Yidam ist, oder, Victorinus?«
    Träge streckte Victorinus die Hand aus und griff nach einer Traube. »Riesiger, furchterregender Alter Gott«, sagte er.
    »…   der Yidam konnte die Mantikore dazu bringen, absolut alles für ihn zu tun, und ließ diesen einen besonderen Mantikor, der Aboventoun heißt, vortäuschen, er würde mich töten. Er hatte lauter künstliches Blut und tat so, als würde er mich angreifen und wegschleppen, nur dass es eben in Wirklichkeit nicht ich war, sondern Mella

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