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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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II, und ich guckte zu und schrie und war wie Mella II gekleidet, damit Hairstreak mich mit zum Palast nahm, weil er dachte, ich sei Mella II.   Verstehst du, er dachte, Mella II würde alles tun, was er ihr sagte, und meinen Platz im Palast einnehmen, aber stattdessen hat er mich genau dahin gebracht, wo ich hinwollte, damit ich meinen Eltern alles erzählen konnte und sie überzeugen, falls sie es nicht geglaubt hätten. War das nicht cool?«
    »Ich wünschte, ich hätte dabei zusehen können, wie du und deine Schwester Kleider getauscht habt«, flüsterte Victorinus ihr zu.
    Ein Stück entfernt redete Mella II mit Victorinus’ Bruder Pharnaces. Das heißt, sie hörte zu, vom stetigen Blick seiner dunklen Augen erwärmt. »So schön und doch so mutig«, sagte er. »Was für eine verheerende Mischung.«
    Mella II kicherte nervös. »Oh, ich würde nicht sagen, dass ich so besonders mutig war«, sagte sie schüchtern.
    »Oh doch, meine Holde, das warst du, das warst du!«, rief Pharnaces aus. »Du hast im Alleingang das grässliche Regime von Haleklind gestürzt und die größte Bedrohung unseres geliebten Elfenreichs aus dem Weg geräumt.«
    Mella II hatte wegen all der unvertrauten Empfindungenihres Körpers Mühe, Luft zu holen. Ihr Herz schlug schneller, ihre Haut kribbelte und ihr Mund schien dauernd von allein zu lächeln. Als wäre sie an einem schrecklich-schönen Fieber erkrankt. Sie leckte sich die trockenen Lippen. »Wohl kaum im Alleingang«, protestierte sie. »Mehr als tausend Mantikore haben mir geholfen.«
    »Ah, die Schöne und die Biester!«, hauchte Pharnaces mit dieser heiseren Stimme, die ihr Schauer über den Rücken jagte. »Erzähl mir noch mal, was dann passierte, meine Holde!«
    »Oh, das war eigentlich nichts«, seufzte Mella II. »Aber ich erzähl’s dir trotzdem«, fügte sie schnell hinzu. »Als Aboventoun mich wegschleppte, brachte er mich zurück zur Herde, und der Yidam   – du weißt doch, wer der Yidam ist?«
    Pharnaces streckte die Hand aus und nahm eine Traube. »Riesiger, furchterregender Alter Gott«, sagte er.
    »…   der Yidam konnte die Mantikore dazu bringen, absolut alles für ihn zu tun, und er meinte, es würde mir helfen, wenn ich die ganze Herde mit zum Karcist Kreml nehmen würde, um die Tafel der Sieben davon zu überzeugen, die Mantikore nicht als Waffe einzusetzen, aber als die Kameraden sie sahen   – du weißt doch, wer die Kameraden sind?«
    Pharnaces schob die Traube zwischen seine perfekten weißen Zähne und biss ganz langsam hinein. Nicht einen einzigen, zitternden Augenblick lang ließ er sie dabei aus den Augen. »Große furchterregende alte Haleklinder«, sagte er leise.
    Mella II schluckte. »…   als die Kameraden die Mantikore sahen, rannten sie weg, denn Mantikore sind zwar wirklich lieb, aber gleichzeitig auch richtig gefährlich, besonders wenn es ein ganzer Haufen von ihnen ist, und dann kam Onkel Pyrgus, und ich hatte ihn natürlich noch nie vorher gesehen und wusste deshalb gar nicht, wer er war, aber er hatte diesen Haleklinder Freund namens Corin dabei, der die verrottete alte Tafel der Sieben stürzen und die Mantikore befreien und Haleklind viel netter machen wollte, und der übernahm die Regierungsgewalt und sagte den ganzen Krieg ab. Corin war’s.«Sie sprudelte das alles in einem Aufwasch heraus, was leider nicht ansatzweise cool war, aber Pharnaces sah sie immer noch bewundernd an, und daher war das auch okay.
    Kaiserin Blue stand auf. Auf der Stelle brachen alle Gespräche an den Tischen ab, während sich sämtliche Köpfe in ihre Richtung wandten. »Meine Freunde   …«, sagte Blue. Sie sprach leise, hatte aber die Gabe, ihre Stimme so zu fokussieren, dass sie im ganzen Festsaal deutlich zu verstehen war. »…   wir haben uns an diesem Abend hier versammelt, um den Zuwachs der Kaiserlichen Familie durch ein neues Mitglied zu feiern.« Daraufhin brach begeisterter Applaus aus und ein paar schrille Pfiffe waren zu hören. Blue wartete, dass sich der Lärm wieder legte, und fuhr dann fort. »Ein Zuwachs zur Kaiserlichen Familie von ganz und gar«   – sie zögerte und tat so, als suche sie nach dem passenden Ausdruck   – »unerwarteter Stelle.«
    »Und Kaiser Henry hat nichts damit zu tun!«, brüllte ein junger Graf, der offensichtlich zu viel getrunken hatte.
    Blue wartete lächelnd, bis sich das Gelächter wieder legte. »Ein Geschenk von meinem Onkel   – der leider heute Abend nicht bei uns sein kann   –,

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