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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Suche nach ihr geschickt, aber wir sind nicht sicher, ob sie hier oder wieder im Elfenreich ist. Es ist möglich, dass sie wieder nach Hause gegangen ist.«
    Das hörte sich nach Wunschdenken an, aber es war trotzdem ein tröstlicher Gedanke. »Weshalb glaubst du das?«, fragte Henry hoffnungsvoll.
    »Schau dir doch an, was passiert ist«, flüsterte Blue. »An was erinnert dich das?«
    Henry blinzelte. »Eine Bombe?«
    »Sei nicht albern. Bei Bombenexplosionen werden die Trümmer nach außen geschleudert. Guck dir doch mal das Haus deiner Mutter an. Wo liegt denn der meiste Schutt?«
    Henry sah hin. Das Meiste davon war da, wo das Haus gestanden hatte, ein Riesenhaufen Backsteine und Mörtel.
    »Woran erinnert dich das?«, wiederholte Blue.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Henry hilflos.
    »Erinnerst du dich an die alten tragbaren Portale, dieMr Fogarty immer gebaut hat   – die ersten, bevor er es dann richtig raushatte?«
    Henry nickte. »Ja.«
    »Weißt du noch, was passiert ist, als du sie in einem Gebäude benutzt hast?«
    Auf einmal erinnerte sich Henry. Es war nicht jedes Mal passiert   – es war sogar ziemlich selten passiert   –, aber es hatte mindestens zwei Fälle gegeben, bei denen die Portale Gebäude zum Einsturz gebracht hatten. Beide Male hatte es Verletzte gegeben, aber die Leute konnten zumindest lebend geborgen werden. Wenn sich das Portal schloss, erzeugte es ein Riesenvakuum, das die Gebäude implodieren ließ. Blue hatte recht. Die Überreste vom Haus seiner Mutter sahen eher aus, als wären sie implodiert denn explodiert.
    »Oh mein Gott«, keuchte er.
    Blue sagte: »Der Mann, mit dem du gesprochen hast   – er winkt dir zu. Ich glaube, er möchte noch mal mit dir sprechen.«
    »Wir müssen hier weg«, sagte Henry mit Nachdruck. Sie näherten sich der Absperrung. Immerhin war er klug genug gewesen, dem Taxifahrer zu sagen, dass er warten solle. Als sie zum Taxi eilten, hatte er das seltsame Gefühl im Nacken, dass ihm jemand nachstarrte, aber als er sich umblickte, konnte er niemanden entdecken.

Achtzehn
    Chalkhill schlang den Schattenmantel ein wenig enger um sich und lugte hinter der Mülltonne hervor. Was machte Brimstone ausgerechnet in der Seething Lane? Der alte Knabe hatte einst eine Wohnung in dieser Gegend gehabt, aber das war lange her. Und ihnen beiden zusammen hatte hier eine Firma gehört   – die
Chalkhill’s & Brimstone’s Wunderleim -Fabrik
–, aber das war auch schon lange her, siewar durch das Eingreifen des jungen Wichtigtuers Pyrgus Malvae zerstört worden. War Brimstone auf dem Weg zu ihrem alten Fabrikgelände? Das schien unwahrscheinlich. Die zerstörten Gebäude waren durch eine Schule ersetzt worden, aber die Bauunternehmer hatten es versäumt, das Kopfsteinpflaster-Minenfeld zu entschärfen, das zur ursprünglichen Fabrik gehört hatte, sodass weder die Schule noch ihre Schüler sehr lange existierten. Danach verwandelten die städtischen Behörden das Grundstück in einen Parkplatz für Kutschen, aber die hohe Vandalismusrate führte dazu, dass er selten benutzt wurde. Schwarmkraut aus den nahe gelegenen Wildmoor Broads überwucherte schließlich alles, sodass die alte Stätte inzwischen zu einem Gebiet geworden war, das man besser mied.
    Eins war sicher: Brimstone war nicht hierhergekommen, um die Reise nach Buthner anzutreten, auf die sie sich geeinigt hatten, so wenig, wie Chalkhill nach einer Transportmöglichkeit nach Haleklind Ausschau hielt. Chalkhill hatte Brimstone die Geschichte über die Drachensäule keinen Moment lang abgekauft. Aber trotzdem war er sich sehr sicher, dass Brimstone wusste, wo Mella war. Der alte Knacker wusste es ganz genau: Er sagte es bloß nicht. Chalkhill konnte nur vermuten, dass er sich das Mädchen selber unter den Nagel reißen wollte, es entweder gegen Lösegeld eintauschen oder als Sklavin verkaufen wollte. Völliger Wahnsinn, natürlich, aber Brimstone   – haha   –
war
ja nun wahnsinnig, oder nicht? Wenn er nicht durch den Wolkentänzer ein wenig gaga geworden wäre, hätte er Mella gar nicht aufspüren können. Wie auch immer, Brimstones Wahnsinn garantierte, dass man durch seine Verfolgung auch Mella fand. Und wenn Chalkhill erst mal Mella gefunden hatte, dann musste er bloß noch still und leise Brimstone entsorgen, der zu nichts mehr nutze und außerdem eh zu alt war, und dann das Mädchen zum Abschlachten an Hairstreak ausliefern. Auftrag erfüllt, doppelt so schnell erledigt, fettes Honorar erhalten

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