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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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sagen, die Hausbesitzerin sei eine Mrs Atherton. Sie wissen nicht zufällig ihren Vornamen?«
    »Natürlich weiß ich ihren Vornamen«, sagte Henry verärgert. »Sie ist meine Mutter. Sie heißt Martha.«
    »Und ich habe gehört, sie wohnt hier mit einer anderen Frau zusammen?«
    Henry nickte.
    »Und das ist Aisling Atherton, oder?«, fragte der Bulle und guckte in sein Notizbuch.
    Henry blickte ihn überrascht an. Dann wohnte Aisling also immer noch zu Hause, die faule kleine Kuh. Sie musste jetzt beinahe dreißig sein. Warum konnte sie nicht ihr eigenes Leben führen? »Aisling ist meine Schwester«, sagte er. »Haben die Nachbarn gesagt, dass sie hier wohnt?«
    »Ja. Können Sie das bestätigen?«
    »Eigentlich nicht. Ich bin ziemlich lange weg gewesen.«
    Der Polizist schien das zu akzeptieren. »Und Ihr Name, Sir?«
    »Henry. Henry Atherton.«
    »Aber Sie wohnen schon seit einer Weile nicht mehr hier?«
    Henry schüttelte den Kopf. »Nein. Schon seit Jahren nicht mehr.«
    »Dann lebten also bloß Mrs Atherton und Ihre Schwester im Haus? Oder gibt es noch einen Mr Atherton?«
    »Geschieden«, sagte ihm Henry.
    »Kürzlich?«
    »Nein, schon vor Jahren.«
    »Irgendwelche Gründe, die er gehabt haben könnte, das Haus in die Luft zu jagen?«
    Henry erstarrte. »Was?«
    Der stämmige Mann schloss das Notizbuch mit einem Knall. »Mr Atherton, ich bin Kriminaloberinspektor John Tyneside. Ich leite diese Ermittlung. Offiziell prüfen wir die Möglichkeit einer Gasexplosion. Inoffiziell war das Erste, woran wir dachten, als die Berichte eintrafen, ein terroristischer Anschlag. Ich   …«
    »Ein
terroristischer
Anschlag?«, wiederholte Henry. »Hier draußen?«
    Inspektor Tyneside nickte. »Ich weiß. Wir haben diese Vermutung fallen lassen, als wir herausfanden, dass es sich um ein Privathaus handelt. Aber ich sage Ihnen eins, Mr Atherton. Dieses Haus ist nicht wegen einer Gasexplosion eingestürzt. Schauen Sie es sich mal an. Das war eine Wahnsinnsexplosion. Es ist ein Wunder, dass die Häuser nebenan überhaupt noch stehen. Und noch etwas ist seltsam: Das Haus ist weniger auseinandergeflogen, als vielmehr kollabiert. Wir reden hier von hochexplosivem Sprengstoff, Mr Atherton, und übrigens auch nicht über das übliche Semtex: irgendwas Neues, irgendetwas, das wir noch nie gesehen haben. Ihre Mutter hat nichts mit organisierter Kriminalität zu tun, oder?«
    Ausschließen kann man bei ihr nichts
, dachte Henry säuerlich. Laut sagte er: »Nein, natürlich nicht.«
    »Will irgendjemand ihren Tod? Verzeihen Sie, dass ichdas frage. Ihr Vater ist nicht zufällig Industriechemiker, oder?«
    »Bloß Geschäftsmann«, sagte Henry. »Leitender Angestellter.« Nach kurzem Nachdenken fügte er hinzu: »Nahrungsmittelindustrie. Hat nichts mit Sprengstoff zu tun.«
    »Hegt also keinen Groll gegen Ihre Mutter? Wegen der Scheidung?«
    Henry schüttelte den Kopf. »Er hat wieder geheiratet und ist weggezogen.«
    »Wie kommt sie mit Ihrer Schwester zurecht?«
    »Meine Mutter? Bombig   …« Er merkte, was er gerade gesagt hatte, und korrigierte sich schnell. »Wirklich sehr gut.« Ihm kam ein Gedanke. »Übrigens wohnt hier noch jemand   – Anaïs Ward.«
    Tyneside öffnete wieder sein Notizbuch. »Die Nachbarn haben sie nicht erwähnt. Wer ist sie   – eine Untermieterin?«
    »Ihre Lebensgefährtin«, murmelte Henry. Gegen seinen Willen stieg ihm die Röte ins Gesicht.
    »Wie bitte?«
    »Sie ist die Lebensgefährtin meiner Mutter«, sagte er mit fester Stimme. »Ich glaube, sie wohnt nach wie vor hier. Wie schon gesagt, es ist alles eine Weile her.«
    »Wir werden das überprüfen«, Tyneside blieb völlig ungerührt. Er sah Henry direkt an. »Und nun zu Ihnen, Sir.«
    »Zu mir? Was ist mit mir?«
    »Sie sagten, Sie wohnen seit einigen Jahren nicht mehr hier, und weiterhin, dass Sie auch nicht oft zu Besuch waren. Wo wohnen Sie denn?«
    Märchenland
, dachte Henry. »Neuseeland«, sagte Henry.
    Tyneside drückte die Kugelschreibermine raus. »Ich brauche eine Adresse, Sir.«
    Oh Gott
, dachte Henry. Aber ohne Zögern sagte er: »22, Palm Grove Close, West Wellington Road, Auckland. Neuseeland, natürlich.« Es war völliger Quatsch, aber bis sie dort anriefen, um die Angaben zu überprüfen, wären Blue und er schon lange wieder fort.
    »
Palm
wie in Palme, oder? Nicht
Pam
, wie der Frauenname?«
    »Genau«, Henry nickte. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie Blue näher kam, und beschloss, dass er hier wegmusste, bevor

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