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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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beiläufig.
    »Nicht allzu sehr, wenn Sie verzweifelt sind. Kriegen das volle Programm für unter fünfhundert.«
    Was genau die Summe war, die er Brimstone als Vorschuss gegeben hatte. »Interessant«, murmelte er.
    Nathalis legte die Schere ab und sprühte irgendetwas Duftendes auf Chalkhills Kopf. »Mir ist aufgefallen, dass es bei Ihnen oben ein wenig ausdünnt, Sir. Soll ich unser magisches Haarwuchsmittel einsetzen? Es wirkt ausgezeichnet, und Sie bekommen es ohne Aufpreis, Sir, weil Sie doch hier an der Lane mal im Geschäft waren.«
    Brimstone kam aus dem Tattoosalon, hatte eine braune Papiertüte in der Hand und lief die Seething Lane zurück in Richtung Cheapside.
    »Nein danke, Nathalis«, sagte Chalkhill höflich. »Die Glatze gehört zu meiner Verkleidung.«
    »Hatten Sie nicht gesagt, Sie wären gerade nicht bei der Arbeit, Mr Chalkhill?«
    »Das war gelogen«, sagte Chalkhill.
     
    Als Chalkhill den Friseurladen verließ, schlenderte er über die Straße zum Tattoosalon. An den Wänden hingen lauter Zeichnungen von Drachen, Ankern, Herzen, Blumen, Fabeltieren, Haniels, Maschinenteilen, Schwertern und Waffen, gelegentlich auch von etwas Exotischem wie einem Londoner Doppeldeckerbus oder einem Teller mit
Fish and Chips
. Ein dunkelhäutiger, breitschultriger Mann, nackt bis zur Taille, war die einzige Person im Laden. Er reinigte ein Set mit Nadeln mit einem öligen Lappen.
    »Ah, Fens!«, grüßte ihn Chalkhill lässig. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Sie Fens nenne, oder? Ich finde bloß, dass
Feniseca
so ein blöder Name ist.«
    Feniseca blinzelte, stand dann auf. »Hör mal zu, du Blödmann   …«
    Chalkhill erwischte ihn nach Ninja-Art an der Nase und steckte ihm einen Stimlus ins Ohr. »Jetzt hör du mir mal gut zu, du Arschgesicht«, flüsterte er. »Einer deiner Kunden ist hier erst vor ein paar Minuten mit einer braunen Papiertüte raus, und der sah ganz und gar nicht tätowiert aus. Alter Knabe, der nach verfaulten Dämonen stinkt. Ich will wissen, was du ihm verkauft hast, und ich will es sofort wissen.«
    Feniseca war starr vor Angst. »Reisedokumente«, sagte er prompt. »Das ganze Paket.«
    »Reiseziel?«
    »Gegenwelt.«
    »Wo genau?«
    »London, England. Das heißt ein Ort in der Nähe: Kann mich an den genauen Namen aber nicht erinnern. Muss ich nachgucken. Hören Sie, können Sie bitte Ihren Finger vondem Knopf an dem Ding wegnehmen? Wenn das aus Versehen losgeht, wird einem das Gehirn geröstet.«
    »Nur wenn man überhaupt ein Gehirn hat«, sagte Chalkhill fröhlich und behielt seinen Finger genau da, wo er war. »Sie werden jetzt in Ihren Unterlagen nachschauen?«
    »Absolut, Sir«, sagte Feniseca.

Neunzehn
    Es war nicht mehr wie in den alten Zeiten.
    »Es ist nicht mehr wie in den alten Zeiten«, sagte Brimstone im Plauderton zu George. In den ältesten der alten Zeiten, als Brimstone noch ein Junge gewesen war, waren Portale in die Gegenwelt Naturphänomene, die im Allgemeinen durch vulkanische Spannungen zustande gekommen waren. Auf dem ganzen Planeten kannte man nur etwa fünf von ihnen. Portale nach Hael waren etwas anderes: Die magischen Techniken, die man benutzte, um Dämonen herbeizurufen, waren   – ihren Gefahren zum Trotz   – seit Jahrhunderten bekannt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand darauf kam, die Naturphänomene mit den magischen Praktiken zu kombinieren, und das Ergebnis waren die ausgetüftelten künstlichen Portale zur Gegenwelt, deren Bau und Wartung derart aufwendig und teuer waren, dass sich das nur die herrschaftlichen Häuser des Reiches leisten konnten. Diese Portale waren regional festgelegt   … jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt. Man konnte nur in ein Gebiet der Gegenwelt reisen, wo ein entsprechender natürlicher Knotenpunkt existierte oder heimlich eingerichtet worden war.
    Dann kam Alan Fogarty.
    Brimstone hegte eine heimliche Hochachtung für Alan Fogarty. Schon am Anfang, als er ins Elfenreich gekommen war, hatte eine Menge für ihn gesprochen: Er war alt, er warübellaunig, er war rücksichtslos, er war paranoid und er war schlau. Jetzt sprach natürlich außerdem noch für ihn, dass er tot war. Aber zuvor hatte er die revolutionärste Erfindung gemacht, die das Elfenreich seit Generationen erlebt hatte: das tragbare Portal.
    Einige seiner frühen Prototypen waren ein bisschen unberechenbar gewesen. Man konnte sie zum Beispiel nicht in Innenräumen einsetzen, wegen eines sporadischen Defektes, der dazu führte, dass

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