Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
Vom Netzwerk:
mittleren Alters, der so weit entfernt von allem Heldischen aussah, wie man es sich überhaupt nur vorstellen konnte. Dennoch war er wahrscheinlich der mutigste Mann, den Pyrgus jemals kennengelernt hatte. »Nichts Ernstes, hoffe ich?«
    »Mein Mantikor-Weibchen ist entwischt«, sagte Pyrgus rundheraus.
    Corins Augen weiteten sich. »Der Prototyp? Den du befreit hast?«
    Pyrgus nickte. »Ich weiß nicht, was passiert ist. Sie war mehr als achtzehn Monate lang absolut glücklich und zufrieden, dann ist sie plötzlich ausgebrochen und abgehauen.«
    »Sie wird läufig sein«, sagte Corin. »Sie hat nicht zufällig Johanniskraut gefressen?«
    Pyrgus sah ihn überrascht an. »Doch, tatsächlich. Ich weiß allerdings nicht, wer sie damit gefüttert haben könnte.«
    »Niemand, möchte ich mal annehmen. Ein ausgewachsener Mantikor kann ein paar Blätter von allem, worauf er gerade Appetit hat, zum Erscheinen bringen   – die Zauberer haben ihnen magische Fähigkeiten verliehen. Wenn die Weibchen läufig sind, haben sie auf nichts größeren Appetit als auf Johanniskraut.«
    »Das wusste ich nicht: dass sie etwas zum Erscheinen bringen können«, sagte Pyrgus. »Das hat sie noch nie gemacht.«
    »Musste sie wahrscheinlich auch nicht. Sie machen das nur, wenn ihnen etwas fehlt. Das kannst du dir hoch anrechnen, Pyrgus. Das zeigt, dass sie bei dir glücklich war und alles hatte, was sie brauchte. Bis sie läufig wurde, natürlich. Dann geht sie ab wie eine Rakete und sucht nach einem Männchen. Und nach noch mehr Johanniskraut.«
    Zum ersten Mal, seit Nymph ihm die Nachricht von demAusbruch überbracht hatte, fühlte Pyrgus, wie sich in seinem Magen etwas entspannte. Er war in der Hoffnung nach Haleklind gekommen, dass Corin ein paar Leute zusammentrommeln könnte, die ihm dabei halfen, dem Mantikor auf die Spur zu kommen, aber jetzt sah es allmählich so aus, als müsste er das vielleicht gar nicht. »Ich dachte, sie wäre auf dem Weg zum Labor. Dem Ort, wo sie erschaffen wurde.«
    »Wozu? Um den Versuch zu machen, sich an den Zauberern zu rächen? Rache für den Schmerz, den sie ihr zugefügt haben?«
    »So etwas in der Art«, sagte Pyrgus. »Rachsucht ist eine der ureigensten Eigenschaften des Mantikors.« Er sah Corin nüchtern an. »Eigentlich habe ich mich weniger um die Zauberer als um das Mantikor-Weibchen gesorgt. Wenn sie das Labor angreift, würden sie sie ohne zu zögern töten. Ich dachte, die einzige Chance wäre, sie abzufangen   – deshalb bin ich hierhergekommen. Ich hatte die Hoffnung, du würdest mir ein paar Männer leihen.«
    Corin schenkte ihm ein sanftes Lächeln. »Ich will dir etwas zeigen.« Er drückte auf eine in seinem Schreibtisch eingelassene Taste, und aus dem Boden hinter ihm fuhr ein Bildschirm hoch. Pyrgus erkannte, dass er eins der neueren Modelle mit dreidimensionaler Immersionskraft war: Die Gesellschaft musste kürzlich ein paar Banken ausgeraubt haben. Corin drückte erneut auf die Tasten, und der Bildschirm leuchtete flackernd auf.
    Die Immersionszauber saugten Pyrgus sofort hinein. Er wusste, dass er immer noch in Corins Büro saß, dennoch hatte er das Gefühl, draußen auf einem kleinen, grasbewachsenen Hügel zu stehen, wobei ihm eine Brise das Haar zerraufte, während er auf eine Gebäuderuine in der Ferne herunterstarrte, die ein einziger Schutthaufen war und immer noch ein wenig qualmte.
    »Was ist das?«, fragte er.
    Corins Lächeln wurde breiter. »Das Labor. Wir haben es in die Luft gejagt.«
    Pyrgus riss sich aus der Illusion heraus und warf ihm einen überraschten und erfreuten Blick zu. »Davon habe ich gar nichts gehört!«
    »Die Sieben haben nichts darüber verlauten lassen: völlige Nachrichtensperre. Schließlich war es ihr zentrales Forschungszentrum. Sehr schlecht für ihr Ansehen, wenn sie zugeben müssten, dass sie es nicht gegen eine Chaostruppe irregeleiteter Elemente wie uns schützen konnten.« Er sah Pyrgus freundlich an. »Worum du dich also nicht mehr sorgen musst, ist, dass dein Mantikor das Labor angreifen wird. Das Labor existiert nicht mehr.« Er schob seinen Stuhl zurück und blickte auch auf den Bildschirm. »Wir haben Null-Energie-Sprengstoff benutzt, sodass sie auf Jahre hin nicht mehr dort bauen können: Für den Rest dieses Jahrhunderts funktioniert Magie dort nicht mehr.«
    »Opfer?«
    »Oh, komm schon, Pyrgus, du kennst uns doch. Der Angriff fand in der Nacht statt, nachdem das Personal nach Hause gegangen war, und wir haben alle Tiere

Weitere Kostenlose Bücher