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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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mitten in den Wildmoor Broads. Wir sind von Schwarmkraut umgeben. Der einzig sichere Weg herein und hinaus führt durch die Luft.«
    »Und wir haben keinen Flieger«, sagte Henry.
    »Und wir haben keinen Flieger«, bestätigte Blue.
    Sie spazierten zusammen durch den Garten, bis sie den Rand des Besitzes erreichten und auf die wilde Weite der Broads starrten. Schwarmkraut brodelte und zuckte wie ein wütendes Meer. Ein zauberbeschichteter Zaun hinderte es daran, auf Chalkhills Grund und Boden überzugreifen.
    »Hat jemals dort draußen jemand zu Fuß überlebt?«, fragte Henry.
    »Einmal ist jemand fast einen Kilometer weit mit einem gepanzerten Wagen gekommen, obwohl sich das Fahrzeug kurz danach aufgelöst hat. Und es gibt die Legende, dass zu der Zeit von Scolitandes dem Dürren zwei entflohene Häftlinge die ganzen Broads zu Fuß durchquert haben, aber niemand glaubt das wirklich.«
    »Ganz gleich«, sagte Henry, »wenn wir keinen Flieger finden, müssen wir es trotzdem versuchen.«
    Blue nickte ernüchtert. »Ich weiß. Um Mellas willen.«

Achtundzwanzig
    »Simbala?«, schlug Corin vor. »Um die Ecke gibt es eine nette kleine Gaststube.«
    »Ich sollte lieber wieder nach Hause fahren«, sagte Pyrgus wenig überzeugend.
    »Ein kleiner Absacker?«
    Pyrgus grinste. »Oh, na gut, meinetwegen! Aber nur einer und nur, wenn ich zahle.«
    »Einverstanden«, sagte Corin.
    Sie verließen das Hauptquartier der Gesellschaft durch eine Hintertür und traten auf eine Gasse hinaus, die stark nach Abfall roch.
    »Bitte entschuldige«, sagte Corin. »Der Gestank hält die Leute davon ab, das Gebäude auf dieser Seite allzu genau in Augenschein nehmen zu wollen   – das ist billiger als Schutzzauber. Halt einfach die Luft an, gleich haben wir es hinter uns.«
    »Wie
ist
denn nun die politische Lage?«, fragte Pyrgus. »Werdet ihr immer noch so massiv verfolgt?«
    Corin zuckte fatalistisch mit den Schultern. »Mehr denn je. Es ist ja gar nicht so, dass die Zauberer irgendetwas speziell
gegen
Tiere hätten   – sie behandeln sie nur einfach wie ihr Eigentum. Es ist die übliche Einstellung aus den alten Schriften. Wenn jemand glaubt, dass ihm die Welt gehört, dann hält er es auch für sein gottgegebenes Recht, Tiere so zu behandeln, wie es ihm gerade passt, sie auszubeuten oder was auch immer. Angeblich empfinden sie ja nicht einmal Schmerz, also kann man sie auch nach Belieben aufschneiden und sezieren, ohne sich schuldig fühlen zu müssen.«
    »Na ja«, sagte Pyrgus. »Das ist nicht nur in Creen so. Die gleiche Einstellung herrscht auch bei uns. Vielleicht nicht ganz so weit verbreitet, aber   …«
    Sie kamen aus der Gasse und gingen eine kleine Straße entlang.
    »Das ist eigentlich gar nicht mehr das Problem«, sagte Corin. »Ich meine, wir haben seinerzeit doch einige Fortschritte erzielt. Nicht so viel, wie wir uns gewünscht hätten, aber doch einige. Wir hatten eine gute Propagandamaschinerie. Die Leute fingen sogar an zuzuhören. Wer weiß, wohin das vielleicht noch geführt hätte.« Er fasste Pyrgus am Ellbogen. »Da lang.«
    Sie überquerten die Straße und traten auf den gegenüberliegenden Bürgersteig. Corin blieb neben einer engen Wendeltreppe stehen, die in ein verborgenes Kellergeschoss hinunterführte. »Nein, das echte Problem ist die Tafel der Sieben. Die Götter wissen, dass der alte Zaubererrat schon schlimm genug war, um nicht zu sagen bis ins Mark korrupt, aber die Sieben sind noch zehn Mal schlimmer.«
    Sie stiegen die Treppe hinab, wobei Corin vorausging. »Ich dachte, die Sieben wären gegen Korruption?«, sagte Pyrgus zu Corins Hinterkopf. »Ich dachte, alle haben die Revolution begrüßt?«
    »Oh, das haben wir auch. Um die Wahrheit zu sagen, Pyrgus, und ich schäme mich, das zuzugeben, aber ich habe die Tafel sogar unterstützt. Nur ein Rädchen im Getriebe, keine Frage, aber trotzdem   … Damals wurde sogar von Rechten für Tiere gesprochen. Die Sache war die, sobald die Sieben an die Macht gekommen waren, stieg sie ihnen zu Kopfe.«
    »Passiert häufig.« Pyrgus nickte.
    Sie erreichten den Fuß der Treppe und gelangten in einen kleinen, gepflasterten Innenhof. Corin steuerte auf eine schmale Holztür hinter einem Torbogen zu. »Sie wollen alles unter ihre Kontrolle bringen, und wer nicht für sie ist, ist gegen sie. Du musst doch festgestellt haben, wie streng die Bestimmungen jetzt sind, wenn man ein- oder ausreisen will.«
    »Ja«, sagte Pyrgus, ohne es näher auszuführen.
    »Erst als

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