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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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zurück im Purpurpalast, und selbst wenn sie es nicht war, war es völlig unmöglich, dass sie sich in Haleklind rumtrieb. Und wenn sie sich
doch
in Haleklind rumtrieb, dann musste es ein offizieller Staatsbesuch sein mit allen Formalitäten und dem ganzen Drum und Dran. Die Haleklinder würden sie niemals festsetzen. Das würden sie nicht wagen. Das war gegen das Protokoll. Es sei denn, natürlich, dass sie illegal ins Land eingereist war, was einen internationalen Zwischenfall ausgelöst hätte. Wovon er allerdings gehört hätte. Hatte er aber nicht, also war es auch nicht passiert und nicht wert, sich darüber den Kopf zu zerbrechen; dennoch konnte Pyrgus nicht aufhören, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, oder, genauer gesagt, nicht aufhören, über die Dinge nachzudenken, die Blue getan hatte, als sie noch ein Teenager gewesen war. Diese Art von Tollkühnheit wurde oft weitervererbt. Aber was für eine Tollkühnheit würde eine Jugendliche dazu bringen, illegal in Haleklind einzureisen? Und
wie
würde eine Jugendliche in Haleklind einreisen? Corin hatte ihn doch gerade daran erinnert, wie streng die Grenzkontrollen geworden waren. Nein, das war völlig unmöglich.
    »Nein«, sagte er laut.
    »Was nein?«, fragte Corin.
    »Es war nicht Chrysotenchia, oder?«, platzte Pyrgus heraus.
    Corin runzelte die Stirn. »Doch, das könnte es schon gewesen sein, denke ich   …«
    »Culmella Chrysotenchia?«
    Abrupt setzte Corin sich auf. »Die Kronprinzessin? Oh, das kann ich mir nicht vorstellen.« Er starrte Pyrgus an. »Das ist doch nicht möglich, oder?«
    »Es ist nicht wahrscheinlich   …«, sagte Pyrgus. Blue kleidete sich damals immer wie ein Junge und geriet andauernd in alle möglichen Schwierigkeiten. »Aber es ist möglich.« Er packte Corin am Arm. »Los, komm!«
    »Wo willst du hin?«
    Pyrgus steuerte auf die Tür zu. Der plötzliche Adrenalinstoß hatte fast die gesamte Musik aus seinem System gespült. »Zurück in dein Hauptquartier, damit du deine Quelle fragen kannst, ob er ›Culmella Chrysotenchia‹ gemeint hat. Wenn dem so ist, dann ist meine Nichte, glaube ich, in gewaltigen Schwierigkeiten.«

Neunundzwanzig
    Chalkhill schien sich in Lord Hairstreaks Bergfried ziemlich gut auszukennen, dachte Brimstone. Er wurde auf jeden Fall von den Sicherheitsvorkehrungen erkannt, sonst wären sie jetzt beide tot. Aber erkannt zu werden hieß nicht automatisch, willkommen zu sein, wie ihnen klar wurde, als sie auf Seine Lordschaft selbst trafen.
    »Was macht der denn hier?«, fragte Hairstreak ganz offenkundig verärgert.
    Brimstone starrte ihn finster und misstrauisch an. Irgendetwas stimmte hier nicht. Chalkhill hatte ihm erzählt, dassSeine Lordschaft mittlerweile ein körperloser Kopf sei, aber Chalkhill hatte ohne Zweifel gelogen. Hairstreak war körperlich äußerst vollständig, ganz der Alte in jeglicher Hinsicht, fit und absolut strotzend vor Gesundheit. Er schien sogar ein paar Zentimeter gewachsen zu sein, obwohl dieser Eindruck wahrscheinlich nur die Folge von Brimstones lückenhaftem Gedächtnis war. Worauf Chalkhill offensichtlich zu bauen schien. Er zählte wahrscheinlich darauf, dass Brimstone schon wieder vergessen hatte, was er über den körperlosen Kopf gesagt hatte. Offenbar hatten Lord Hairstreak und Chalkhill einen hinterhältigen Plan ausgeheckt, um Brimstone zu ermorden. Das wäre absolut typisch für die beiden. Nicht dass sich Brimstone irgendwelche Sorgen machte: Er hatte ja George, der ihn beschützte. Eine Schmeißfliege flog durch Hairstreaks Fenster herein. Brimstone fing sie geschickt und steckte sie sich in die Tasche, als kleinen Imbiss für später.
    »Er hilft mir bei meinen Nachforschungen«, teilte Chalkhill Hairstreak knapp mit.
    Hairstreak reagierte mit einem Schulterzucken. Er streckte sich genüsslich, ging zum Fenster und blickte hinaus, sah durch den zaubergetriebenen Regen auf die steilen Klippen und schroffen Felsen, an die das wütende Meer brandete. »Damals bin ich auf diesen Felsen beinahe gestorben«, bemerkte er zusammenhanglos. Dann drehte er sich mit glitzernden Augen wieder um. »Wo ist das Mädchen?«
    »Wir haben sie nicht«, sagte Chalkhill und fügte dann schnell hinzu: »Noch nicht.«
    »Die Uhr läuft«, knurrte Hairstreak.
    Chalkhill nickte. »Ich weiß.«
    »Was macht ihr Hael noch mal dann hier?«, schrie Hairstreak plötzlich. »Verschwendet eure und meine Zeit! Warum seid ihr nicht da draußen und sucht sie? Glaubst du wirklich und allen

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