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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Ernstes, dass ich dir dein unverschämtes Honorar dafür bezahle, dass du alle fünf Minuten hier bei mir hereinschneist, um eine Tasse Tee zu trinken?«
    »Nein, Sir«, sagte Chalkhill, und Brimstone begriff plötzlich,dass Chalkhill trotz seines ganzen Getöses immer noch Angst vor diesem kleinen Haufen Scheiße hatte   – oder vor diesem großen Haufen, in den Hairstreak sich inzwischen verwandelt hatte.
    »Was macht«, fauchte Hairstreak, »ihr dann hier?«
    »Es hat neue Entwicklungen gegeben«, sagte Chalkhill steif.
    »Oooooh   –
Entwicklungen!«
, rief Lord Hairstreak aus. Er führte einen kleinen Tanz auf, wobei er mit seinen Armen ausladend herumwedelte. Brimstone beobachtete ihn fasziniert. Vielleicht, dachte Brimstone, hatte Chalkhill gar nicht gelogen, was den körperlosen Kopf anbelangte. Hairstreak benahm sich tatsächlich wie jemand, für den ein Körper etwas ganz Neues war. Seit sie durch die Tür spaziert waren, hatte er kaum mehr als einen Augenblick lang ruhig bleiben können. Aber wo hatte er diesen neuen Körper her? »Dann erzähl mir bitte mal«, sagte Hairstreak, breitete die Hände wie ein Hausierer aus und scharrte mit dem rechten Fuß, »was für Entwicklungen du meinst?«
    Chalkhill warf ihm ein triumphierendes Lächeln zu. »Wir haben Kaiserin Blue und den Kaiserlichen Prinzgemahl Henry.«
    Im Empfangsraum herrschte absolute Stille und Lord Hairstreak stand auf einmal vollkommen regungslos da. Er starrte Chalkhill an, als könnte er seinen Ohren nicht trauen. (Seinen neuen Ohren, dachte Brimstone kurz, dann fiel ihm aber ein, dass Hairstreaks Ohren, falls er ein körperloser Kopf gewesen war, der gerade wieder einen neuen Körper bekommen hatte, seine alten Ohren wären. Wahrscheinlich.)
    »Ihr   … habt   …
wen?«
, fragte Lord Hairstreak.
    Das Lächeln breitete sich nun auf Chalkhills ganzem Gesicht wie eine grinsende Blüte aus. Er war schon immer ein Narr gewesen, der subtile Signale nie erkannt hatte   – oder gar nicht mal so subtile, genau genommen. »Kaiserin Blue und den Kaiserlichen Prinzgemahl Henry«, wiederholte er. »Wir haben sie beide geschnappt. Wir halten sie in meiner Villa gefangen. Jetzt in diesem Moment.«
    Hairstreak machte ein, zwei Schritte in den Raum hineinund griff nach einem marmornen Zierei, das auf einem Beistelltisch lag. Er wiegte es vorsichtig in der Hand, während sein Blick auf Chalkhill ruhte. »Ihr haltet die Kaiserin und ihren Gemahl in deiner Villa gefangen? Hinter Schloss und Riegel?«
    Chalkhill, der immer noch wie ein Idiot grinste, schüttelte den Kopf. »Oh nein, die können sich in der Villa frei bewegen. Wie meine Ehrengäste. Sie können nur nicht entkommen   – die Villa liegt mitten in den Wildmoor Broads.« Offensichtlich bemerkte er Hairstreaks Gesichtsausdruck, denn er fügte hinzu: »Falls sie versuchen zu entkommen, wird das Schwarmkraut sie kriegen.«
    »Schwarmkraut   …«, wiederholte Hairstreak.
    »Ja, Sir«, sagte Chalkhill enthusiastisch. »Das ist eine fleischfressende Pflanze, die in den ganzen Broads wild wuchert. Der einzige Weg, meine Villa zu erreichen   …«
    »…   führt durch die Luft«, beendete Hairstreak den Satz für ihn. Er sprach jetzt sehr, sehr leise. »Und während unsere Kaiserin und ihr Gemahl sich wie ›Ehrengäste‹ frei in deiner Villa bewegen können   – das Schwarmkraut wird ihnen allerdings die Haut abziehen, sollten sie zu fliehen versuchen   –, forderst du zweifellos gleichzeitig ein Lösegeld vom amtierenden Torhüter?« Er runzelte die Stirn. »Wer ist das eigentlich gerade   – ich habe ja so völlig den Überblick verloren   … Ach ja, das ist eine von Madame Carduis Aufgaben heutzutage, nicht? Lösegeldforderungen entgegenzunehmen. Das und gleichzeitig den Mann aufzuspüren, der sie gestellt hat, denn sie ist ja die Chefin des staatlichen Geheimdienstes. Ich hoffe doch, du hast nicht erwähnt, wo du sie gefangen hältst. Das würde ihr geradezu den Spaß verderben.«
    Brimstone, der Sarkasmus bewunderte, rückte von Chalkhill ab, für den Fall, dass Seine Lordschaft beschloss, den Sarkasmus durch eine körperliche Attacke zu ersetzen. Was auch immer sich hier entwickelte   – und etwas entwickelte sich gerade mit Sicherheit   –, war etwas zwischen Hairstreak und Chalkhill. Die Kaiserin und den Kaiser zu entführen warChalkhills Idee gewesen   – das hatte nichts mit Brimstone zu tun.
    »Tatsächlich«, sagte Chalkhill (und man konnte praktisch das

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