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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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die Gesellschaft Haleklinds zur Bewahrung und zum Schutz der Tierwelt sich weigerte, eine offizielle Regierungsstelle zu werden, hat die Tafel der Sieben uns verboten. Wusstest du das?«
    »Nein, wusste ich nicht«, sagte Pyrgus. Er grinste. »Ich dachte, ihr habt sie verärgert, als ihr ihre Vivisektionslabore in die Luft gejagt habt.«
    Corin drückte die Tür auf und Hitze und Stimmengewirr überrollten sie wie eine Woge. »Das kam erst hinterher«, sagte er. Er schnaubte zynisch. »Als sie beschlossen, alles für illegal zu erklären, und alles, was nicht illegal war, war obligatorisch. Leichte Übertreibung, aber du verstehst schon, was ich meine.«
    Sie gingen in die schummerige Simbalastube. Die Ausstattung war eher elementar. Die Wände waren mit kastanienbraunen Schallgardinen verhängt, während die Auswahl der Flaschen hinter der Bar erkennbar begrenzt war. Aber die Sessel und Sofas waren schön arrangiert und sehr bequem.
    »Ist dieses Lokal legal?«, fragte Pyrgus.
    »Sei nicht albern«, sagte Corin.
    Pyrgus grinste. »Mach es dir irgendwo bequem. Ich hol uns die Musik.«
    Er bestellte beim Barmann Gläser für eine halbe Stunde, fand das dann doch zu knickrig und bestellte stattdessen Doppelte. Er trug die summenden Gläser auf einem kleinen Tablett zurück und gab eins davon Corin, der sich bereits auf eine Couch gelegt hatte. Pyrgus zog sich einen Sessel ans Kopfende der Couch, sodass sie plaudern konnten, und nahm den ersten Schluck Simbala. Die Musik lief wie flüssiges Gold seine Kehle hinab. Er lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen, während die Symphonie sich sanft in seinem Körper verteilte.
    Beiläufig fragte Corin: »Hast du immer noch Kontakte zur Regierung des Elfenreichs?«
    Es war eine seltsame Frage und eigenartig formuliert. Pyrguskniff die Augen zu Schlitzen und sagte: »Kaiserin Blue ist immer noch meine Schwester, wenn du das meinst.«
    »Ja, ich weiß. Aber du hast nichts mit Tagespolitik zu tun, seit du abgedankt hast, oder? Ich meine, du bist nicht in regelmäßigem Kontakt mit ihren Beratern oder irgendetwas in der Art?«
    »Viele offizielle Berater hat sie gar nicht   – sie führt den Laden so ziemlich allein: Sie ist die geborene Rechthaberin. Warum fragst du?« Die Musik umhüllte seine Worte, gab ihnen Melodie und Ton. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Corin den halben Inhalt seines Glases mit einem Schluck herunterschüttete. Der Lärm in seinem Körper musste ohrenbetäubend sein.
    »Es gibt Gerüchte, dass die Tafel der Sieben irgendetwas Größeres im Schilde führt. Ich habe mich gefragt, ob Kaiserin Blues Geheimdienst irgendetwas davon mitgekriegt hat.«
    »Was soll das denn sein?«
    »Ich weiß es nicht. Irgendeine Art von schärferem Vorgehen vielleicht? Ich mache mir natürlich Sorgen wegen unserer Organisation. Aber vielleicht betrifft es gar nicht nur Haleklind. Kurz bevor du gekommen bist, habe ich gehört, dass die Tafel zwei Ausländer festhält, die behaupten, Vertreter des Elfenreichs zu sein.«
    »Hochrangige Vertreter? Diplomaten oder eine Handelsdelegation, oder was?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wenn die Sieben sie in Gewahrsam halten, dann vermuten sie offenbar etwas anderes.«
    »Spione?«, fragte Pyrgus. Die Tafel der Sieben war paranoid, aber das bedeutete nicht, dass alle ihre Vermutungen falsch waren: Madame Cardui war durchaus in der Lage, Agenten nach Haleklind zu schicken, obwohl es offiziell ein befreundetes Nachbarland war. Ebenso wie seine kleine Schwester.
    »Ich vermute es.«
    Trotz der Musik runzelte Pyrgus die Stirn. »Irgendwelche Namen?«
    Die Musik musste in Corins Blutkreislauf eingedrungensein, weil er jetzt ein wenig lächelte, wie jemand, der sich um nichts mehr Sorgen macht. Aber er fing sich schnell wieder und das Lächeln verschwand. »Nur einer«, sagte er. »Habt ihr einen Spion namens Chirotentia?«
    Pyrgus schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich kenne auch nicht die Namen all unserer Spione. Also, ich kenne eigentlich fast gar keinen. Selbst als sie mich darauf vorbereitet haben, Kaiser zu werden, habe ich die Identität von Geheimagenten nur erfahren, wenn es unbedingt nötig war.«
    »Camelia Chirotentia?«, Corin blieb hartnäckig. »Oder Camelia Kissotentia? Irgend so etwas? Könnte auch Camilius sein. Meine Quelle hat eine Gaumenspalte.«
    Wieder schüttelte Pyrgus den Kopf. »Sagt mir gar nichts, aber wie schon gesagt   …« Er unterbrach sich, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. Das war albern. Sie war

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