Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie
und des ATP bringt so gut wie jeden Zellprozess in Gang. Die Mitochondrien, die auch etwas mit dem Ionisierungsprozess von Kalzium zu tun haben, geben entscheidende Hilfestellung, wenn es darum geht, Elektrizität zum Einsatz zu bringen – und möglicherweise auch, wenn die Meridiane über ihre Mikroschaltung mit dem Körper verknüpft werden sollen.
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DAS SKELETT
D as Skelett eines Erwachsenen besteht aus etwa zweihundert und sechs Knochen. Knochen geben dem Körper Festigkeit und Unterstützung, schützen die inneren Organe und machen ihn – im Zusammenwirken mit den Muskeln – beweglich. Knochen dienen auch als Ansatzstellen für die Muskeln und produzieren rote Blutkörperchen für das Kreislaufsystem. Außerdem werden unter der Kontrolle des endokrinen Systems in den Knochen die für den Körper erforderlichen Mengen an Kalzium und Phosphor gespeichert.
Das Skelett besteht aus zwei Hauptteilen: Axialskelett und Extremitätenskelett. Das Axialskelett setzt sich zusammen aus dem Schädel, der Wirbelsäule und dem Brustkorb. Zum Extremitätenskelett gehören die oberen und unteren Gliedmaßen (Arme und Beine) sowie Schulter- und Beckengürtel.
Knochen bestehen aus Wasser, Mineralien und der zellulären Matrix, die sie zusammenhält. Sie sind umgeben von der zähen, faserigen Knochenhaut (Periosteum), an der die Muskeln und die Bänder ansetzen. Knochen sind außen hart und steif, innen weicher. Ihre Härte kommt von Mineralsalzen, vor allem von Kalziumphosphat. Ihre Stärke und Festigkeit verdanken sie dem Kollagen, einem faserigen Protein, aus dem auch das Bindegewebe besteht.
DIE ENTSTEHUNG DER KNOCHEN
Babys werden mit über dreihundert Knochen geboren. Diese Zahl reduziert sich im Laufe der Jahre in einem Prozess namens Ossifikation oder Verknöcherung. Im Laufe dieses Prozesses verhärtet das Knorpelgewebe und Knochen und Knorpel verschmelzen zu größeren Einheiten. Es werden also weniger, dafür aber größere Knochen gebildet.
Wenn Knochen zu wachsen beginnen, sind sie vollkommen fest. Dann entwickeln sich allmählich Hohlräume in ihrem Innern, die die Stärke und Festigkeit des Knochens leicht reduzieren, mit ihnen aber auch sein Gewicht. Dadurch wird die Beweglichkeit der Muskeln erhöht. Die Hohlräume im Innern der Knochen enthalten Mark – das Blutzellen produzierende Material.
Knochen bilden sich aus Knorpelgewebe, einem gummiartigen Material, das sich etwa in den Bandscheiben und Bändern ausformt. Ausnahmen sind das Schlüsselbein und einige Teile des Schädels, die direkt aus Membrangewebe verknöchern. Knochenbildende Zellen, die Osteoblasten, hinterlegen eine Matrix aus Kollagenfasern auf Sehnen, Membran und Knorpel. Nachdem diese Matrix festgeschrieben ist, wird sie mit vom Blut hertransportiertem Kalzium verkalkt. Hormone und Ernährung steuern diesen Prozess.
KNOCHEN GEHÖREN ZU DEN ENDOKRINEN DRÜSEN 17
Die Verbindung zwischen den Knochen und dem endokrinen System ist stärker, als bisher bekannt war. Eine kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift Cell veröffentlichte Studie zeigt eine deutliche Verbindung zwischen Osteokalzin, einem Vitamin-K-abhängigen Hormon, und der Insulinregulation auf. Mithilfe von genveränderten Mäusen fanden die Forscher heraus, dass das von den Osteoblasten ausgeschüttete Osteokalzin in der Lage ist, die Insulinausschüttung zu stimulieren und die Insulinsensitivität zu steigern – eine Funktion, die bestimmten endrokrinen Drüsen zugeordnet wird.
Die Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass das Skelett den Energiestoffwechsel nach Art einer Rückkopplungsschleife regulieren hilft. Offenbar sorgt das Skelett für eine endokrine Steuerung der Zuckerhomöostase. Letztlich erklären diese Befunde das Skelett zu einem endokrinen Organ, das den Energiestoffwechsel kontrolliert. Das hat wichtige Auswirkungen auf die Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes.
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DIE MUSKELN
B ewegt werden die Knochen von etwa siebenhundert Muskeln. 18 Den Aktivitäten des Körpers liegen komplexe Mechanismen zugrunde, die selbst das Deuten mit dem Finger zu einer Prozedur machen, an der das Gehirn, die Nerven und die Sinnesorgane beteiligt sind. Es gibt drei Arten von Muskeln:
Skelettmuskeln: Auch gestreifte Muskeln genannt. Diese Muskeln können willentlich bewegt werden. Sie machen einen beträchtlichen Anteil der Körpermasse aus und die meisten von ihnen sind durch ein Gewebe namens Sehnen mit dem Skelett verbunden. Sie bewegen die verschiedenen
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