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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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viele …“
    „Es ist ein blauer Pontiac Grand Am. Sie haben beim Einchecken das Kennzeichen notiert, also gehen Sie jetzt nach draußen und schauen Sie nach, ob der Wagen dort steht!“
    Einen Moment lang rechnete sie damit, er würde etwas einwenden, doch dann kam nur ein knappes „Einen Augenblick“, und er legte sie in die Warteschleife.
    Nach ein paar Minuten meldete er sich wieder: „Der Wagen ist hier. Brauchen Sie sonst noch etwas, bevor ich mich wieder meiner Arbeit widme?“
    Sie überging den Sarkasmus. „Die Zimmernummer des Lieutenants bitte.“
    „210.“
    Kitt legte auf und lief zu ihrem Ford Taurus, während sich ihre Gedanken überschlugen.
    Brians Wagen steht auf dem Parkplatz, aber ans Telefon geht er nicht.
    „Ich habe ein bisschen gestöbert und was gefunden. Du wirst es nicht glauben.“
    Ihr gefiel nicht das Unbehagen, das sie plötzlich verspürte. Irgendetwas stimmte da nicht.
    Auf dem Weg zum Motel versuchte sie, eine vernünftige Erklärung zu finden. Womöglich war Brian mit einer dieser Freundinnen auf dem Zimmer, von denen Ivy gesprochen hatte. Oder er war mit einem seiner Kumpels unterwegs, um was zu trinken, und er ließ sich chauffieren, damit er etwas trinken konnte.
    Aber ein Detective meldete sich immer, wenn man anrief. Ganz egal, womit er gerade beschäftigt war. Es war die oberste Regel der Polizeiarbeit. Sie war schon in der Kirche, im Kino oder im Restaurant angerufen worden und hatte sich jedes Mal gemeldet. Sogar, als sie mit ihrem Mann geschlafen hatte.
    Brian steckte in Schwierigkeiten.
    Recht schnell erreichte sie das Starlight, sprang aus dem Wagen und lief die Treppe hinauf in den ersten Stock. An der Tür mit der Nummer 210 klopfte sie an. Von drinnen war der Fernseher zu hören. „Brian, mach auf. Ich bin’s, Kitt.“
    Da er nicht reagierte, klopfte sie fester, doch nichts geschah. Als sie den Türknauf umfasste, musste sie feststellen, dass das Zimmer nicht abgeschlossen war.
    Das Unbehagen wuchs und ließ sie das Schlimmste befürchten.Sie zog die Waffe, während sie mit der freien Hand die Tür aufdrückte.
    Ein leiser Schrei kam ihr über die Lippen. Brian lag rücklings auf dem Boden, die Augen aufgerissen und mit leerem Blick. Ein Hemd trug er nicht, jemand hatte ihm zweimal in die Brust geschossen. Er lag in einer großen Blutlache.
    Kitt ging zu ihm, fühlte mit zitternden Fingern seinen Puls, konnte aber nichts finden. Entsetzt wich sie zurück.
    Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Das Entsetzen schnürte ihr die Kehle zu. Schließlich drehte sie ihrem toten Freund den Rücken zu, nahm ihr Telefon und rief die Leitstelle an. Drei Anläufe waren notwendig, ehe es ihr gelang, eine Meldung zu machen, die die Frau am anderen Ende verstehen konnte.
    „Toter Polizist, Starlight Motel, 6th Street und 18th Avenue.“

53. KAPITEL
    Montag, 20. März 2006
    22:20 Uhr
    M.C. kam auf den Parkplatz des Motels gerast. Sie war nicht die Erste, die dort eintraf. Genau genommen gab es kaum noch einen freien Platz. Streifenwagen standen dort, das Fahrzeug des Gerichtsmediziners, Zivilfahrzeuge der Polizei. Wenn ein Polizist ums Leben gekommen war, sprach sich diese Neuigkeit besonders schnell herum. Zweifellos waren auch Sal und Sergeant Haas längst hergekommen, und der Chief of Police würde den Tatort ebenfalls sehen wollen.
    Ein Officer war getötet worden, ein Lieutenant.
    Sie stellte ihren Geländewagen einfach ab, wo Platz war, und stieg aus. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, als sie zu der Treppe lief. Auf dem Weg dorthin blieb sie gerade noch lange genug stehen, um sich einzutragen.
    Von Kitt wusste sie, was geschehen war. Jene hatte angerufen und mit wenigen nüchternen Worten ihren grausigen Fund beschrieben. M.C. hatte sich von dem scheinbar gefühllosen Tonfall nicht täuschen lassen. Kitt und Brian waren Partner und gute Freunde gewesen, und es musste für sie ein sehr schwerer Schlag sein.
    Im ersten Stock des Motels hielten sich mehrere Officers auf, die alle schweigend auf eine Mitteilung warteten, was genau geschehen war und wie sie helfen konnten.
    M.C. zeigte dem Polizisten, der neben der Moteltür Wache stand, ihre Dienstmarke und wurde von ihm durchgewinkt. Als sie dann Brian auf dem Boden liegen sah, stockteihr der Atem. Sie musste erst kurz innehalten, um sich zu sammeln.
    Noch am Morgen hatte sie ihn lebend gesehen, und nicht bloß das, sondern sie hatte ihn wütend und aufgebracht erlebt.
    So wütend und aufgebracht wie sie

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