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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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der ursprüngliche Engelmörder ein Cop gewesen sein?“
    „Das ist jetzt ein Witz, richtig?“
    „Ich wünschte, das wäre es. Ich habe mir noch mal in Ruhe die Mitschriften der Anrufe durchgelesen. Woher wusste Peanut von Todd? Wem war sonst noch bekannt, dass er verdächtigt wurde?“
    „Außerhalb des Departments kaum jemandem. Z.Z. und seiner Frau. Sydney Dale.“
    „Eben. Natürlich bin ich offiziell von dem Fall abgezogen. Darum sind das bloß ein paar Überlegungen, die du dir durch den Kopf gehen lassen kannst.“
    „Du hast den Fall zurück.“
    „Seit wann denn das?“
    „Allerdings nur eingeschränkt, bis ich hiermit fertig bin.“ Sie deutete auf ihren Schreibtisch. „Ich versuche das heute Abend noch zu erledigen.“
    „War das Sals Idee?“
    „Ich habe Sal empfohlen, dir den Fall zurückzugeben. Die Einschränkung war seine Idee.“
    „Soll ich mich jetzt bei dir bedanken?“
    Die gereizte Frage hing zwischen ihnen in der Luft, bis sich M.C. vorbeugte und mit ernstem Tonfall sagte: „Ich habe Mist gebaut, Kitt. Es tut mir leid.“
    „Weil die Durchsuchung bei Joe nichts ergeben hat?“
    „Nein, weil wir Partner sind. Selbst wenn wir ein Tagebuch gefunden hätten, in dem die Morde detailliert beschrieben sind, würde ich mich jetzt bei dir entschuldigen. Es geht nicht um Joe oder den Fall, es geht darum, wie ich mich dir gegenüber verhalten habe.“
    „Und die Durchsuchung?“
    „Sagen wir, ich halte Joe so sehr für den Mörder wie du.“
    Kitt nickte, zwar ein wenig besänftigt, aber noch nicht restlos überzeugt. Ihr ging nicht aus dem Kopf, was Brian über M.C. gesagt hatte. Sie waren seit langer Zeit Freunde, sie vertrauten einander. Warum sollte er lügen?
    „Also, Kitt, was sagst du? Kannst du mit mir arbeiten?“
    Sie reagierte mit einer Gegenfrage: „Kannst du mir vertrauen?“
    „Ich bemühe mich. Ist das ehrlich genug?“
    „Nicht schlecht. Dann will ich auch ehrlich sein. Ich habe deinen Streit mit Brian mitbekommen.“
    M.C. versteifte sich und stand fluchend auf. Daher wehte also der Wind. „Das hatte ich befürchtet. Ich dachte mir schon, dass du es falsch auffassen würdest.“
    „Nach allem, was ich hörte, weiß ich nicht, was es da falsch aufzufassen gegeben haben könnte. Du hattest eine Affäre mit Brian?“
    „Ja, mit Betonung auf ‚hatte‘. Das Ganze ist Jahre her“, erwiderte M.C. „Ich hatte gerade erst hier angefangen, er war in dieser Abteilung Detective. Damals lebte er von seiner Frau getrennt. Es war dumm von mir, aber ich war jung und naiv, und ich schaute zu ihm auf. Er war wie ein Gott, ein Super-Detective. Er wusste alles, kannte alles, hatte schon alles erlebt.“
    Kitt konnte sich gut an den jüngeren Brian erinnern, andiesen großen, gut aussehenden Mann mit dem verführerischen Hüftschwung.
    „Und was geschah dann?“
    „Mir wurde klar, es war ein Fehler, mit einem Kollegen zu schlafen. Er kehrte zu seiner Frau zurück, und alles war wieder in bester Ordnung.“
    „Bis vor Kurzem?“
    M.C. machte eine ernste Miene. „Ja, und genau das begreife ich nicht. Jahrelang haben wir gut zusammenarbeiten können, und auf einmal läuft er mir nach. Versucht mich anzumachen, verfolgt mich, wenn ich unterwegs bin. Es ist ganz eigenartig.“
    Das war wirklich eigenartig, weil es nicht zu dem Brian passte, den sie seit so vielen Jahren kannte. Zugegeben, er war schon immer ein Frauenheld gewesen, aber keine seiner Affären war jemals etwas Ernstes gewesen. Und so wie jetzt hatte er sich noch nie verhalten.
    Was war mit Brian los? Eine Lebenskrise, ausgelöst durch sein Alter und seine in die Brüche gehende Ehe? Oder steckte mehr dahinter?
    Oder log M.C.?
    „Was denkst du jetzt?“, fragte M.C.
    „Dass es Zeit wird, nach Hause zu fahren.“ Sie aß das Stück Pizza auf und wischte sich den Mund ab. „Ich habe viel zu viel gegessen, ich kann mich kaum noch von der Stelle rühren.“
    „Das ist alles? Mehr sagst du nicht dazu?“
    Kitt sah ihr in die Augen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Brian ist mein Freund, ein guter Freund.“
    „Na ja“, meinte sie bitter. „Du hast gesagt, du würdest ehrlich zu mir sein.“
    „Ich versuche auch, fair zu sein. Tut mir leid.“
    „Das muss es nicht.“ M.C. klappte die Pizzaschachtel zu. „So ist das Leben.“
    „M.C., ich …“ Kitt schluckte die versöhnliche Bemerkung herunter, die ihr auf der Zunge lag. „Wir sehen uns morgen.“
    „Ja, bis morgen.“
    Kitt verließ das Büro. Sie

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