Der Engelsturm
Fengbald droht, im Falle der Weigerung seine beiden Töchter zu töten, willigt Helfgrim ein.
Auf dem Abschiedsstein ist auch Sisqi , Binabiks Verlobte, mit hundert männlichen und weiblichen Trollkriegern eingetroffen. Binabiks Freude über das Wiedersehen ist groß, aber er fürchtet um Sisqis Leben, denn die wenigen, kaum ausgebildeten und armselig ausgerüsteten Kämpfer von Neu-Gadrinsett haben kaum eine Chance gegen Fengbalds erfahrene Truppen.
Cadrach und Miriamel beschließen, sich nach Kwanitupul zu Pelippas Schüssel durchzuschlagen. Unterwegs erzählt der Mönch der Prinzessin von seinem Leben. Ohne Liebe in der uralten, düsteren und kalten Hernystiri-Stadt Crannhyr aufgewachsen, weihte er sich schon früh der Gelehrsamkeit. So wurde er ein Schüler des weisen Doktor Morgenes und schließlich sogar Mitglied des Bundes der Schriftrolle, gleichzeitig mit Pryrates und Dinivan. Pryrates’ unersättlicher Wissensdurst, seine Machtgier und Lust am Verbotenen waren schon damals so stark, dass man ihn bald aus dem Bund ausstieß. Aber auch Cadrach, dem Trunk und anderen Lastern verfallen, musste die Gemeinschaft verlassen. Verarmt und ohne Freunde lebte er vom Verkauf seiner Handschriftensammlung. Zuletzt besaß er nur noch sein kostbarstes Stück, ein Exemplar des Buchs »Du Svardenvyrd«, das die Weissagungen des wahnsinnigen Priesters Nisses enthielt. Diese grausige Schrift hatte er so oft gelesen, dass er sie fast auswendig kannte. Schließlich verhökerte er sie Blatt für Blatt an verschiedene Händler.
Pryrates, der schon lange hinter eben dieser Schrift her war, erfuhr, dass sie sich in Cadrachs Besitz befinden sollte. Er ließ ihn einfangen und in den Hjeldinturm bringen. Dort folterte er ihn so lange, bis dieser ihm alles preisgab, woran er sich erinnerte. Dann ließ er den an Leib und Seele Gebrochenen laufen. Von da an fristete Cadrach sein Dasein als Vagabund, Dieb und Bettler.
Miriamel beginnt, dem Mönch größeres Verständnis und auch Mitleid entgegenzubringen. Sie ahnt, dass er noch Schlimmeres erlebt hat, als er ihr erzählt. Während sich die Bewohner des Abschiedssteins zum Kampf gegen Fengbald rüsten, fällt Simon das Paket ein, das ihm die Sithiprinzessin Aditu , Jirikis Schwester, beim Abschied gegeben hat. Es enthält ein Geschenk der toten Sitha Amerasu an Prinz Josua, ein uraltes, schönes Horn, das aber nur der rechtmäßige Besitzer blasen kann. Tatsächlich gelingt es weder dem Prinzen noch jemandem aus seinem Gefolge, dem Horn einen Ton zu entlocken.
Kurz darauf beginnt die Schlacht mit Fengbald. Wider Erwarten schlagen sich Josuas Männer tapfer und werfen den Feind am ersten Tag zurück. Auch Simon muss kämpfen und töten, um am Leben zu bleiben.
Miriamel und Cadrach gelangen nach einer gefahrvollen Reise tatsächlich nach Kwanitupul. In Pelippas Schüssel kommt es zum Wiedersehen mit Isgrimnur, doch kurz darauf taucht Aspitis auf. Mit knapper Not können Miriamel, Isgrimnur, Cadrach und Camaris unter Tiamaks Führung in die Sümpfe des Wran fliehen. Von dort wollen sie sich in die Thrithinge und zu Josua durchschlagen. Als sie in Tiamaks Heimatdorf einen Zwischenstopp einlegen, finden sie es entvölkert vor. Es wurde von Ghants, hundegroßen Insekten, intelligent und ekelhaft, überfallen. Auch Tiamak gerät in die Gewalt der Ghants und muss ihnen als lebender Zeuge dienen, ein Vermittler ihrer Gespräche mit den Mächten von Sturmspitze, die die Ghants aufhetzen, die Menschen des Wran auszurotten. In letzter Minute gelingt es Isgrimnur, Miriamel, Camaris und Cadrach den kleinen Wranna zu befreien.
In den geheimen Gängen des Hochhorsts hält sich auch Rachel der Drache, die Oberste der Kammerfrauen, versteckt, um der Rache von Pryrates zu entgehen. Eines Tages begegnet ihr dort zufällig Guthwulf. Sie sieht, dass er blind ist, und begreift, dass er ihr nach dem gescheiterten Attentat auf Pryrates das Leben gerettet hat und von ihm dafür bestraft worden ist.
Am zweiten Tag der Schlacht um den Abschiedsstein zwingt Fengbald den alten Helfgrim, ihm einen geheimen Weg zu zeigen, der auf der Rückseite des Felsens zum Gipfel führt. Von dort aus will er Josua in den Rücken fallen. Aber Helfgrim hat Josua unterrichtet. Er und seine Töchter sterben für ihr Volk, als die Verteidiger des Berges das Eis sprengen und Fengbald mit einem Teil seines Heeres im schwarzen Wasser untergeht. Die Überlebenden ergeben sich. Ein großer Sieg ist errungen.
In Hernystir hat Maegwin
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