Der Engelsturm
hilflos, lässt sie zu, dass Aspitis sie verführt.
Mittlerweile ist Isgrimnur auf beschwerlichen Wegen im Süden angekommen und hat Kwanitupul erreicht. In der Herberge trifft er Tiamak und – zu seiner eigenen großen Überraschung – einen einfältigen alten Mann, der als Türhüter des Gasthofs arbeitet und niemand anderer als Herr Camaris ist. Zu König Johans Zeiten war er der größte aller Ritter und der Mann, der einst das Schwert Dorn schwang. Allgemein hat man geglaubt, Camaris sei vor vierzig Jahren umgekommen, aber was damals wirklich geschah, bleibt auch jetzt ein Geheimnis, denn der alte Ritter ist ahnungslos wie ein Kleinkind.
Binabik und Sludig, noch immer im Besitz des Schwertes Dorn , entkommen den Schneeriesen, die sie verfolgen, indem sie ein Floß bauen und damit den gewaltigen, sturmgepeitschten See überqueren, der jetzt das ganze Tal um den Stein des Abschieds herum ausfüllt.
Simons Gefangenschaft in Jao é-Tinukai’i ist mehr langweilig alserschreckend, aber er hat große Angst um seine Freunde. Die Erste Großmutter der Sithi, Amerasu, ruft ihn zu sich in ihr merkwürdiges Haus und forscht in Simons Erinnerungen nach Hinweisen, die ihr helfen könnten, die Pläne des Sturmkönigs zu durchschauen. Danach schickt sie ihn wieder fort.
Ein paar Tage später wird Simon zu einer Versammlung aller Sithi geholt. Dort verkündet Amerasu, sie wolle nun berichten, was sie über Ineluki in Erfahrung gebracht habe. Zuvor jedoch schilt sie ihr Volk, weil es nicht kämpfen wolle und sich mit krankhafter Besessenheit an seine Vergangenheit und damit letzten Endes an den Tod klammere. Sie führt ihnen einen der Zeugen vor, einen Gegenstand, der – so wie Jirikis Spiegel – den Zugang zur Straße der Träume ermöglicht. Gerade will sie Simon und den versammelten Sithi zeigen, was der Sturmkönig und die Nornenkönigin planen, als plötzlich Utuk’ku selbst in dem Zeugen erscheint und Amerasu als Freundin der Menschen anklagt. Nach ihr verkörpert sich ein Wesen der Roten Hand. Während Jiriki und die anderen Sithi gegen den Flammengeist kämpfen, erzwingt sich der sterbliche Jäger der Nornenkönigin, Ingen Jegger, den Eingang nach Jao é-Tinukai’i und ermordet, noch ehe sie mitteilen kann, was sie weiß, Amerasu.
Ingen wird getötet und die Rote Hand vertrieben, aber das Unglück ist geschehen. Unter den Sithi herrscht so tiefe Trauer, dass Jirikis Eltern Simon erlauben, die Stadt zu verlassen. Beim Abschied bemerkt er, dass der ewige Sommer der Sithizuflucht zu vergehen scheint.
Am Waldrand setzt ihn Aditu, seine Führerin, in ein Boot und übergibt ihm ein Paket, das er Josua im Auftrag Amerasus übergeben soll. Dann rudert Simon über den Regenwassersee zum Stein des Abschieds, wo er seine Freunde wiedertrifft. Für eine kurze Zeit finden Simon und die Übrigen dort Schutz vor dem heraufziehenden Sturm.
Band 3: Die Nornenkönigin
tuk’ku , die Nornenkönigin, jahrtausendealt und von eiskalter Bosheit, wohnt tief im Innern des Berges Sturmspitze, fern im Norden von Osten Ard. Dort, im Brunnen der Atmenden Harfe, haust auch Ineluki , der untote Sturmkönig. Gemeinsam wollen sie ihren Plan, der die Ausrottung der Menschen in Osten Ard zum Ziel hat, in die Tat umsetzen.
Auf der Burg Hochhorst wird das Verhalten von Hochkönig Elias immer seltsamer. Wer irgend kann, verlässt seine Umgebung. Nur sein vertrauter Ratgeber, der rote Zauberpriester Pryrates , bewohnt nach wie vor den von Utuk’kus Nornen bewachten Hjeldinturm und geht dort seinen grausigen Experimenten nach. Elias’ einstiger Vertrauter, der blinde Graf Guthwulf , versucht vom Hochhorst zu fliehen, verirrt sich aber und gerät in das unterirdische Labyrinth unter der Burg. Eine kleine graue Katze hilft ihm, dort zu überleben.
Inzwischen versuchen Prinz Josua und seine Getreuen vom Stein des Abschieds aus, den Widerstand gegen Elias zu organisieren. An dem einst heiligen Ort der Sithi haben sie mit anderen Flüchtlingen und Vertriebenen die Siedlung Neu-Gadrinsett gegründet. Simon Schneelocke , jetzt fast sechzehn Jahre alt, wird für seine Tapferkeit und seine Verdienste bei der Heimholung des Schwertes Dorn von Josua zum Ritter geschlagen.
Prinzessin Miriamel und ihr Begleiter, der zweifelhafte Mönch Cadrach , befinden sich noch immer als Gefangene auf dem Schiff des Nabbanai-Grafen Aspitis. Zu ihrem Erstaunen besteht Aspitis darauf, sie zu heiraten. Cadrach warnt Miriamel vor dem Grafen.Miriamels einzige Freundin an
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