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Der Erdrutsch (German Edition)

Der Erdrutsch (German Edition)

Titel: Der Erdrutsch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer
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der Kirche gelegt. Die
war zwar hart, aber es war doch wärmer als im Auto.“
    „ Und
auch dabei haben wir dich gestört, stimmt´s?“
    Oskar nickte. „Ja, auch da habt ihr mich überrascht. Leider habe
ich dabei die Kette verloren, die mir mein Vater mal geschenkt hat.“
Er wandte sich Luise zu. „Ich wäre dir also sehr dankbar, wenn du
mir die zurückgeben würdest.“ Luise blickte ihn stumm an.
    „ Dann
habe ich den Fels gesprengt. Den Rest wisst ihr vermutlich.“ Er
blickte in die Runde.
    „ Nicht
ganz“, warf Paul ein. „Was ist mit meinem Vater? Was hat der mit
der ganzen Geschichte zu tun?“
    „ Dein
Vater? Nichts. Ich wollte den Verdacht auf ihn lenken, falls
irgendwer auf die Idee kommt, es könnte kein Unfall gewesen sein.
Deshalb habe ich einen Termin mit ihm in der Pension vereinbart, habe
mich als jemand anderes ausgegeben, habe ihm ein dickes Geschäft
vorgeschlagen. Er hat sich darauf eingelassen. Damit stand für mich
auch der Zeitpunkt des Anschlages fest.“
    „ Du
wolltest also auch meinen Vater umbringen?“, fragte Paul
fassungslos.
    „ Nein,
ich habe ihn ja dann ins Tal bestellt. Wenn irgendjemand nachgefragt
hätte, dann wäre die Frage aufgetaucht, was da los war. Er wäre in
den Verdacht geraten. Ganz einfach.“
    „ Aber
du hättest uns auch umbringen können“, warf Johan nun ein. Er war
aus seiner Erstarrung erwacht.
    „ Ja,
und das tut mir auch sehr leid. Daran hatte ich nicht gedacht. Es ist
euch doch nichts passiert?“, fragte Oskar.
    „ Nein,
nicht körperlich“, antwortete Johan. „Aber wir haben alle unter
Schock gestanden …“
    Es entstand eine Pause. Luise griff in ihre Hosentasche und gab Oskar
die Kette zurück. Langsam verließ er das Zimmer, ging über den
Flur aus der Wohnung hinaus.

47. Kapitel
    „ Bist du sicher, dass
es dir gut geht?“ Paul stand besorgt hinter Johan, der dabei war,
die kopierten Daten wieder auf seinen Computer zu ziehen.
    „ Ja,
es geht mir gut. Alles bestens“, antwortete Johan. Luise hatte sich
auf das Bett gesetzt. Sie beobachtete ihre beiden Freunde.
    „ Willst
du das wirklich veröffentlichen?“, wollte Paul weiter wissen. „Wie
soll das denn gehen? Du kannst das ja wohl kaum einfach einer Zeitung
schicken.“
    „ Keine
Sorge, mir fällt schon etwas ein.“ Johan sicherte die Datei und
fuhr den Computer runter. „Und was machen wir jetzt?“, fragte er
in die Runde.
    „ Was
meinst du?“, wunderte sich Paul.
    „ Sollen
wir ein Eis essen gehen?“ Johan erhob sich. Auch Luise stand vom
Bett auf.
    „ Klar,
gerne. Ich würde vorher gerne duschen, geht das?“, fragte Paul.
    „ Mach
das. Wir gehen schon mal raus. Ich brauche ein bisschen Bewegung.
Lass uns in einer halben Stunde im Eiscafé treffen?“
    Johan zog seine Schuhe an. Vor der Tür überlegten sie, ob sie nach
rechts oder links gehen sollten. Sie entschieden sich für rechts.
Das war ein Fehler.
    An der zweiten Straßenecke trafen sie auf Johannes und Nils. Sie
waren mit Laura und Janina unterwegs durch das Viertel. Johannes
stellte sich Johan in den Weg. Der wollte ihn ignorieren, konnte aber
nicht an der Gruppe vorbei.
    „ Wen
haben wir denn da schon wieder?“ Johannes stemmte die Hände in die
Hüften. Er betrachtete ihn mit schief gelegtem Kopf.
    „ Lass
den doch“, meinte Laura.
    Nils stand etwas abseits, beobachtete das Geschehen, sagte aber
nichts.
    „ Nein,
wir haben da noch eine Rechnung offen.“
    Johannes trat einen Schritt auf Johan zu. Der wollte ausweichen, kam
aber ins Straucheln, weil Johannes ihm ein Bein stellte. Er stolperte
gegen die rau verputzte Hauswand. Gerade wollte er sich wieder
aufrichten, da stieß die Faust zu. Sie traf ihn im Magen. Johan
krümmte sich zusammen.
    „ Johannes,
lass ihn doch einfach in Ruhe.“
    Laura wollte sich zwischen die beiden stellen. Aber Johannes schob
sie zur Seite. Nils kam nun näher, griff aber weiterhin nicht ein.
Wieder schlug Johannes zu. Nun wurde Nils doch aktiv. Er hielt
Johannes am Arm zurück.
    „ Lass
das. Er hat dir nichts getan.“
    Er drängte Johannes von Johan weg. Johan hockte schwer atmend an der
Hauswand.
    „ Das
war ja klar, dass du dich für die kleine Schwuchtel einsetzt“,
sagte Johannes. Dabei blickte er Nils an, der gerade auf Johan zu
trat, um ihm auf zu helfen. „Ich habe mir schon gedacht, dass ihr
unter einer Decke steckt. Mir sind da Dinge erzählt worden, von
eurer Klassenfahrt im Herbst …“ Nils blieb wie angewurzelt
stehen. Langsam drehte er sich zu

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