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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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erstarrten in der Bewegung. »Sehen Sie mal – der gleicht ihm doch aufs Haar!« Er hielt das Autopsiefoto hoch. Logan musste zugeben, dass er nicht ganz unrecht hatte.
    »Was ist mit der Narbe?«
    PC Rickards schaltete wieder auf Schnelldurchlauf – sehr zu DI Steels Missvergnügen. Rosa, noch mehr Rosa, umherhuschende Gestalten, und dann wieder Play : Der Priester-Handlanger nahm die Nonne von hinten, während sie sich vorne mit Mr. Bondages Erektion befasste. Rein-raus, rein-raus, rein-raus – und Pause. Mitten in der Stoßbewegung erstarrt, war die halbmondförmige Narbe deutlich zu erkennen. Rickards sah die anderen erwartungsvoll an. »Und, was meinen Sie?«
    Logan konsultierte den Obduktionsbericht. Die Narbe des Opfers war identisch mit der, die in diesem Moment den Fernsehbildschirm ausfüllte. »Er ist es – eindeutig.«
    »Und wer ist er nun eigentlich?«
    Logan hätte es nicht für möglich gehalten, doch Rickards wurde noch röter im Gesicht, als er antwortete: »Laut Nachspann heißt er Dick Longlay.«
    »Ach nee. Wer’s glaubt … ›Dick Long Lay‹? Wenn das kein Porno-Künstlername ist. Hätte sich genauso gut ›Ich hab den Größten‹ nennen können.« Sie schielte wieder auf die DVD-Hülle. »Haben Sie auch eine Adresse von dem Verein?«
    Rickards nickte, und Steel starrte ihn einen Moment lang an, ehe sie hinzufügte: »Meinen Sie vielleicht, ich kann Gedanken lesen? Also, wo treiben die Typen sich rum?« Rickards sagte es ihr, und sie grinste. »Na, dann kommen Sie mal in die Gänge! Ich würde Crocodildo Films gerne einen Besuch abstatten.«
    »Sind Sie sicher, dass wir hier richtig sind?« Steel trat zwei Schritte zurück und blickte zu dem kleinen Gewerbegebäude auf, das versteckt in einer unscheinbaren Seitenstraße der Hutcheon Street lag. Auf dem Schild an der Wand stand: ClarkRig Training Films Ltd.
    PC Rickards konsultierte noch einmal seine Notizen. »Ich denke schon. Das hier ist jedenfalls der eingetragene Firmensitz.«
    Der Empfangsbereich war mit Topfpflanzen geschmückt; an den Wänden hingen gerahmte Fotos von Bohrinseln und Menschen, die mit Sicherheitsausrüstungen posierten. In der Mitte des Raumes standen zwei große, antik aussehende Filmprojektoren auf Mahagonisockeln unter identischen Vitrinen, wie Ausstellungsstücke im Museum für Technikgeschichte. Die Empfangsdame – eine aufgedunsene Frau in den Sechzigern – legte ihr Hello! -Magazin weg und lächelte die Besucher an. »Was kann ich für Sie tun?« Sie klang wie die Mama des Jungen von nebenan, die sich am Telefon um einen vornehmen Akzent bemüht.
    Logan ließ sie seinen Dienstausweis sehen. »Wir müssten mit jemandem über …« Er brach ab, da er nicht recht wusste, wie er es anstellen sollte, sie nach Crocodildo Films zu fragen. Sie sah aus wie der Typ Frau, der sich leicht schockieren lässt. »Äh …«
    »Herrgott noch mal«, fiel Steel ein und schob sich an ihm vorbei. »Wir wollen mit jemandem über die Pornos reden.«
    » Aye ?«, meinte die Empfangsdame. Der vornehme Akzent war wie weggeblasen. »Momentchen, ich klingel mal eben beim Chef durch.« Sie tippte eine Nummer ein, es läutete ein paar Mal, dann knackte und rauschte es im Lautsprecher, und eine nicht besonders glücklich klingende Stimme sagte: » Himmel Herrgott noch mal, was ist denn jetzt schon wieder? Ich hab dir doch gesagt, dass wir mitten in der Aufnahme sind!«
    Die Empfangsdame straffte die Schultern. »Alexander Lloyd Clark! Untersteh dich, so mit deiner Mutter zu sprechen!«
    Eine Pause, und dann in resigniertem Ton: » Was kann ich für dich tun, Mutter? «
    »Hier sind drei Herrschaften, die dich sprechen möchten.«
    » Kannst du denen nicht sagen, sie sollen sich verpissen? Ich hab zu tun. Wenn sie … «
    DI Steel beugte sich über den Tresen und rief: »Es ist die Polizei.«
    Wieder eine Pause. » Mama, hast du etwa wieder auf Mithören gestellt? Wie oft muss ich dir noch sagen … «
    »Wir müssen mit Ihnen reden, Mr. Clark.«
    » Geht es um den Einbruch? Wurde aber auch allerhöchste Zeit! «
    Steel wandte sich zu Logan um und wiederholte lautlos das Wort »Einbruch?«, doch er zuckte nur mit den Achseln. »Nein, es ist wegen …«
    » Kommen Sie morgen wieder, okay? Heute hab ich keine Zeit. Lassen Sie sich einen Termin geben. Ich … «
    Steel griff ein, bevor die Empfangsdame ihren Terminkalender hervorholen konnte. »Jetzt hören Sie mir mal zu, Freundchen: Sie können uns entweder bei unseren Ermittlungen

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