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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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behilflich sein, oder ich kann Sie festnehmen und aus Ihrem Schmuddelfilmstudio aufs Revier schleifen. Liegt ganz bei Ihnen.«
    » Ach, Mist, verdammter. Okay, okay, ich komme gleich rüber ins Büro. «
    Ein breites Grinsen erschien auf Steels Gesicht. »Nein, Sie bleiben, wo Sie sind, und wir kommen zu Ihnen.«
    » Na schön, okay, wenn’s sein muss … « Er nannte ihnen eine Adresse – ein Containerdepot in Altens – und legte auf.
    Steel strahlte. »Wollte immer schon mal sehen, wie so ein Pornofilm gemacht wird. Ob sie mich wohl mal für ’ne Rolle vorsprechen lassen?«
    Altens war nicht gerade eine Touristenattraktion: ein Industriegebiet am Südrand der Stadt mit hässlichen Firmengebäuden von Ölgesellschaften, Stapelplätzen und Fastfoodbuden. Überall standen Auflieger von Sattelzügen herum, manche mit Bohrrohren beladen, andere nur mit ein paar Rollen speckigem blauen Seil. Sie fanden das Filmteam beim Dreh hinter einem Stapel der riesigen Stahlcontainer, in denen Waren zu den Bohrinseln transportiert wurden. Licht, Kamera – und erstaunlich wenig Action.
    »Wer von Ihnen ist Clark?«, rief Steel. Fast alle Anwesenden zeigten auf einen großen, kräftigen Typ mit dick gepolsterter Jacke, Wollmütze und angegrautem Kinnbart, der etwas Heißes aus einem Styroporbecher trank. Der aufsteigende Dampf wirbelte um seine kleinen, rechteckigen Brillengläser herum. Er war nicht ganz so fett wie DI Insch, aber auch nicht weit davon entfernt. Der Mann erstarrte in der Bewegung, als wäre er bei etwas Unanständigem ertappt worden, und setzte dann ein einschmeichelndes Lächeln auf.
    »Zander Clark, mit Z«, sagte er und streckte seine behandschuhte Rechte aus. »Hi. Sie sind sicher …?«
    »Die Polizei. Also …« – Steels Blick streifte die Kamera, die Scheinwerfer und die kleine Gruppe von Leuten, die sich um ein Drehbuch drängten –, »wann geht’s denn nun los mit dem Rudelbums?«
    Ein Schwall von Kaffeetröpfchen sprühte aus Zanders Mund. »Psst!« Er packte Steel am Arm und zog sie beiseite. »Wir drehen hier einen Sicherheitslehrfilm, okay? Ich will nicht, dass mein Kunde erfährt, dass ich nebenbei auch Filme für Erwachsene mache.«
    »Sind nicht gerade stolz drauf, wie? Kann ich verstehen: Ich hab einen davon gesehen.« Sie zog die James-Bondage-DVD aus der Tasche.
    »Falls es Sie interessiert«, sagte er und richtete sich zu seiner vollen Größe auf – schätzungsweise knapp eins neunzig –, »meine Filme haben in ganz Europa Preise gewonnen. Ich halte nur ganz gerne meine verschiedenen Geschäftsbereiche getrennt.«
    »Haben wohl Sorge, dass Ihr Kunde Sie fallen lassen könnte, wenn er rauskriegt, dass Sie Filmchen über Nonnen machen, die es mit Geheimagenten treiben?«
    Er funkelte sie an, doch sein Blick wirkte eher eingeschnappt als wirklich wütend. »Sie haben gesagt, Sie wollten mich sprechen?«
    »Ach ja.« Sie hielt wieder die DVD doch. »Dieser Dick Longlay – wer ist das?«
    Zander nahm ihr die Kassette ab und betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. »Jason Fettes. Ich habe ihm zu seinem großen Durchbruch verholfen.«
    »Durch einen flotten Dreier mit einer Nonne?«
    »Sagen Sie, haben Sie vielleicht ein Problem mit irgendwas? Sind Ihnen erotische Filme zu ›realistisch‹? Bloß, weil Sie in Ihrem Leben noch nie Sex hatten, müssen Sie noch lange nicht …«
    Logan schnitt ihm das Wort ab, bevor das Gespräch noch weiter unter die Gürtellinie abgleiten konnte. »Wann haben Sie Mr. Fettes das letzte Mal gesehen?«
    Der kräftige Mann schoss noch einen bösen Blick auf Steel ab und wandte ihr dann den Rücken zu. »Vor zwei Wochen – ich habe ihn herbestellt, weil wir die Tonspur für seinen letzten Film neu aufnehmen mussten. Der Sound war einfach miserabel.« Er deutete auf einen leichenblassen, gelangweilt dreinschauenden Mann mit einem Galgenmikrofon. »Ich schwöre bei Gott, ich schmeiß die alte Bohnenstange raus, wenn der Typ sich nicht bald mal am Riemen reißt.«
    »Jason.«
    »Ach so, ja, richtig. Genau. Ich arbeite ziemlich viel mit ihm. Er hat in James Bondage mitgespielt, in der Fortsetzung Gummifinger , dann in ein paar Filmen über einen Klempner – na ja, da kommt man nicht drum herum, nicht wahr? Ist irgendwie Tradition. Harriet Potter und die Kammer der Sünde, Schneeflittchen und natürlich Crocodildo Dundee . Dafür habe ich den Porno-Oscar in der Kategorie Bester Film bekommen.« Er platzte fast vor Stolz. »Und in meinem neuen Film ist er

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