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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Rickards in die Arme, ehe er irgendwelchen Schaden anrichten konnte. Der Constable griff sich zwei gute Händevoll Jacke, um zu verhindern, dass der Junge ausbüxte. Das Mädchen, das nun nicht mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, schlich sich davon.
    »Peter, nicht wahr?«, fragte Logan den Jungen, der sich mit aller Kraft loszureißen versuchte. »Hast du auch ein Messer in der Tasche, wie dein Kumpel Sean?«
    Das Gesicht des Kleinen war noch genauso hässlich, seine Miene genauso bockig wie letzten Freitag im Vernehmungsraum. Ein Mitglied von Seans gemeingefährlicher Zwergenbande. »Mein Dad sagt, ich muss euch Schweinen gar nix sagen.«
    »Gut, dann halt einfach den Mund, während wir dich durchsuchen.«
    Das Zappeln wurde heftiger, und Rickards musste fester zupacken, während der Junge aus Leibeskräften » POLIZEIBRUTALITÄT !« brüllte. »Ihr dürft mich nicht filzen! Ich hab nix getan!«
    »Ich habe Grund zu der Annahme, dass du eine versteckte Waffe trägst. Das bedeutet, dass ich sehr wohl berechtigt bin, dich zu durchsuchen. Wir können …«
    »Er hat mir an den Arsch gefasst!« Er wand sich und drehte den Kopf zu PC Rickards um. »Das ist ’n Perverser! KINDESMISSBRAUCH !«
    »Halt die Klappe, und leer deine Taschen.«
    »Ihr kommt euch wohl supertoll vor, was? Aber Sean hat euch den Arsch versohlt! Und sobald dieser Scheißkinderschänder mich loslässt, versohl ich euch auch den Arsch!«
    »Deine Eltern müssen ja so was von stolz sein auf dich. Halten Sie ihn fest.« Logan fing mit der Jacke an: ein iPod, eine tragbare Spielkonsole, eine Tüte Chips und ein Handy. »Was haben wir denn hier?« Logan klappte das Handy auf und schaltete es ein. Auf dem Display erschien ein Foto von einer nackten Frau. Die Tastatur war nicht gesperrt. »Hast du eine Quittung dafür, Peter? Oder ist es vielleicht gestohlen?«
    »Leck mich!«
    Logan klickte das Telefonbuch an und scrollte sich durch, bis er gefunden hatte, was er suchte: Sean – Handy . Das Mobiltelefon, von dem seine Eltern Stein und Bein geschworen hatten, dass er es nicht besaß. Logan drückte die Verbindungstaste, hielt sich den Apparat ans Ohr und hörte zu, wie es klingelte – und klingelte und klingelte und klingelte und …
    » Pete ?«
    »Nein. Erinnerst du dich an mich, Sean?«
    Der Junge in Rickards’ Armen zappelte und wand sich und rief: »Es sind die Bullen, Sean! Verdammt, es ist die Polizei, Mann!«
    Schweigen am anderen Ende. Nicht die Stille einer toten Leitung, sondern die von jemandem, der wahnsinnige Angst hat und möglichst lautlos zu atmen versucht.
    »Sean, die Polizistin, die du verletzt hast, wird durchkommen. Du kannst nach Hause kommen.«
    »Scheiße, hör nicht auf ihn, Sean! Lass dich nicht …« Rickards hielt dem Jungen den Mund zu.
    Noch mehr lautloses Atmen.
    »Deine Eltern machen sich Sorgen um dich, Sean.«
    » Ich … «
    Logan wartete darauf, dass er noch mehr sagte, doch er wurde enttäuscht. »Komm schon, Sean, sag mir, wo du bist, dann kommen wir dich holen. Es wird alles gut.« Er ließ eine lange Pause verstreichen. Immer noch nichts. Er musste es anders versuchen. »Du hast es lange für dich behalten, nicht wahr, Sean? Was ist vor sechs Monaten passiert?« Er hörte, wie Sean die Luft durch die Zähne einsog. »Willst du nicht mit jemandem darüber reden?«
    Und dann war die Leitung tot.
    Logan klappte das Handy zu und wies Rickards an, die Hand vom Mund des Jungen zu nehmen. »Wo ist er?«
    Seans Kumpel funkelte ihn wütend an. »Das sag ich meinem Vater! Und den Lehrern! Ihr seid erledigt! Die werden euch feuern und …«
    »Er hat sich aus dem Staub gemacht, nicht wahr? London? Edinburgh?«
    Ein verschlagener Ausdruck glitt über die Züge des Jungen, und er antwortete: »Ja. Ja, er ist abgehauen. Nach London. Ihr werdet ihn nie finden.«
    Die ersten Glockenschläge der St. Nicholas Kirk hallten durch die kalte Morgenluft. Es war neun Uhr, Unterrichtsbeginn, und die Kinder begannen auf den Eingang zuzuströmen. Logan notierte sich Seans Nummer und warf dem verdrossen dreinschauenden Jungen sein Handy zu, während er Rickards aufforderte, ihn loszulassen. Der Achtjährige hechtete nach dem Handy und erwischte es gerade noch, bevor es auf dem Gehsteig landete.
    Sie gingen zum Wagen zurück. Logan ließ sich in den Beifahrersitz sinken und wies Rickards an, am Kreisverkehr zu wenden und Seans Freunde im Auge zu behalten. Er rechnete damit, dass einer von ihnen sofort losrennen und dem

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