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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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achtjährigen Mörder einen Besuch abstatten würde. Aber einer nach dem anderen schlurften sie durch das Tor und verschwanden im Schulgebäude.
    »Verdammt.« Logan runzelte die Stirn und sah aus dem Fenster, während sie langsam an der Schule vorbeifuhren. Insch oder Steel? Insch oder Steel … »Okay«, sagte er, da ihm keine der beiden Alternativen sonderlich gefiel. »Zurück ins Präsidium.«
    Constable Rickards schien entsetzt. »Aber der Inspector …«
    »Ich weiß. Er wird im Dreieck springen. Sie lassen mich raus und fangen dann schon mal an, die Teppichläden abzuklappern. Ist ja nicht so, als würden Sie das nicht allein hinkriegen, oder?«
    »Nein, das nicht …«
    »Und dann können Sie auch gleich Macintyres Alibi überprüfen.« Logan kramte die Notizen hervor, die er sich gestern im Haus des Fußballers gemacht hatte – die Namen des Pubs und des Imbisses – und gab sie Rickards. »Aber wenn Sie etwas rausfinden, rufen Sie zuerst mich an!« Und mit etwas Glück würde Insch nie erfahren, dass Logan ihn wegen DI Steel hatte sitzen lassen.

22
    »Was soll das heißen, Sie haben mit ihm geredet?« Steel sah aus, als ob jemand versucht hätte, ihr die Haare mit einem Frettchen zu kämmen. Sie saß hinter ihrem Schreibtisch, Kippe im Mundwinkel, die Füße hochgelegt, und ließ beim Sprechen einen feinen Ascheregen wie Schuppen auf ihre Bluse niedergehen.
    Logan grinste. »Ich habe einen von seinen kleinen Freunden gefilzt – er hatte Seans Nummer in seinem Handy gespeichert.«
    Steels Miene verfinsterte sich. »Seine blöden Eltern haben Stein und Bein geschworen, dass er keins hat!«
    »Und er ist auch noch in Aberdeen. Der Junge hat behauptet, Sean wäre nach London durchgebrannt, aber er ist kein so guter Lügner, wie er glaubt.« Er zog den Zettel aus der Tasche, auf dem er Seans Handynummer notiert hatte, und reichte ihn über den Schreibtisch.
    »Sie sind ein Schätzchen …« Steel griff nach dem Telefon und begann zu wählen. Schweigend hörte sie zu, wie es klingelte, und legte dann auf. »Mailbox.«
    »Ich schätze mal, dass er nur noch Anrufe von Nummern annehmen wird, die er kennt. Aber jetzt können wir …«
    Steel wählte schon wieder – diesmal rief sie die Leitstelle an und ordnete eine GSM-Ortung von Seans Handy an. Sie legte eine Hand über die Sprechmuschel. »Sagen Sie in der Einsatzzentrale Bescheid: Sämtliche Teams sollen sich in Bewegung setzen nach …« – eine kurze Pause, während sie auf die Information wartete – »… Craigiebuckler.« Ein kleines Wohngebiet im Westen der Stadt, zwischen Rubislaw und Mannofield. »Hazledean Road!« Sie knallte den Hörer auf die Gabel. »Wir haben ihn!«
    Die Ortung einer Person über deren Mobiltelefon war nicht hundertprozentig genau, aber immerhin hatten sie Sean Morrison auf fünfzig Meter genau eingekreist. An beiden Enden der ruhigen Straße war je ein Streifenwagen postiert, und weitere Teams sperrten die umliegenden Straßen ab, für den Fall, dass Sean über die Gärten auszubüxen versuchte. Ein Team von zwanzig Uniformierten klapperte unterdessen die Häuser ab. Diesmal würde er nicht entkommen.
    Steel marschierte auf dem Gehsteig auf und ab und kratzte sich nervös an der Schulter, während die Meldungen der Suchteams eingingen. Nichts, nichts, nichts, nichts – »Inspector!« Ein Constable winkte ihr von einer offenen Haustür aus zu, nur wenige Meter die Straße hinauf.
    Sofort stürmte sie auf ihn zu, ihre Miene hoffnungsfroh. »Haben Sie den kleinen Mistkerl gefunden?«
    Er schüttelte den Kopf und hielt einen transparenten Beweismittelbeutel mit einem Handy hoch. »Er ist nicht hier.«
    Drinnen fanden sie ein fürchterliches Durcheinander vor: Chipstüten, Comics, schmutzige Teller und Tassen, halbleere Konservendosen, Verpackungen von Mikrowellen-Fertiggerichten, die Überreste der geplünderten Hausbar, die in einem Haufen unter dem Fenster herumlagen … und kein Sean Morrison. Sie stellten die Bude auf den Kopf, sahen in jedem Schrank und unter jedem Bett nach, auf dem Dachboden und schließlich auch noch in dem großen Schuppen im Garten.
    Steel stand mitten auf dem Rasen und fluchte. »Wo zum Teufel steckt er?«
    »Sieht aus, als wäre er durchs Badfenster im ersten Stock eingestiegen.« Logan zeigte ihr die Schrammen am Holzrahmen und die Kratzer im Lack um den Riegel herum. »Ernährt hat er sich von zollfreiem Schnaps und Mikrowellenpizzas und allem, was er sonst noch im Tiefkühlfach finden konnte.«
    »

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