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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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MIST !« Steel versetzte einem Plastikkipplaster einen solchen Tritt, dass er quer über den Rasen flog und in den Zaun krachte. »Wenn Sie sich heute Morgen einfach nur die verdammte Nummer notiert hätten, anstatt ihn anzurufen, dann wäre er noch hier, Mann!«
    »Ich konnte doch nicht wissen, dass er abhauen würde!« Logan wich in Richtung Haus zurück, aber sie folgte ihm und stieß dabei in einem fort Verwünschungen aus.
    »War doch klar, dass er abhaut, Mensch! Ticken Sie noch richtig, oder was?«
    Logan hatte inzwischen die Küchentür erreicht. »Ohne mich wüssten wir doch überhaupt nicht, dass er hier gewesen ist!«
    »Unterstehen Sie sich, die Tatsachen so zu verdrehen!« Sie folgte ihm ins Haus. Die Einbauküche war mit Essensresten versaut und mit leeren Verpackungen übersät.
    Eine Granitarbeitsplatte hemmte Logans Rückzug. »Hören Sie, es ist ja nicht so, als hätte ich es mit Absicht …« Er hielt inne, als sein Blick auf einen geöffneten Becher Seedy-Sanchez-Instant-Nudelsuppe fiel, der neben dem Toaster stand. Der Inhalt war zu einer zähen Masse erstarrt. Logan griff nach dem Becher – er war noch warm.
    »Vier volle Tage suchen wir schon nach dem kleinen Mistkerl, und Sie …«
    »Er kann noch nicht lange weg sein.« Logan drückte Steel die Nudelsuppe in die Hand und kippte den Inhalt des Wasserkochers ins Spülbecken. Dampf stieg auf, als das heiße Wasser über das schmutzige Geschirr schwappte. »Als Sie anriefen, hat er die Nummer nicht erkannt. Er hat das Handy liegen lassen und die Beine in die Hand genommen.«
    Steel glotzte den Suppenbecher in ihrer Hand an. Logan hatte ihr offenbar gründlich den Wind aus den Segeln genommen. Sie schwieg eine Weile betreten. »Tja … hmm …« Sie warf den Becher in die verdreckte Spüle und ließ sich gegen den Kühlschrank sinken. »Tut mir leid.« Sie rieb sich die Stirn. »Scheiße … ich hab wirklich geglaubt, dass wir ihn diesmal schnappen würden …« Ein Seufzer. »Mensch, Laz, meine ganzen verfluchten Ermittlungen treten total auf der Stelle. Ich bin die Königin der Versager.« Sie stöhnte. »Wie soll ich das bloß dem Herrgott verklickern?«
    Während die Uniformierten einer nach dem anderen das Haus verließen, warf Logan noch einen letzten Blick ins Wohnzimmer. Sean Morrison hatte wie ein wildes Tier gehaust – er war in ein fremdes Haus eingebrochen und hatte sich dort eingenistet. Wer immer die Besitzer waren, ihnen stand eine ziemlich unangenehme Überraschung bevor, wenn sie nach Hause kamen. Über dem Kamin hing ein großes gerahmtes Foto – Vater, Mutter und zwei Komma vier Kinder plus ein Golden Retriever. Die Kinder trugen die bekannte Uniform der Robert-Gordon-Grundschule, dunkle Blazer und graue Flanellhosen. Seans Schule. »Woher hat er es gewusst?«
    »Sind Sie immer noch hier?« DI Steel stand mit deprimierter Miene in der Diele und fummelte wieder mal an ihrer Schulter herum. »Diese verfluchten Nikotinpflaster … einen Scheißdreck bringen die …«
    »Woher hat Sean gewusst, dass er hier sicher sein würde? Schauen Sie sich doch um: Er hat tagelang hier gehaust. Was hätte er gemacht, wenn die Familie zurückgekommen wäre?«
    »Was ist?«
    Logan grinste. »Ich glaube, ich weiß, wie wir ihn wiederfinden können.«
    Sie standen draußen in der Sonne. Steel trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, während Logan sich am Telefon von Gary die Liste der Namen und Adressen durchgeben ließ. Schließlich dankte Logan dem Sergeant und legte auf. »Mr. und Mrs. Struther«, informierte er Steel und deutete auf das Haus, das sie gerade verlassen hatten. »Sie sind mit den Kindern für vierzehn Tage nach Alicante geflogen. Ihr Ältester ist in Seans Klasse. Laut Auskunft der Schule machen noch drei andere Familien Ferien während des Schuljahrs: MacKenzie, Duncan und Burnett. Sean bricht in Häuser ein, von denen er weiß, dass sie leer stehen, sodass er ungestört die Bar und die Tiefkühltruhe plündern kann.«
    Steel schloss die Augen und hob das Gesicht zu dem hohen, blauen Himmel. »Oh, Gott sei Dank«, stieß sie hervor.
    Logan sah auf seine Uhr. »Wir haben eine Adresse in Rosemount, eine in Cults und eine in Kingswells. Kingswells ist zu weit weg, um zu Fuß hinzukommen, und in allen Bussen hängt schließlich sein Foto. Cults käme in Frage, ist aber ein ganz schöner Fußmarsch. Rosemount ist nur fünfzehn Gehminuten von hier.«
    »Stimmt, es sei denn, er hat ein Fahrrad geklaut.« Steel zückte ihr

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