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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Mischpults drehte. Er blickte nicht einmal auf, als Logan und Rickards eintraten. »Einen Moment noch … das ist eine wichtige Szene …«
    »Wann treten denn die nackten Wikingerinnen auf?«
    Der kräftige Mann drückte auf einen Knopf, und die Gestalten auf dem Bildschirm erstarrten in der Bewegung. »Gar nicht«, sagte er, während er den Film zurückspulte und auf Play drückte. Gebannt betrachtete er das fertige Produkt. »Perfekt!« Er belohnte sich mit einer großen Gabel voll Stovies und redete kauend weiter. »Das da ist Sicher ist sicher! Anleitung zum richtigen Umgang mit Containern . Viele geben sich gar nicht erst mit Sachen wie Plot und Erzählstruktur ab, wenn sie so etwas drehen, sondern reihen nur stumpfsinnig Szenen aneinander. ›Tun Sie dies nicht, tun Sie jenes nicht‹ … Meine Sicherheitsfilme haben ein Thema und einen Subtext. Deswegen gewinnen sie auch Preise.«
    »Ja …« Logan nahm Rickards eine der antiken Filmdosen aus der Hand. »Wir wollten Sie fragen, ob Sie das hier wiedererkennen.«
    Zander bekam große Augen. » Des Butlers Rache ! Sie haben das Schwein geschnappt!« Er beugte sich vor und riss dem Constable die zweite Dose aus der Hand. »Und Ausgelassene Spielchen !« Er hielt inne und sah ein wenig verwirrt drein. »Und was ist mit Kitty-Cat Katy und den ganzen anderen Sachen?«
    » Kitty-Cat …?«
    » Katy. Eine Frau im Katzenkostüm, die sich selbst ableckt. Eine dieser alten viktorianischen Zirkusnummern. Schlangenmenschen-Pornografie von 1898. Sehr, sehr selten.« Er drückte die Filme an die Brust, als wären es seine Babys. »Sie haben sie doch, oder nicht? Die restlichen gestohlenen Sachen?«
    »Wir ermitteln derzeit noch in verschiedene Richtungen.« Das hieß normalerweise »Wir haben keinen blassen Schimmer«, aber es war ganz nett, den Satz zur Abwechslung mal mit einiger Berechtigung anbringen zu können. »Wir müssen die Filme noch eine Weile als Beweismittel behalten«, setzte er hinzu. Zander machte ein langes Gesicht. »Aber Sie bekommen sie wieder.«
    Der Regisseur nickte. »Wenigstens haben Sie sie gefunden … Warten Sie mal …« Er eilte geschäftig hinaus in den Empfangsbereich und kam mit zwei DVD-Hüllen zurück. »Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil Sie letztes Mal keine gekriegt haben. Hier: Das Beste, was ich je gemacht habe.« Auch Rickards bekam sein eigenes Exemplar – von Crocodildo Dundee.
    Logan drehte das Ding in den Händen – und da, in Schmierenkomödiantenpose hinter den langen, sonnengebräunten Beinen der Heldin – war Jason Fettes, verkleidet als Gangster. Und das war der eigentliche Grund ihres Besuchs. »Sie haben uns gar nicht gefragt, was er getan hat.«
    »Wer?« Zanders Lächeln verrutschte ein wenig.
    »Jason Fettes alias Dick Longlay – Sie haben uns nicht gefragt, was er getan hat.«
    »Nein?«
    »Sie wussten es, nicht wahr?« Logan steckte die DVD in die tiefe Tasche seines Mantels, lehnte sich gegen das Mischpult, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ Zander in den Genuss von DI Inschs patentierter Schweigetechnik kommen.
    »Ich … nun ja … Es kommt ganz darauf an, was Sie unter ›wissen‹ verstehen … Ich meine …« Er räusperte sich. »Sehen Sie, ich wusste, dass Jason auf andere Sachen steht. Das ist alles! Ich wusste nicht, dass er tot ist und so. Wenn ich an einem Film arbeite, vergesse ich oft alles um mich herum.«
    »Andere Sachen – wie etwa SM?«
    Die Röte schoss Zander in die Wangen. »Er hat sich … verkauft. Seinen Körper.«
    »Ach ja?«
    Ein zappeliges Nicken. »Er wollte unbedingt nach Hollywood gehen und versuchen, als richtiger Schauspieler Karriere zu machen. Hat auch an einem eigenen Drehbuch gearbeitet … Sie würden staunen, wie viele Leute mit einem echten Pornostar ins Bett gehen wollen, sogar in Aberdeen.« Eine unbehagliche Pause. »Die Leute haben uns über die Crocodildo-Website angemailt.«
    Logan schwieg weiter und beobachtete, wie Zander Clark, der Pornoproduzent, allmählich ins Schwitzen geriet.
    »Ich … ich war nicht sein Zuhälter, falls es das ist, was Sie denken! Ich hatte nie irgendetwas damit zu schaffen! Wir haben das alles als Fanpost behandelt und einfach weitergeleitet. Wirklich!«
    »Und haben Sie die Mails aufgehoben?«
    »Nein! Nichts. Alles gelöscht. Es hatte nichts mit mir oder der Firma zu tun. Wenn Jason sich ein bisschen was dazuverdienen wollte, indem er mit irregeleiteten älteren Damen schlief, dann war das seine Sache …« Er

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