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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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tragen, Lord Katorn ...«
    »Ihr habt mein tiefstes Mitgefühl.«
    Ich wandte mich ab. Ich war nahe daran gewesen, einen Narren aus mir zu machen - fast hatte ich Katorn um Gnade gebeten, indem ich meine Probleme als Schonungsgrund angab.
    »Vielen Dank, Lord Katorn«, sagte ich kalt. Das Schiff bewegte sich um eine Flußbiegung, und ich glaubte, weit voraus das Meer sehen zu können. »Ich bin dankbar für Euer Verständnis.« Ich schlug mir ins Gesicht. Das Schiff trieb durch eine Mückenwolke, die über dem Wasser hing. »Diese Insekten sind äußerst lästig, nicht wahr?«
    »Vielleicht wäre es besser, Ihr würdet ihnen nicht erlauben, Euch für ihre Zwecke zu benutzen, mein Lord«, erwiderte Katorn.
    »Wirklich, ich glaube, Ihr habt recht, Lord Katorn. Ich werde nach unten gehen.«
    »Guten Morgen, mein Lord.«
    »Guten Morgen, Lord Katorn.«
    Ich ließ ihn an Deck stehen, wo er mürrisch nach vorn starrte.
    Unter anderen Umständen, dachte ich, würde ich diesen Mann töten.
    Wie es aussah, schien es mir immer wahrscheinlicher, daß er sein Bestes tun würde, um mich zu töten. Ich fragte mich, ob Rigenos recht hatte und Katorn zweifach eifersüchtig auf mich war. Neidisch auf meinen Ruf als Krieger. Neidisch auf Iolindas Liebe zu mir.
    Ich wusch mich und kleidete mich in meine Rüstung und verschloß mich diesen fruchtlosen Überlegungen. Wenig später hörte ich den Ausguck rufen und ging an Deck, um nachzusehen, was sein Ruf bedeutet hatte.
     
    Noonos war in Sicht. Wir alle drängten uns an der Reling, um einen Blick auf diese berühmte Stadt zu erhaschen. Der Glanz der Türme blendete uns fast, denn sie waren tatsächlich mit Juwelen besetzt. Die Stadt loderte vor Licht - ein großes, weißes Meer, betupft mit hundert anderen Farben - , grün und violett und rosa und flieder und ocker und rot - alle tanzten in dem helleren Schein von einer Million Juwelen.
    Und hinter Noonos lag die See - eine stille See, die im Sonnenschein leuchtete.
    Als Noonos näher rückte, verbreiterte sich der Fluß, bis klar erkennbar war, daß er an dieser Stelle ins Meer mündete. Die Ufer entfernten sich immer weiter, und wir hielten uns nach Steuerbord, denn das war das Ufer, auf dem Noonos erbaut war. Es gab andere Städte und Dörfer an den bewaldeten Hängen über der Flußmündung. Einige waren sehr malerisch, aber alle wurden von der Hafenstadt überstrahlt, der wir uns jetzt näherten.
    Seevögel flogen krächzend um unseren Topmast und ließen sich mit lautem Flügelschlagen auf dem Tauwerk nieder, wo sie scheinbar um die besten Plätze stritten.
    Der Schlag der Ruder wurde langsamer und ging in eine Rückwärtsbewegung über, als wir in den Hafen einliefen. Die stolzen Schiffe hinter uns, ließen die Anker fallen. Sie würden uns später folgen, wenn der Lotse kam, um ihnen die Liegeplätze anzuweisen.
    Unsere Schwesterschiffe zurücklassend, ruderten wir langsam nach Noonos hinein, mit den aufgezogenen Bannern von König Rigenos und Erekose - ein silbernes Schwert in schwarzem Feld.
    Und wieder begann der Jubel. Von Soldaten in Lederrüstungen zurückgehalten, verrenkten sich die Massen die Hälse, um uns von Bord gehen zu sehen. Und dann, als ich den Steg hinunterschritt und auf die Pier trat, erhob sich ein an- und abschwellender Gesang, der mich zuerst überraschte, als ich bemerkte, welches Wort sie riefen. »Erekose! Erekose! Erekose! Erekose!«
    Ich hob meinen rechten Arm zum Gruß und geriet beinahe ins Taumeln, als der Lärm sich steigerte, bis er buchstäblich ohrenbetäubend war. Ich konnte mich kaum soweit beherrschen, mir nicht die Ohren zuzuhalten!
    Prinz Bladagh, Fürst von Noonos, begrüßte uns mit geziemender Förmlichkeit und las eine Rede vor, von der wegen des Lärms kein Wort zu verstehen war, und dann wurden wir durch die Straßen zu den Quartieren begleitet, die wir während unseres kurzen Aufenthaltes in Noonos benutzen sollten.
    Die Juwelentürme waren keine Enttäuschung, obwohl die darunterliegenden Häuser einen gewaltigen Gegensatz darstellten. Viele von ihnen waren wenig besser als Hütten. Es war klar zu erkennen, woher das Geld kam, um die Türme mit Rubinen, Perlen und Smaragden zu überziehen .
    In Necranal war mir dieser große Unterschied zwischen Arm und Reich nicht aufgefallen. Entweder war ich zu überwältigt von all dem Neuen gewesen, oder die Königsstadt gab sich große Mühe, die Armenviertel zu verbergen, wenn es überhaupt welche gab.
    Aber hier waren auch die zerlumpten

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