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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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besonders in diesem letzten Jahr, denn die Menschheit folgte einem grimmeren Eroberer, den sie mit Ehrfurcht betrachtete.
    Toter Erekose, so nannten sie mich - das rächende Schwert der Menschheit.
    Mir war es gleich, wie sie mich nannten - Mörder, Blutvergießer, Berserker - , denn meine Träume quälten mich nicht mehr, und mein Ziel rückte näher und näher.
    Dann kamen wir an die letzte unverteidigte Festung der Alten.
    Danach zog ich die Truppen wie an einem Seil hinter mir her. Ich führte sie zu der größten Stadt Mernadins, bei der Ebene des Schmelzenden Eises. Arjavhs Hauptstadt - Loos Ptokai.
    Endlich erblickten wir ihre ragenden Türme vor einem roten Abendhimmel. Aus Marmor und schwarzem Granit erbaut, erhob sie sich mächtig und scheinbar unverwundbar über uns. Aber ich wußte, daß wir sie nehmen würden.
    Immerhin hatte ich Arjavhs Wort dafür. Er hatte mir gesagt, daß wir siegen würden.
     
    Die Nacht, nachdem wir unser Lager vor den Mauern Loos Ptokais aufgeschlagen hatten, verbrachte ich in meinem Sessel und starrte brütend in die Dunkelheit, weil ich nicht schlafen konnte. Das gab es sonst nicht. Gewöhnlich lag ich um diese Zeit längst im Bett und schnarchte bis zum Morgengrauen, erschöpft vom Morden.
    Aber in dieser Nacht mußte ich nachdenken.
    Und dann, in der Dämmerung des nächsten Tages, mein Gesicht so kalt wie Stein, ritt ich unter meinem Banner vor die Stadt, wie ich einst in das Lager der Alten geritten war, einen Herold zur Seite.
    Wir kamen dicht an das Haupttor von Loos Ptokai heran, bis wir angegriffen wurden. Die Alten blickten zu uns herab.
    Mein Herold hob seine goldene Trompete an die Lippen, und ihr unheimlicher Ruf hallte zwischen den schwarzen und weißen Türmen der Stadt.
    »Prinz der Alten!« rief ich mit meiner toten Stimme. »Arjavh von Mernadin, ich bin gekommen, um Euch zu töten.«
    Dann erschien Arjavh auf den Zinnen über dem großen Haupttor. Er blickte auf mich nieder, Trauer in seinen fremdartigen Augen.
    »Seid gegrüßt, alter Feind«, rief er. »Euch steht eine lange Belagerung bevor, bis ihr diese unsere letzte Festung stürmen könnt.«
    »Das mag sein«, erwiderte ich, »aber stürmen werden wir sie.«
    Arjavh schwieg eine Weile. Dann sagte er: »Einst kamen wir überein, eine Schlacht nach den Gesetzen Erekoses auszutragen. Ist es Euer Wunsch, auch diesmal die Bedingungen auszuhandeln?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir werden nicht aufhören, bis jeder einzelne Eures Volkes erschlagen ist. Ich habe einen Eid geschworen, die Erde von Eurer Rasse zu befreien.«
    »Dann«, sagte Prinz Arjavh, »lade ich Euch ein, Loos Ptokai als mein Gast zu betreten und hier etwas zu ruhen. Ihr scheint der Ruhe zu bedürfen.«
    Bei diesen Worten mußte ich mich bezähmen, aber dann lachte mein Herold spöttisch. »Ihre Niederlagen haben sie einfältig gemacht, Herr, wenn sie glauben, Euch mit einer solch durchsichtigen List täuschen zu können.«
    Aber inzwischen war mein Hirn zu einem Schlachtfeld widerstreitender Gefühle geworden. »Schweig!« befahl ich dem Herold. Ich holte tief Atem.
    »Nun ...?« rief Arjavh.
    »Ich nehme an«, sagte ich hohl. Und dann fügte ich hinzu: »Ist die Lady Ermizhad bei Euch?«
    »Allerdings - und sie ist begierig, Euch wiederzusehen.« Arjavhs Stimme hatte einen fremden Klang, als er diese letzte Frage beantwortete. Vielleicht hatte der Herold recht. Arjavh liebte seine Schwester, das wußte ich.
    Vielleicht war sich Prinz Arjavh meiner Zuneigung für seine Schwester bewußt. Eine Zuneigung, die ich mir nicht eingestand, die aber zu meinem Entschluß beitrug, Loos Ptokai zu betreten.
    Der Herold sagte bestürzt: »Mein Lord, sicher meint Ihr das nicht im Ernst? Sobald sich die Tore hinter Euch schließen, wird man Euch töten. Früher einmal gab es Gerüchte, daß Ihr und Prinz Arjavh -obwohl Feinde - große Wertschätzung füreinander empfunden hättet, aber nach der Vernichtung, die Ihr über Mernadin gebracht habt, wird er Euch sicherlich töten lassen. Wer würde das nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich befand mich in einer neuen, ruhigeren Stimmung. »Er wird es nicht«, antwortete ich, »dessen bin ich sicher. Und auf diesem Weg habe ich die Möglichkeit, die Stärke der Alten zu schätzen. Das kann uns nützlich sein.«
    »Aber auch verhängnisvoll, wenn Ihr sterben solltet .«
    »Ich werde nicht sterben«, sagte ich, und all die Wildheit, der Haß, die wahnwitzige Kampfeswut, schienen aus mir herauszuströmen, als ich

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