Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
sie!«
»Du schwörst es? Du schwörst es?«
»Ich schwöre es. Und wenn der letzte der Alten gestorben ist. Wenn die ganze Welt uns gehört, dann werde ich sie dir bringen und wir werden heiraten.«
Sie nickte. »Sehr gut, Erekose. Ich sehe dich später.« Sie huschte eilig aus dem Zimmer.
Ich nahm das Schwert ab und schleuderte es unbeherrscht auf den Boden. Ich verbrachte die nächsten Stunden damit, gegen die Qual in meinem Herzen zu kämpfen.
Aber ich hatte den Schwur ausgesprochen.
Bald wurde ich kalt. Ich meinte, was ich gesagt hatte. Ich würde die Alten vernichten. Die Welt von ihnen befreien. Mich selbst von diesem endlosen Aufruhr in meinem Hirn befreien.
XXII
DAS MORDEN
Je mehr ich mich von einem Menschen in eine Maschine verwandelte, desto seltener plagten mich die Träume. Fast schien es mir, als hätten sie mich in diese willenlose Rolle gezwungen und daß sie mich, solange ich ein Geschöpf ohne Reue und Gewissen blieb, mit ihrem Ausbleiben belohnen würden. Ließ ich erkennen, daß ich ein normales menschliches Wesen war, würden sie mich mit ihrer Wiederkehr bestrafen.
Aber das ist nur ein Gedanke. Und er kommt der Wahrheit wahrscheinlich nicht näher als jeder andere. Man hätte auch sagen können, daß ich mich der Läuterung näherte, die mich von meiner Doppelseele befreien würde, meine Alpträume vertreiben.
In dem Monat, den ich damit verbrachte, Vorbereitungen für den großen Krieg gegen die Alten zu treffen, sah ich nur wenig von meiner Verlobten, und schließlich besuchte ich sie gar nicht mehr, sondern konzentrierte mich auf die Pläne für die Schlachten, die wir schlagen mußten.
Ich entwickelte das vollkommen beherrschte Gehirn eines Soldaten. Ich gestattete keinem Gefühl, weder Haß noch Liebe, mich zu beeinflussen.
Ich wurde stark. Und in meiner Stärke wurde ich wahrhaftig unmenschlich. Ich wußte, daß die Menschen es bemerkten - aber sie sahen in mir auch die Fähigkeiten eines großen Heerführers und, obwohl sie alle meine Gesellschaft mieden, waren froh, daß Erekose sie führte.
Arjavh und seine Schwester waren zu ihren Schiffen zurückgekehrt und in ihr eigenes Land gesegelt. Ohne Zweifel warteten sie jetzt auf uns und trafen Vorbereitungen für die nächste Schlacht.
Wir blieben bei unserem ursprünglichen Plan und waren schließlich bereit, zu den Äußeren Inseln am Weltende zu segeln. Dem Tor zu den Geisterwelten. Wir waren entschlossen, das Tor zu schließen.
Dann segelten wir.
Es war eine lange und mühselige Reise, bis wir endlich die düsteren Klippen der Äußeren Inseln sichteten und uns auf die Invasion vorbereiteten.
Roldero war bei mir. Aber es war ein grimmiger, schweigsamer Roldero, der sich selbst - wie ich auch - zu einem Werkzeug des Krieges gemacht hatte.
Vorsichtig segelten wir in den Hafen, aber es schien, daß die Alten von unserem Kommen erfahren und ihre Städte verlassen hatten. Diesmal gab es keine Frauen und keine Kinder. Nichts, außer einer Handvoll der Alten, die wir töteten. Und auch die Halblinge zeigten sich nicht. Arjavh hatte die Wahrheit gesagt, als er behauptete, die Tore würden sich schließen.
Wir zerfetzten die Städte zu Trümmern, wir brannten und plünderten, weil es dazugehörte, aber ohne Lust. Wir folterten unsere Gefangenen, um die Bedeutung für diese Verlassenheit herauszufinden, aber heimlich wußte ich den Grund. Die Hochstimmung unserer Truppen verkehrte sich ins Gegenteil, und obwohl wir kein Gebäude unversehrt ließen und keinen der Alten verschonten, hatten sie das Gefühl, um etwas betrogen worden zu sein - wie ein feuriger Liebhaber von einem keuschen Mädchen um die Erfüllung betrogen wird.
Und, weil die Alten sich weigerten, ihnen eine gewaltige Schlacht zu liefern, wuchs der Haß unserer Männer auf die Alten noch mehr.
Als unsere Arbeit auf den Äußeren Inseln getan war, jedes Gebäude eine Ruine, jeder Alte ein Leichnam war, segelten wir ohne Aufenthalt weiter nach Mernadin und ankerten vor Paphanaal, das immer noch von unseren Streitkräften unter Lord Katorn besetzt wurde. Aber in der Zwischenzeit war König Rigenos zu ihnen gestoßen und erwartete unsere Ankunft. Wir brachten die Truppen an Land und marschierten nach Mernadin hinein.
Ich kann mich nur an wenige Vorfälle genau erinnern. Die Tage flossen ineinander, und wohin wir auch gingen, töteten wir die Alten. Es schien, daß keine ihrer Festungen unserem grimmigen Ansturm widerstehen konnte ...
Ich war unermüdlich im
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