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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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nur eine Frage der Zeit, bis ihr unser Loos Ptokai erobert.«
    Diesmal mied ich seinen eindringlichen Blick und nickte nur.
    »Und - ihr ...« Er verstummte.
    Ich wurde ungeduldig. Viele Gefühle tobten in mir. »Mein Schwur ...« erinnerte ich ihn. »Ich muß tun, was ich geschworen habe zu tun, Arjavh.«
    »Ich fürchte nicht um mein eigenes Leben ...« begann er.
    »Ich weiß, was Ihr fürchtet«, sagte ich.
    »Könnten die Alten nicht ihre Niederlage eingestehen, Erekose? Könnten sie nicht den Sieg der Menschheit anerkennen? Sicherlich kann eine Stadt ...?«
    »Ich schwor einen Eid.« Nun erfüllte mich Traurigkeit.
    »Aber Ihr könnt nicht .« Ermizhad machte eine Bewegung mit ihrer schmalen Hand. »Wir sind Eure Freunde, Erekose. Wir sind gerne zusammen. Wir - wir SIND Freunde ...«
    »Wir gehören verschiedenen Rassen an«, sagte ich. »Wir sind im Krieg.«
    »Ich bitte nicht um Gnade«, erklärte Arjavh.
    »Ich weiß das«, versicherte ich. »Ich zweifle nicht am Mut der Alten, ich habe zu viele Beispiele davon gesehen.«
    »Ihr steht zu einem Eid, den Ihr im Zorn abgelegt habt, gegenüber einer bloßen Idee, die Euch dazu treibt, die zu morden, die Ihr liebt und achtet ...« Ermizhads Stimme war verwundert. »Seid Ihr des Tötens nicht müde, Erekose?«
    »Sehr müde«, gab ich zu.
    »Dann ...?«
    »Aber ich habe diese Sache angefangen«, fuhr ich fort. »Manchmal frage ich, ob ich wirklich meine Männer führe - oder ob sie mich vor sich herschieben. Vielleicht bin ich vollkommen ihre Schöpfung. Die Schöpfung des Willens der Menschheit. Vielleicht bin ich nur eine Art FlickwerkHeld, den sie sich gebastelt haben. Vielleicht habe ich gar kein anderes Leben, und wenn meine Arbeit getan ist, werde ich verblassen, wie ihre Angst verblaßt .«
    »Ich glaube nicht«, meinte Arjavh nüchtern.
    Ich zuckte die Schultern. »Ihr seid nicht ich. Ihr habt nicht meine seltsamen Träume gehabt .«
    »Ihr habt immer noch diese Träume?« fragte Ermizhad.
    »In letzter Zeit nicht. Seit ich diesen Krieg begann, sind sie verschwunden. Sie quälen mich nur, wenn ich versuche, einen eigenen Willen zu entwickeln. Wenn ich tue, was von mir verlangt wird, lassen sie mich in Ruhe. Ich bin ein Geist, seht ihr, nichts sonst.«
    Arjavh seufzte. »Ich verstehe das nicht. Ich glaube, daß Ihr an Selbstmitleid krankt, Erekose. Ihr könntet Euren eigenen Willen durchsetzen - aber Ihr habt ANGST davor! Statt dessen ergebt Ihr Euch dem Haß und dem Blutvergießen und der Mutlosigkeit. Ihr fühlt Euch bedrückt, weil Ihr nicht tut, was Ihr wirklich tun möchtet. Die Träume werden wiederkommen, Erekose. Bedenkt meine Worte - die Träume werden wiederkommen, und sie werden furchtbarer sein als alles, was Ihr zuvor erlebt habt.« »Hört auf!« rief ich. »Verderbt nicht unser letztes Beisammensein. Ich kam hierher, weil - - «
    »Weil?« Arjavh hob seine schmalen Brauen.
    »Weil ich kultivierte Gesellschaft brauchte .«
    »Um bei Eurer eigenen Rasse zu sein«, sagte Ermizhad leise.
    Ich sprang auf. »Ihr seid nicht meine Rasse! Mein Volk ist dort draußen - vor diesen Mauern - und wartet darauf, euch zu vernichten!«
    »Wir sind verwandt im Geiste«, sagte Arjavh. »Unsere Bande sind stärker und feiner als Bande des Blutes .«
    Mein Gesicht verzerrte sich, und ich verbarg es in den Händen. »Nein!«
    Arjavh legte mir eine Hand auf die Schulter. »Ihr seid lebendiger, als Ihr Euch selbst eingestehen wollt, Erekose. Es bedürfte großer Mengen eines ganz besonderen Mutes, wolltet Ihr die Folgen überdenken, die eine andere Handlungsweise mit sich bringen würde.«
    Ich ließ die Hände sinken. »Ihr habt recht«, gab ich zu. »Und den Mut habe ich nicht. Ich bin nur ein Schwert. Eine Naturgewalt, wie ein Wirbelsturm. Sonst bin ich nichts - nichts, das ich mir gestatten würde. Nichts, das mir gestattet wird .«
    Ermizhad unterbrach mich erregt. »Um Eurer selbst willen, müßt Ihr dem anderen Teil Eures Ichs die Herrschaft überlassen. Vergeßt Euren Schwur gegenüber Iolinda. Ihr liebt sie nicht. Ihr habt nichts gemein, mit dem blutdurstigen Gesindel, das Euch folgt. Ihr seid ein größerer Mann, als alle die Ihr führt - größer als alle, gegen die Ihr kämpft .«
    »Hört auf!«
    »Sie hat recht, Erekose«, sagte Arjavh. »Es sind nicht UNSERE Leben, derentwegen wir hier streiten. Es ist EURE Seele .«
    Ich ließ mich auf meinen Stuhl fallen. »Ich versuchte jeder Verwirrung aus dem Weg zu gehen«, sagte ich, »indem ich einfach nur

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